Collection Baccara Band 0297
Rasenfläche an die Küste. Einige Segelboote schaukelten auf dem azurblauen Wasser. Alexandra merkte, dass Phillip mit seinen Gedanken weit weg war.
„Was ist?“, fragte sie.
„Es ist Jahre her, dass ich mir Zeit zum Segeln genommen habe.“
„Du hast doch Boote. Warum gehst du nicht segeln?“
„Ich habe tatsächlich Boote“, erwiderte er. „Doch nicht das, das ich gern haben möchte.“
„Dann kauf es dir“, sagte sie schlicht.
Er lächelte wehmütig. „Dieses Boot gibt es nicht.“
„Das verstehe ich nicht.“
„Es ist etwas, wovon ich schon als Junge geträumt habe. Ein Boot, das jeder segeln kann und das für jeden erschwinglich ist. Nicht elegant, aber perfekt im Design, seetauglich und groß genug für eine Familie mit Kindern.“
„Erzähl mir mehr davon“, ermunterte sie ihn.
Er öffnete den Mund, als wollte er antworten, schüttelte dann aber langsam den Kopf, und der verträumte Blick in seinen Augen verschwand. „Ach, das ist nicht von Interesse. Nur der Traum eines Jungen, der aber in der Welt der Erwachsenen nicht zu realisieren ist.“
„Phillip …“
Mit ausdruckslosem Gesicht sah er sie an. Es war, als hätte er ihre Unterhaltung völlig vergessen. „Was schlägst du vor, das wir mit Eros tun sollen? Sollen wir ihn als Turnierspringpferd abschreiben? Ich wünschte, du hättest ihn erlebt, als er in Bestform war.“
Alexandra seufzte frustriert, ließ für den Moment aber den Themenwechsel zu. „Gib ihn noch nicht verloren. Ich bin überzeugt, dass er sich wieder fängt, wenn man das Training ganz langsam angehen lässt.“
„Aber wer soll mit ihm trainieren? Du hast gesagt, dass du es für keine gute Idee hältst, wenn mein Pferdetrainer die Aufgabe übernimmt.“
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich würde Eros gern noch einmal reiten.“
Er machte ein finsteres Gesicht. „Vielleicht reiten, aber nicht mit ihm springen.“
„Hör zu, etwas hast du wahrscheinlich überhaupt noch nicht in Betracht gezogen.“ Ihr war ein ganz neuer Gedanke gekommen. „Vielleicht ist Eros eigentlich gar kein Springpferd. Nur weil er dazu ausgebildet ist, bedeutet das nicht, dass er wirklich ein Springpferd ist.“
Phillip dachte über diesen Gedanken nach. „Wir werden in vielen Dingen geschult, nicht wahr? Du und ich und jeder andere auch. Ich meine, von dem Tag der Geburt an gibt es Erwartungen an uns, Rollen, richtige und falsche Dinge, die wir tun oder sagen sollen. Es wird uns alles eingebläut.“
„Ja, das stimmt. Meine Eltern hatten auch immer eine bestimmte Vorstellung davon, was für ein Mensch ich sein soll. Sie haben mir nie gesagt, dass ich sie enttäuscht habe. Aber manchmal mache ich mir Sorgen, dass ich nicht gut genug für sie bin … du weißt schon, dass ich ihre Liebe nicht wert bin.“ Sie schluckte und hatte plötzlich eine trockene Kehle.
Phillip berührte sie am Arm und sah sie voller Mitgefühl an.
„Und meine Freunde“, fuhr sie fort, „ich will gar nicht wissen, was die von mir denken. Die flatterhafte Alexandra. Die weiß nicht, was sie will, und bleibt nie lange bei einer Sache.“
Phillip legte den Arm um sie, und Alexandra schmiegte sich, ohne nachzudenken, an seinen starken Körper. „Arme missverstandene Alexandra“, flüsterte er.
„Ich denke, ich mache es meinen Mitmenschen nicht leicht“, räumte sie ein. „Eben bin ich noch sicher, dass ich die vollkommene Ehefrau und Mutter sein werde, einfach glücklich mit meiner kleinen Familie, und im nächsten Moment will ich unbedingt Unterricht im Fallschirmspringen nehmen. So war das schon immer bei mir.“
Sie sah zu Phillip auf und war überrascht, wie aufmerksam er ihr zuhörte. Ich könnte mich in diesen Augen verlieren, dachte sie, und ein angenehmer Schauer schoss durch ihren Körper. „Einen Sommer lang habe ich davon geträumt, Tänzerin am Broadway zu werden.“
„Bevor du dich auf Pferde eingelassen hast?“
„Ja.“ Sie wich seinem aufmerksamen Blick aus. „Ich bin nach New York gezogen und hatte tatsächlich den Nerv, beim Casting für drei Musicals mitzumachen.“
„Das ist nicht dein Ernst!“ Er lachte, doch Alexandra hatte nicht das Gefühl, dass er sich über sie lustig machte. Er war einfach nur überrascht. „Hast du Tanzunterricht genommen?“
„Als kleines Mädchen war ich im Ballett, sicher. Aber das war Jahre her, und ich war längst nicht auf dem Niveau der anderen Tänzer.“
„Hast du eine Rolle bekommen?“
Sie schnaubte. „Keine Chance. Sie
Weitere Kostenlose Bücher