Collection Baccara Band 0297
„Ihre Mutter hat mir so viel von Ihnen erzählt. Ich wollte eigentlich gar nicht kommen, doch sie bestand darauf, dass ich Sie kennenlerne. Jetzt bin ich froh darüber.“ Sie hielt ihm ihren Handrücken hin, als erwartete sie einen Handkuss.
Genevieve verzog gequält das Gesicht. Alexandra hätte fast gelacht. Phillip zögerte, doch dann nahm er die Hand und schüttelte sie ganz konventionell.
„Freut mich, Sie kennenzulernen. Wie ist doch gleich Ihr Name?“
„Patricia Rutledge. Ich bin zu Besuch aus London hier, aber eigentlich bin ich Amerikanerin. Mein Daddy ist im Ölbusiness.“
Phillip nickte nur.
„Und wer sind Sie?“ Patricia sah Alexandra an, als hätte sie sie erst in diesem Moment überhaupt bemerkt.
Phillip stellte Alexandra vor.
„Ihre Familie kommt also aus Texas?“, erkundigte Alexandra sich. „Ich meine, wegen des Öls“, setzte sie erklärend hinzu.
„O nein. Oklahoma“, zwitscherte Patricia und zog die Nase kraus. „Ziemlich heiß und staubig. Hier ist es um diese Jahreszeit viel schöner. Der blaue Himmel, das Wasser und … O Gott, wie viele schöne Dinge Lady Courvoisier hat.“ Patricia näherte sich Phillip weiter an und blickte mit offensichtlichem Interesse zu ihm auf. „Sie sind fast so groß wie meine Brüder. Ich dachte, Europäer werden nicht so groß.“
„Sie können ganz schön groß werden“, sagte Alexandra unschuldig. Sie hob die Hand und strich spielerisch über Phillips Nacken. „Wenn sie …“
Phillip hustete, um ein Desaster zu verhindern. „Haben Sie schon viel von Altaria gesehen, Miss Rutledge?“
Alexandra spielte verträumt mit den kurzen Haaren in seinem Nacken. Patricias Augen folgten der Bewegung, und endlich verstand sie. Während Phillip einen Überblick über die Sehenswürdigkeiten gab, die sie sich während ihres Besuchs nicht entgehen lassen sollte, begann Alexandra eine Unterhaltung mit seiner Mutter.
Eine Stunde später verließen sie die Party und lachten verschwörerisch über die Show, die sie abgeliefert hatten. Sie hatten Genevieve davon überzeugt, dass sie ein Paar waren. Phillip gratulierte Alexandra zu ihrer Vorstellung. „Du hast genau die richtigen Themen angesprochen. Sogar bei ihren Lieblingsjuwelieren und Designern in Rom konntest du mitreden.“
„Ich war mein ganzes Leben von Menschen wie ihr umgeben. Deshalb ist es mir nicht schwergefallen.“
Er warf ihr einen Blick zu, den sie nicht deuten konnte.
„Was ist?“, fragte sie.
„Nichts.“
„Doch, da ist etwas. Es hat etwas mit der Party zu tun, mit mir. Sag es.“ Sie fühlte sich in der Defensive, obwohl er sie gar nicht angegriffen hatte.
„Irgendwie ist es dir zu leichtgefallen.“
„Was ist mir leichtgefallen?“
„Das Lügen.“
„Ich lüge nicht!“ Sie war entsetzt. Was sie getan hatte, war eher ein – Geschichtenerzählen.
Phillip zuckte nur mit den Schultern. „Vorzugeben, eine verwöhnte reiche Frau zu sein, ist eine Art von Lüge für jemanden, der seine Tage mit Pferden verbringt.“
„Du hast mich gebeten, diese Show für deine Mutter abzuziehen. Also habe ich es getan. Sie hat es mir abgekauft. Du solltest dich also freuen.“
„Ich bin erleichtert, dass sie mich in Ruhe lassen und mir zumindest für eine Weile keine Frauen aufdrängen wird. Aber ich mache mir Sorgen um dich.“
„Spar dir diese Mühe. Ich kann selbst auf mich aufpassen.“ Sie blickte ihn finster an. „Außerdem, warum solltest du dir Sorgen um mich machen?“
Er starrte durch die Windschutzscheibe, die Aufmerksamkeit augenscheinlich auf die Straße gerichtet. Doch sie spürte, dass er nach den richtigen Worten suchte. „Ich weiß, wer du bist, Alex.“
„Du weißt es?“ Sie wurde rot. Wie hatte er herausgefunden, dass sie eine Connelly war?
„Du bist nur ein einfaches Mädchen, das zu viel Zeit in der Gegenwart reicher Leute verbracht hat.“ Er fuhr an den Straßenrand und drehte sich zu ihr. „Das scheint dir aber nicht wirklich klar zu sein, oder?“
„Jetzt mach mal halblang“, fauchte sie ihn an.
„Du spielst schon so lange eine andere Rolle, dass du ganz vergessen hast, wer Alexandra Anderson ist.“
Sie schnaubte und verdrehte die Augen. „Das ist doch lächerlich. Natürlich weiß ich, wer ich bin!“
„Weißt du das wirklich? Auf der Party bist du ohne Probleme in die Rolle meiner reichen Geliebten geschlüpft. Als wir gingen, war meine Mutter überzeugt, du wärst ihr Ebenbild.“
„Na und? Ich habe nur getan, was du von mir
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