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Collection Baccara Band 0297

Collection Baccara Band 0297

Titel: Collection Baccara Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Major , Christine Rimmer , Kathryn Jensen
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befreiend, so weit vom gesellschaftlichen Trubel entfernt zu sein und sich nicht gezwungen zu fühlen, mit den Freundinnen zu wetteifern. Es hatte immer eine unausgesprochene Rivalität gegeben, wer den teuersten Schmuck trug, wer in der exklusivsten Boutique eingekauft hatte. Einkaufszentren gab es in ihrer Welt nicht. Es mussten Designerläden in New York, Los Angeles oder Europa sein. Paris war gut, Mailand war besser.
    Die meisten ihrer Freundinnen verbrachten drei Abende pro Woche in angesagten Klubs oder Bars. Oder flogen spontan übers Wochenende nach Baja – einer mexikanischen Halbinsel im Pazifik – oder nach Las Vegas. Wenn man nicht irgendetwas Aufregendes unternahm, das ein Vermögen kostete, vermutete jeder, man sei krank.
    „Was denkst du?“ Phillips tiefe Stimme unterbrach ihre wenig reizvollen Erinnerungen an zu Hause.
    „Nicht viel. Nur, wie anders, wie schön es hier ist.“
    „Es ist ein wunderschönes Land“, bestätigte er. „Altaria, Juwel des Mittelmeeres – so hat ein Dichter diese Insel einmal beschrieben.“
    „Byron?“
    Er schüttelte den Kopf. „Es könnte Byron gewesen sein, aber ich bin nicht sicher. Du liest gern, oder?“ Er erinnerte sich, wie sie auf dem Diwan in seinem Haus zusammengerollt in einem Buch aus seiner Bibliothek geschmökert hatte.
    „Ich habe schon immer gern gelesen.“
    „Warum hat es dann mit dem Schreiben nicht geklappt?“
    Sie lachte. „Das habe ich dir doch schon gesagt. Ich war nicht diszipliniert genug.“
    „Du bist diszipliniert genug, Pferde zu trainieren. Ich denke, für diesen schwierigen Job braucht man viel Konzentration und Engagement. Und du musst jahrelang hart gearbeitet haben, um in dieser männerdominierten Welt Fuß zu fassen. Ich glaube nicht, dass ich jemals eine weibliche Pferdetrainerin kennengelernt habe.“
    Sie verspürte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Diese verdammte Lüge. Sie verfolgte sie.
    Sie musste ihm endlich ihre wahre Identität gestehen. Aber es war so ein wunderschöner Tag, und Alexandra wollte die entspannte Kameradschaft nicht stören, die sich zwischen ihnen entwickelt hatte. Nach ihrem Wochenendabenteuer würde sie beichten. Sie war sicher, dass er mit ihr über diese harmlose Flunkerei herzhaft lachen würde.
    „Ja, mit Pferden zu arbeiten war natürlich eine Herausforderung. Aber das Hauptproblem bei der Schreiberei war das stundenlange Sitzen auf einem Fleck. Ich glaube, das kann ich einfach nicht. Ich muss mich immer bewegen.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich hast du recht. Du bist an körperliche Arbeit gewöhnt. Im Freien. Ich kann mir vorstellen, dass es dich einengt, den ganzen Tag am Schreibtisch zu sitzen.“
    „Ja, genau“, stimmte sie hastig zu.
    Tatsächlich verbrachte sie nur wenig Zeit im Freien, es sei denn, man zählte das Skilaufen in einem exklusiven Ferienort in Colorado oder die Fahrten in ihrem schicken Fiat Cabrio dazu. Doch jetzt, da sie durch die malerischen Dörfer und Landschaften von Altaria wanderte, begleitet von einem Mann, der ihr Herz schneller schlagen ließ, schien ihr das Leben ohne Dach über dem Kopf gar nicht so schlecht.
    Sie schluckte und steckte sich noch ein Stück der saftigen Orange in den Mund. „Vielleicht fange ich ja eines Tages wieder an zu schreiben.“
    „So beschäftigt wie du mit den Pferden bist, bezweifle ich, dass du viel Zeit für weitere Hobbys hast.“
    Alexandra hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen. Sie musste unbedingt das Thema wechseln, sonst würde sie ihm hier und jetzt gestehen, dass alles eine Lüge war. Und dies war einfach nicht der richtige Zeitpunkt. „Was ist mit dir, Phillip? Du hast sicherlich auch geheime Träume. Die hat jeder Mensch.“
    „Ich?“ Er lachte und schüttelte den Kopf. „Was sollte ich schon wollen? Ich habe doch alles.“
    „Keine Familie.“
    Er sah sie scharf an.
    Hatte sie einen empfindlichen Punkt getroffen? „Ich weiß, du hast noch deine Mutter. Aber ich meinte eine eigene Familie. Kinder. Du hast gesagt, dass du dir Kinder wünschst.“
    Sein Gesichtsausdruck wurde weicher. Er riss noch ein Stück von seinem Brot ab. „Ich möchte gern eines Tages Kinder haben, aber dazu brauche ich erst die richtige Partnerin. Ich habe einmal die falsche Wahl getroffen, und das soll mir nicht ein zweites Mal passieren.“
    „Und Boote. Wie passen sie in das Bild?“
    „Boote.“ Er ließ seinen Blick zum Horizont schweifen. „Ich segle gern, sicher, aber … aber alles andere ist

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