Collection Baccara Band 0297
Dollar ? Für ein Frühstück für zwei?“ Sie blieb stehen und sah ihn an. „Ich habe doch keinen Spatzenmagen!“
„Jammer, jammer, jammer.“ Er grinste gutmütig und fasste sie an der Hand, um sie zum Weitergehen zu bewegen.
Sie passierten eine malerische kleine Bucht, in der Fischerboote am Strand lagen. Die Luft roch salzig. Der Himmel über ihnen war wolkenlos, die Sonne schien auf sie hinab. Vom Meer wehte eine sanfte, kühle Brise.
Schon bald vergaß Alexandra ihren Hunger. Glücklich atmete sie die frische Luft ein und konzentrierte sich darauf, wie gut es sich anfühlte, sich im Gleichklang mit Phillips langen, gleichmäßigen Schritten zu bewegen. Einen Hügel hinab, dann einen anderen hinauf zu einem Ort, der wie die Kulisse für einen Mittelalterfilm aussah.
Niedrige Gipsputz-und Steinhäuser säumten die schmalen Straßen. Sie liefen Kopfsteinpflasterwege hinauf, kamen an Läden und Häusern vorbei, die alle gleich aussahen, abgesehen von einfachen Holzschildern, auf denen die Namen der Geschäfte geschrieben standen. Schließlich erreichten sie den Gipfel eines steilen Hügels und fanden sich auf einer Piazza mit Karren, Buden und zerlumpten, auf dem Boden ausgebreiteten Decken wieder, auf denen Waren feilgeboten wurden.
„Es ist wie ein Volksfest.“ Alexandra sah sich um und nahm all die wunderbaren Farben und Geräusche in sich auf.
„Wöchentlicher mercato . Markttag“, erklärte Phillip. „Wir können die günstigen Preise nutzen. Ich dachte, wir kaufen hier alles für unser Frühstück, Lunch und Abendessen. Später wird es vielleicht schwieriger, günstige Lebensmittel zu finden.“
„Gute Idee.“
Sie schlenderten durch die Reihen der Anbieter, bis Phillip einen Bäcker fand, der knusprige Brotlaibe, himmlisch duftendes Gebäck und kleine harte Brötchen anbot, die so groß und schwer wie Billardkugeln waren. Alexandras hungriger Magen meldete sich lautstark.
„Diese gefüllten Gebäckstücke sehen herrlich aus“, flüsterte sie Phillip aufgeregt ins Ohr. „Wie köstlich sie mit einem heißen Cappuccino schmecken würden.“
„Zu teuer. Wir können ein Bauernbrot kaufen, das reicht für den ganzen Tag.“
Er verhandelte einen Moment mit dem Bäcker. Schließlich erstand er für weniger als einen Dollar in der Landeswährung ein großes, knuspriges Weizenbrot.
„Gib mir bitte dein Schultertuch“, sagte er.
Sie reichte ihm das Tuch und fragte sich, ob er es vielleicht gegen eine der leckeren grünen Melonen eintauschen wollte, die sie weiter unten auf der Piazza gesehen hatte. Doch Phillip legte das Brot in die Mitte des Tuchs, band die Enden zusammen, um eine Art Tasche zu bekommen, die er sich dann über die Schulter warf.
„Der erste Einkauf wäre erledigt. Jetzt noch den Rest.“
Sie kauften frische Orangen, Aprikosen, eine ganz kleine Melone und ein großes Stück des hiesigen Käses. „Was ist mit Getränken?“, wollte Alexandra wissen.
„Wir begnügen uns mit Quellwasser, solange wir etwas finden. Später können wir einen Krug Wein kaufen, den wir mit aufs Boot nehmen.“
„Boot? Welches Boot?“ Sie sah ihn argwöhnisch an. „Ist es nicht gegen die Regeln, eine der Jachten zu nehmen?“
„Wer hat denn von einer Jacht gesprochen?“ Er lächelte verschmitzt, und um seine Augen bildeten sich kleine Lachfältchen.
Alexandra seufzte.
„Stimmt irgendetwas nicht?“
„Doch, alles in Ordnung. Ich bin nur hungrig.“
Phillip nickte. „Lass uns unten am Wasser essen. Dort ist es weniger staubig, und man hat eine bessere Sicht.“
Sie fanden einen Platz auf einem Felsvorsprung, der einen traumhaften Blick auf den Hafen von San Pietro bot.
„Orange oder Aprikose?“, fragte er, nachdem er den Proviant vor ihnen ausgebreitet hatte.
„Orange.“ Sie griff nach der Frucht. Es war eine Blutorange, die Schale hatte tiefrote Sprenkel. Sie pellte sie und teilte das leuchtend rote Fruchtfleisch in Spalten. Ein herbes, würziges Aroma verbreitete sich, und der Saft tropfte ihr von den Fingerspitzen.
Hungrig verschlang sie die Frucht. Phillip aß gleichermaßen gierig. Er brach ein Stück Brot ab und reichte es ihr. Schweigend genossen sie ihr reichhaltiges Mahl, und Alexandra staunte, wie friedvoll die Welt sich anfühlte.
Kein Verkehrslärm.
Niemand, der ihr sagte, wie dumm es gewesen war, ihren Bräutigam am Tag vor der Hochzeit zu verlassen.
Kein Kleiderzwang und keine Hektik, um rechtzeitig beim Lunch im Country Club zu sein.
Es war unendlich
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