Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collection Baccara Band 0297

Collection Baccara Band 0297

Titel: Collection Baccara Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Major , Christine Rimmer , Kathryn Jensen
Vom Netzwerk:
der Traum eines kleinen Jungen gewesen. Etwas, das nicht mehr möglich ist.“
    „Erklär mir, warum der Traum nicht mehr zu verwirklichen ist.“
    „Warum?“ Er war erstaunt, dass sie bei einer Sache, die keine Rolle mehr spielte, so beharrlich war.
    „Ich habe die Zeichnungen in deiner Bibliothek gesehen.“
    Er sah sie verständnislos an. „Welche Zeichnungen?“
    „Skizzen von Booten. Wunderschöne, schlanke Boote, aber keines davon fertig. Du hast jemanden beauftragt, ein Segelboot für dich zu entwerfen, aber dieser Jemand hat den Entwurf nie beendet?“
    Er blickte wieder weg, sein Gesichtsausdruck wirkte nachdenklich, die Iris seiner Augen verdunkelte sich. „Ich habe die Pläne gezeichnet.“
    „Du?“
    Er nickte. „Vor langer Zeit. Es ist bestimmt zehn Jahre her.“
    Sie streckte sich auf dem Schultertuch aus und stützte sich auf einem Ellenbogen ab, um ihm ins Gesicht zu sehen. Eine leichte Brise vom Meer wirbelte Sand auf und blähte den Saum ihres Rocks. Sie merkte, dass sein Blick über ihre langen Beine wanderte. Zu wissen, dass er sie mit den Augen eines Mannes betrachtete, brachte ihr ihren Körper intensiv zu Bewusstsein. Sie beschloss, das sehnsüchtige Verlangen zu ignorieren, das sich plötzlich in ihr ausbreitete.
    Kein einfaches Unterfangen.
    „Warum hast du die Zeichnungen nicht beendet?“
    „Weil … ich weiß nicht. Ich glaube, das hatte mehrere Gründe. Meine Mutter kann eine sehr fordernde Frau sein. Außerdem war da das College und die vielen gesellschaftlichen Verpflichtungen, die damit einhergehen, wenn …“ Er zuckte mit den Schultern.
    „Du meinst, die mit deinem Titel einhergehen?“
    „Ja, und auch mit dem Reichtum. Ich fühlte mich irgendwie gefangen, wusste aber nicht, wie ich diesem Leben entfliehen sollte.“
    „Ich weiß genau, was du meinst“, murmelte sie und fühlte sich ihm ganz nah. Eine Sekunde später erkannte sie mit Entsetzen, dass das nicht das war, was ein einfaches Arbeitermädchen sagen würde. Hatte sie sich verraten?
    Phillip musterte sie eindringlich. Sie hielt den Atem an.
    Schließlich sprach er. „Nein, ich glaube nicht, dass du dir jemals vorstellen kannst, was das bedeutet, Alex. Du bist nicht im Wohlstand aufgewachsen. Geld übt einen unglaublichen Druck aus. Die Erwartungshaltung an dich ist ungeheuer groß. Du kannst nicht einfach dein Leben so leben, wie du es möchtest. Immer stößt du auf den Widerstand von Familie und Freunden.“ Er stieß einen langen Seufzer aus.
    Erleichtert schloss sie die Augen. „Verstehe.“
    „Dann spielten natürlich auch praktische Gründe eine Rolle. Ich bin in Schiffsentwicklung und Design nicht ausgebildet, also konnte ich nicht weiterzeichnen, ohne ernsthafte technische Probleme zu riskieren. Auch hätte ich einen Schiffsbauer finden müssen, aber ich hatte keine Idee, wo ich den richtigen finden sollte.“
    „Deshalb hast du aufgegeben.“ Der Gedanke machte sie traurig. Sein Kindheitstraum. Vorbei. Wenn sie solch einen Traum gehabt hätte, hätte sie sich bis zum letzten Atemzug daran geklammert.
    „Damals hatte ich nicht das Gefühl aufzugeben. Ich habe die Pläne irgendwann einfach beiseitegelegt, in der Absicht, mich eines Tages wieder damit zu beschäftigen.“ Er stand auf, sammelte die Orangenschalen zusammen und wickelte das Brot ins Papier. „Aber das Leben macht Träume kompliziert. Und so habe ich nicht wieder dort angefangen, wo ich aufgehört habe.“
    „Was für ein Boot würdest du bauen, wenn du könntest?“, fragte sie.
    „Erinnerst du dich, wovon ich dir erzählt habe? Ein Familiensegelboot. Keine Jacht. Kein Boot, das eine halbe Million Dollar kostet und mit allen hochmodernen Geräten ausgestattet ist, angefangen von einer Mikrowelle, bis hin zum Radar. Ein einfaches Segelboot, etwa dreißig Fuß lang, ausreichend für eine vierköpfige Familie. Ein Boot, das ohne Crew gesegelt werden kann. Mit einer kleine Kajüte, genügend Schlafplätzen und einer Kombüse, um Essen warm zu machen. Es sollte rationell, sicher und erschwinglich sein. Und vor allem Spaß machen.“
    Sie lächelte ihn an. „Das ist eine tolle Idee!“
    „Ich bin nicht sicher, dass sie durchführbar ist.“ Er lachte. „Die Material-und Lohnkosten sind heutzutage schrecklich hoch.“
    „Versuch es. Verschaff dir die nötigen Informationen und …“
    „Alex.“
    „Ja.“
    „Vergiss es. Es ist ein Traum, den ich lange ausgeträumt habe.“
    Sie zögerte und betrachtete aufmerksam sein Gesicht.

Weitere Kostenlose Bücher