Collection Baccara Band 0297
könnten überall sein.“
„Vertrau mir, wir sind in Italien. Bist du jemals hier gewesen?“
Sie schien zu zögern, bevor sie antwortete, was ihn befremdete. „Florenz, vor Jahren.“
„Ah, Firenze, ja“, sagte er. „Zu dem europäischen Reitturnier.“
„Ja“, stimmte sie schnell zu, doch sie sah ihn dabei nicht an. „In welcher Richtung liegt Tarent?“
Er runzelte die Stirn. Der schnelle Themenwechsel deutete darauf hin, dass sie nicht über ihre Arbeit sprechen wollte. Aber warum nicht? „In der Richtung.“ Er nahm den Wasserbehälter aus dem Boot. „Wir müssen ihn auffüllen.“
Sie mussten fast anderthalb Kilometer laufen, bis sie ein Dorf am Rande Tarents erreichten.
Jedes Geschäft entlang der Kopfsteinstraße hatte sich auf ein oder zwei Sortimente spezialisiert. Die Panetteria auf Brot. In der Macelleria konnte man Wurst und Fleisch kaufen. Käse in seiner ganzen Vielfalt lag in einem anderen Schaufenster, und die Drogheria bot Früchte, Gemüse und abgepackte Lebensmittel an. Das einzige Problem war, dass all diese Geschäfte am Sonntag geschlossen hatten.
Sie fanden jedoch ein kleines Restaurant, dessen Besitzer sie mit Lebensmitteln versorgte. Sie kauften genügend Proviant für zwei Mahlzeiten, füllten ihren Wasserbehälter und hatten immer noch einen Dollar übrig.
„Sollen wir etwas Gebäck zum Dessert kaufen? Oder wollen wir das Geld lieber für einen Notfall aufheben?“, fragte Phillip, bevor sie das Restaurant verließen.
Alexandra seufzte. „Ich würde schrecklich gern etwas Süßes essen, aber da wir den größten Teil des Tages noch vor uns haben, würde es mich nervös machen, keinen Cent mehr zu haben. Sparen wir das Geld also lieber.“
„Eine vernünftige Entscheidung.“ Er lächelte zufrieden. Die Frauen, die er bisher kennengelernt hatte, hätten den letzten Dollar sofort ausgegeben. Alexandra war eben in jeder Hinsicht anders.
Sie wanderten zurück zum Boot, erkundeten am Nachmittag die Küste und machten ab und zu einen Stopp, um sich mit Fischern zu unterhalten. Phillip konnte sich nicht erinnern, jemals so entspannt und glücklich gewesen zu sein.
Der Abend brach schon an, als sie nach Altaria zurückkehrten. Wehmütig trennten sie sich von dem robusten kleinen Boot, auf dem sie so unvergessliche Stunden erlebt hatten, und kehrten zu der Villa zurück, wo sie bereits von einem Diener erwartet wurden. „Für Signorina Alexandra war ein Anruf aus den Staaten. Der Anrufer sagt, es sei urgente .“ Er reichte Alexandra ein Stück Papier mit einer Telefonnummer.
Sie blickte auf die Zahlen und wurde kreidebleich. „Oh. Es ist die Nummer meines Vaters in Chicago. Ich sollte ihn besser sofort anrufen.“
Phillip nickte. „Geh in die Bibliothek. Dort kannst du ungestört telefonieren.“
Alexandra lächelte ihn dankbar an. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, denn ohne es zu wollen, täuschte sie ihn schon wieder. Eine schlechte Ausgangsbasis für eine Beziehung – falls sie überhaupt eine Beziehung hatten und das Wochenende für Phillip nicht nur ein netter Zeitvertreib gewesen war.
Alexandra bedeuteten die Stunden, die sie miteinander verbracht hatten, sehr viel. Sie musste wirklich aufpassen, dass sie sich keine zu großen Hoffnungen machte!
Wieder musste sie daran denken, wie fantastischen Sex sie gehabt hatten. Schon bei der Erinnerung daran schoss ein Prickeln durch ihren Körper. Sie verdrängte die erregenden Gedanken. Wenn ihr Vater sich die Mühe gemacht hatte, sie im Haus eines Fremden ausfindig zu machen, dann musste der Anruf wirklich wichtig sein.
Alexandra nahm das Telefon von einem dunklen Schreibtisch aus Massivholz und ließ sich damit auf der Couch nieder. Sie wählte die Nummer der Sommerresidenz ihrer Eltern am See.
Grant nahm den Anruf persönlich entgegen.
„Hallo, Daddy, hier spricht Alexandra. Tut mir leid, dass ich nicht sofort zurückrufen konnte. Ich war unterwegs und ein paar Tage nicht erreichbar.“
„Schon in Ordnung, Liebes. Wir haben uns nur Sorgen um dich gemacht. Zunächst schien im Palast niemand zu wissen, wo du dich aufhältst. Dann hat Daniel uns von deinem Reitunfall erzählt und dass der Besitzer des Pferdes dich bei sich aufgenommen hat. Willst du nicht lieber nach Hause kommen, damit unsere Ärzte sich deine Schulter ansehen?“
Ein Schatten bewegte sich vor dem Fenster links von Alexandra und lenkte sie einen Moment ab. Sie schaute hinaus, doch es war niemand zu sehen. Verwirrt runzelte sie die Stirn.
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