Collection Baccara Band 0297
Hand hielt sie das Buch, den Finger zwischen die Seiten gesteckt.
„Ich wünsche dir nochmals einen schönen Morgen“, murmelte er. Er küsste sie auf die Wange und schob eine Strähne ihres rabenschwarzen Haars aus ihrer Stirn. „Stimmt irgendetwas nicht?“, fragte er, als er ihren finsteren Blick sah. „Schmerzt deine Schulter?“
„Nein. Nein, das ist es nicht.“ Sie warf einen Blick zurück zur Bibliothek. „Gestern Abend, als ich zu Hause angerufen habe …“ Sie zögerte. „Es ist wahrscheinlich nichts, aber hat zu dem Zeitpunkt zufällig jemand draußen gearbeitet?“
Er schüttelte den Kopf. „Es war bereits dunkel. Warum?“
„Ich weiß nicht. Ich habe das mulmige Gefühl, beobachtet zu werden, seit wir zurück sind. Als ich mit meinem Vater telefoniert habe, war jemand am Fenster, glaube ich …“
„Das kann ich mir nicht vorstellen. Warum sollte dich jemand beobachten?“
Sie öffnete den Mund, als wollte sie noch etwas sagen, schloss ihn dann aber wieder.
„Was ist los, Alex?“ Warum hatte er plötzlich das Gefühl, dass sie nicht einfach verwirrt oder verängstigt war, sondern dass mehr hinter der Sache steckte? Warum hatte er das Gefühl, dass sie etwas bewusst vor ihm verbarg? „Musst du früher als erwartet nach Chicago zurückkehren?“
„Nein, das ist es nicht.“ Sie kaute auf ihrer Unterlippe. Ihre Augen blickten besorgt. „Hör zu, ich muss dir etwas sagen, etwas sehr Wichtiges. Ich hätte es schon vor Tagen tun sollen.“
Die Dringlichkeit in ihrer Stimme ließ sämtliche Alarmglocken bei ihm schrillen. Was konnte sie ihm verschwiegen haben, das sie so nervös machte? Sie sah ihn flehend an, und sein Herz schien einen Schlag auszusetzen.
Sie ist verheiratet, schoss es ihm durch den Kopf. Er hatte schon früher die Bekanntschaft mit verheirateten Frauen gemacht. Manche hatten ihm sogar klar zu verstehen gegeben, dass sie für eine Affäre mit ihm gern bereit waren, ihrem Mann untreu zu werden. Er aber hatte sich nie mit einer verheirateten Frau eingelassen.
„Die Geschichte, dass du deinen Verlobten vor dem Altar stehen lassen hast … war erfunden.“ Er stieß die Worte zwischen den Zähnen hervor. „Du bist verheiratet, oder?“
„Nein“, versicherte sie ihm schnell. „Das stimmt alles. Und ich bin froh, dass ich Robert verlassen habe, denn sonst hätte ich dich nicht kennengelernt.“ Tränen stiegen ihr in die Augen.
Phillip hätte sie am liebsten in seine Arme gezogen und getröstet. Aber sie war noch nicht fertig, und sein Bauchgefühl sagte ihm, dass ihm nicht gefallen würde, was noch kam.
„Was ist es dann, Alex?“
„Ich … mein Name ist nicht …“
Die Haustür ging auf, und sein Anwalt Barnaby Jacobs trat ins Haus. Phillip drehte sich unmutig zu ihm um, verärgert über die Unterbrechung. „Was gibt es, Barnaby?“
„Deiner Laune nach zu urteilen, hast du es bereits gehört.“ Jacobs lächelte humorlos. Dann fiel sein Blick auf Alexandra. „Entschuldige, ich wusste nicht, dass du Besuch hast.“
„Was soll ich gehört haben?“, brüllte Phillip.
Barnaby sah Alexandra finster an. „Diese junge Lady ist nicht zufällig diejenige, die …“
„Alexandra Anderson. Sie arbeitet als Pferdetrainerin für die Connellys. Wir haben uns im Palast kennengelernt. Alex, das ist Barnaby Jacobs, mein Anwalt und ältester Freund, der offensichtlich nicht nur seine Manieren vergessen hat, sondern auch seine Fähigkeit zu erklären, was er will.“
„Entschuldige. Ich bin einfach froh … ach, egal. Hör zu, Phillip, wir müssen reden. Dringend.“
Phillip fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Plötzlich scheint mir jeder unglaublich wichtige Dinge mitteilen zu müssen.“
Barnaby sah ihn verwirrt an. „Ich verstehe nicht.“
„Egal. Kommt, wir gehen in die Bibliothek. Dort können wir uns unterhalten, ohne dass der gesamte Haushalt mithört.“
Phillips Blick ruhte auf Alexandra, die vor ihm herging. Sie war plötzlich so verändert. Ihre schönen Augen funkelten nicht mehr, und sie schien tief in Gedanken zu sein.
Da lernte er eine Frau kennen, mit der er gern mehr als ein oder zwei Nächte verbringen würde, und dann war sie diejenige, der Bedenken kamen. Warum hatte er sich überhaupt mit ihr eingelassen? Er hatte doch gewusst, dass sie höchstens ein paar Wochen auf Altaria bleiben würde.
„Okay, was gibt es Wichtiges, Barnaby?“
Der Anwalt legte seine Tasche auf den Tisch und deutete auf einen Stuhl. „Offensichtlich weißt
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