Collection Baccara Band 0297
Hatte sie jemand beobachtet und war schnell abgehauen, bevor sie ihn entdecken konnte?
War es womöglich Phillip gewesen? Doch nein, er war nicht der Typ, der ihr nachspionierte. Wenn er wissen wollte, worum es in ihrem Anruf ging, dann würde er sie direkt fragen.
Sie versuchte, sich auf die Worte ihres Vaters zu konzentrieren, doch das unbehagliche Gefühl blieb. Irgendjemand war da eben am Fenster gewesen. Jemand, der nicht gesehen werden wollte.
„Deine überstürzte Abreise“, sagte Grant gerade, „hat uns einen großen Schreck eingejagt. Möchtest du nicht nach Hause kommen, um in Ruhe mit uns über deine Zukunft zu sprechen … oder ob du es dir mit Robert vielleicht noch einmal anders überlegt hast?“
„Das habe ich nicht“, erwiderte sie scharf, bedauerte aber sofort, dass sie ihre Wut auf Robert an ihrem Vater ausließ. „Tut mir leid, Daddy, es war nicht einfach für mich. Ich dachte, ich kenne Robert, dabei kannte ich ihn überhaupt nicht.“
„Du hast uns keinen Grund genannt, warum du die Hochzeit abgesagt hast.“
Richtig. Sie hatte nur eine kurze Nachricht hinterlassen, dass es keine Hochzeit geben würde. Sie könnte Robert Marshs berufliche Karriere zerstören, indem sie ihrem Vater jetzt die ganze Geschichte berichtete. Er würde den Mistkerl auf der Stelle feuern. Doch Rache war nicht ihr Stil.
„Ich habe einfach erkannt, dass ihm der Job mehr bedeutet als ich“, sagte sie ruhig. Was im Grunde genommen der Wahrheit entsprach. Das Streben nach einer Managerposition im Unternehmen ihres Vaters hatte ihn beflügelt, eine Romanze mit ihr zu beginnen. Es hatte keine Rolle gespielt, ob sie blond oder schwarzhaarig war, groß oder klein, intelligent oder dumm. Sie war Grant Connellys Tochter und damit Mittel zum Zweck.
„Deine Mutter kann dir bestätigen, dass auch ich ein Workaholic bin. Wenn man sich aber liebt, findet man immer Wege …“
„Nein, Daddy. So ist es in dem Fall nicht. Ich … ich liebe Robert einfach nicht. Ich glaube, ich habe es nie getan.“
„Verstehe.“ Er hüstelte. „Wir wollen das Thema jetzt nicht vertiefen. Du sollst aber wissen, dass wir immer für dich da sind und dich unterstützen werden, egal was du als Nächstes tun wirst.“
„Danke“, sagte sie. „Im Moment bin ich einfach glücklich, dass ich sehr viel über mich lerne, und das in kürzester Zeit.“
„Schön.“ Es entstand eine kurze Pause am anderen Ende der Leitung. Dann sprach Grant weiter. „Es gibt noch einen anderen Grund für meinen Anruf, Alexandra. Seit dem Anschlag auf deinen Bruder müssen wir sehr vorsichtig sein. Das ist dir hoffentlich bewusst. Noch ist der Täter nicht gefasst.“
Ein eisiger Schauer lief ihr über den Rücken. „Ist irgendetwas passiert? Geht es allen gut?“
„Uns geht es gut“, versicherte Grant ihr, doch sein Tonfall ließ nichts Gutes ahnen. „Ich wollte dir nur von ein paar merkwürdigen Dingen erzählen, die hier passiert sind. Nur damit du informiert bist.“
„Erzähl“, bat sie mit angespannter Stimme. „Ich vermute nämlich, dass mich hier auf Altaria jemand verfolgt.“
„Dann sorg dafür, dass du nie allein bist, und bleib bei Menschen, die du kennst und denen du vertraust. Dieser Phillip Kinrowan, dein Gastgeber, kann man sich auf ihn verlassen? Kennst du ihn gut genug, um dein Leben in seine Hände zu legen, Alexandra?“
„Er ist in Ordnung, Daddy. Er würde mir niemals schaden wollen.“ Stimmte das? Kannte sie Phillip wirklich? Oder sagte sie das nur, weil sie es glauben wollte?
„Okay“, murmelte Grant. „Aber ich hätte ein besseres Gefühl, wenn du im Palast wohnen würdest. Daniel macht sich Sorgen um dich. Ich glaube, er hat Angst, die Trennung von Robert könnte dich dazu verleiten, etwas Dummes zu tun.“
„Ich werde mit ihm sprechen.“
„Schön.“ Er seufzte hörbar. „Erinnerst du dich an meine Assistentin Charlotte?“
„Natürlich.“
„Sie verhält sich in letzter Zeit ziemlich merkwürdig. Ich vermute langsam, dass sie etwas im Schilde führt. Und wenn das etwas mit unserer Familie oder dem Unternehmen zu tun hat …“ Er sprach den Gedanken nicht weiter. „Jedenfalls lasse ich sie von unseren Privatdetektiven Starwind und Reynolds beschatten. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr mich das belastet. Ich habe Charlotte immer für eine loyale Mitarbeiterin gehalten, aber ich kann mir während der Ermittlungen nicht die kleinste undichte Stelle leisten.“
„Ich weiß, Daddy. Ich bin sicher,
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