Collection Baccara Band 0297
falls du Charlotte zu Unrecht verdächtigst, würde sie das unter den gegebenen Umständen dennoch verstehen. Wir müssen alle vorsichtig sein.“
Sie richtete den Blick wieder auf das Fenster, doch es war nichts zu sehen. Dann dachte sie flüchtig an Phillip. Auch bei ihm musste sie vorsichtig sein. Ihm würde sie zwar ihr Leben anvertrauen, aber auch ihr Herz?
7. KAPITEL
Phillip schritt am nächsten Morgen schon früh durch die Ställe. Seine Gedanken waren bei Alexandra und der letzten Nacht.
Sie hatten nach dem gemeinsam verbrachten Wochenende auf dem Boot nicht darüber gesprochen, wie es weitergehen sollte, doch nachdem sie auf der Couch vor dem Kamin in seiner Bibliothek einen Brandy genossen hatten, waren sie in stillem Einvernehmen Hand in Hand in sein Schlafzimmer geschlendert. Nach ausgiebigem, sinnlichem Sex waren sie eng umschlungen eingeschlafen. Es war irgendwie die natürlichste Sache der Welt gewesen.
Als seine Bedienstete, Mrs. Cook, ihm am Morgen den Kaffee brachte, hatte eine zweite Tasse auf dem Tablett gestanden. Dazu Teegebäck, Erdbeeren und eine Schüssel mit Sahne. Woher die Frau wusste, dass sich seine Beziehung zu Alexandra geändert hatte, wagte er nicht zu fragen. Vielleicht war sie zuerst bei Alexandra gewesen, hatte das Bett leer vorgefunden und dann richtig kombiniert.
Wie auch immer, sie waren jetzt zusammen, die Hausangestellten schienen es zu wissen, und Phillip freute sich zu seiner Überraschung über diese neue Entwicklung in seinem Leben.
Noch nie hatte er einen neuen Morgen so glücklich begrüßt. Wie anders war das an dem Wochenende mit Angelica vor etwa einem Jahr gewesen. Neben ihr aufzuwachen war ihm eher unangenehm gewesen. Montags hatte er dann die flüchtige Affäre beendet und sich entschuldigt, falls er ihr Anlass gegeben hatte zu glauben, er sei an mehr als ein paar Nächten mit ihr interessiert. Zu seiner Erleichterung hatte sie nur abgewinkt und war gegangen, nachdem Cook ihr ein ausgiebiges Frühstück serviert hatte. Seitdem hatte er von Angelica nichts mehr gehört.
Aber schon unser Kennenlernen, damals, war irgendwie merkwürdig, überlegte Phillip, als er über den Hof zurück zum Haus schlenderte. Und es hatte ihn verrückt gemacht, wie Angelica in den zwei Tagen durch sein Haus gewandert war und die Möbel, Gemälde, selbst die Blumen in seinem Garten aufmerksam betrachtet hatte. Frauen wie sie machten ihn nervös.
Mehr noch. Sie jagten ihm Angst ein. Wie lange hatte es gedauert, bis er seine eigene Frau endlich durchschaut hatte? Wie viele andere Frauen hatten mit ihrem Charme und ihrer Liebenswürdigkeit reiche Männer erst in die Ehe gelockt und sich dann in gierige Hyänen verwandelt?
Seine Wut auf diese Frauen kehrte mit einer Wucht zurück, die ihn schockierte. Warum gerade jetzt? Warum in einem Moment, da er vor Täuschung und weiblicher List sicher war? Vielleicht lag es einfach daran, dass es schwer war, den antrainierten Argwohn abzulegen.
Phillip öffnete die Tür zu seiner Bibliothek und blickte hinein. Alexandra hatte es sich auf der Couch bequem gemacht und las. Sie war so wunderbar anders, so einfach zu verstehen.
Sie war eine engagierte und begnadete Pferdetrainerin und weder an seinem Geld noch an seinem Titel interessiert. Ihre Liebe zu den Tieren zeigte sich in der Art, wie sie mit ihnen sprach und sie berührte. Alexandra war ehrlich und gut. Und, dessen war er sicher, sie würde ihn niemals um etwas bitten, das er nicht bereitwillig geben würde. Das machte sie zu einer ganz besonderen Frau.
Leise schloss er die Tür, damit sie in Ruhe weiterlesen konnte, und kehrte ins Foyer zurück, wo die Post und telefonische Nachrichten vom Wochenende auf ihn warteten. Nachdem er die Briefe sortiert hatte, nahm er ein kleines ledergebundenes Buch zur Hand, das als Notizbuch für Anrufe diente.
Dr. Elgado hatte sich gemeldet, um sich nach seiner Patientin zu erkundigen. Ein Bauunternehmer, der ihm ein Angebot für die Reparatur einiger Pferdeboxen unterbreiten sollte, hatte versucht, ihn zu erreichen. Außerdem gab es eine offizielle Einladung zu einem Empfang im Palast in zwei Wochen. Er würde Alexandra als Begleiterin mitnehmen, wenn sie Lust hatte und noch auf Altaria war. Und sein Anwalt hatte zweimal angerufen. Er hatte keine Nachricht hinterlassen, sondern nur um sofortigen Rückruf gebeten.
„Phillip?“
Er drehte sich lächelnd zu Alexandra um, die hinter ihn getreten war, ohne dass er ihre Schritte gehört hatte. In der
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