Collection Baccara Band 0297
etwas zurückhalten. Du weißt schon, was ich meine.“
„Halt mir keine Vorträge, Barnaby“, warnte Phillip. „Außerdem gehört Alexandra nicht zu den Frauen, die einen Mann ausnutzen. Sie ist absolut ehrlich.“ Ein leiser Zweifel ließ ihn zusammenzucken. Irgendetwas verheimlichte sie ihm.
„Ich hoffe, du hast recht. Du bist ein verdammt lohnenswertes Ziel.“
Phillip erwiderte nichts. Schließlich war ihm auch schon der Gedanke gekommen. Doch er hoffte von ganzem Herzen, dass er in der Realität keinen Bestand hatte.
Alexandra blieb vor der Bibliothek stehen und lauschte einen Moment. Eine der männlichen Stimmen erwähnte einen Bluttest, die andere lehnte ab. Sie vermutete, dass es Phillip war – und das war kein gutes Zeichen. Hastig lief sie zu den Ställen.
Es war ihr peinlich gewesen, einem Gespräch beizuwohnen, bei dem es um Intimitäten zwischen einer Frau mit dem Mann ging, dem sie sich gerade hingegeben hatte.
Entsprach es der Wahrheit, dass er nur zwei Nächte mit Angelica Terro verbracht hatte? Könnte das Kind von ihm sein, auch wenn er es leugnete? Vielleicht hatte ihre Affäre länger gedauert, als er zugab. Vielleicht hatte das Wissen um die Schwangerschaft erst zu der Trennung geführt. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Mann bei einer Schwangerschaft in Panik geriet.
Alexandra hatte ihre eigenen Ansichten über die Verantwortung von Eltern für ihre Kinder. Väter, die ihren Verpflichtungen nicht nachkamen, waren ihrer Meinung nach einfach das Allerletzte. Die Situation war noch schlimmer, wenn Phillip, der schließlich steinreich war, sich weigerte, sein eigenes Kind zu unterstützen. Aber, dachte sie, während sie Eros’ kohlrabenschwarze Mähne streichelte, bisher ist nicht bewiesen, dass die Behauptungen der Frau stimmen.
Ihr wurde flau, als ihr ein anderer unerwarteter Gedanke durch den Kopf schoss.
Was, wenn sie selbst schwanger geworden war? Wenn sie, obwohl sie vorsichtig gewesen waren … Nein, über die Möglichkeit wollte sie gar nicht nachdenken! Und wenn doch, beharrte ihre innere Stimme. Würde er ebenso heftig reagieren, wie sie es gerade erlebt hatte, und sich aus der Verantwortung ziehen?
Was hielt sie eigentlich noch auf Altaria? Die Flucht vor Robert war nicht mehr der Grund. Ihre Schulter war so gut wie geheilt. Sie war zweifellos in der Lage zu reisen. Warum wollte sie bei Phillip bleiben, wenn es hier keine Zukunft für sie gab?
Weil, sagte sie sich, das Schlimmste passiert war, was passieren konnte. Sie hatte sich in diesen Mann verliebt. Wie aber würde er reagieren, wenn sie ihm beichtete, dass sie eine wohlhabende Societylady war, und keine einfache Pferdetrainerin?
Alexandra erschauerte bei dem Gedanken. Sie streichelte gerade noch einmal über den Nacken des Pferdes, als sie Schritte hinter sich hörte. Bevor sie sich umdrehen konnte, vernahm sie schon Phillips Stimme.
„Entschuldige, dass du so lange warten musstest, Alex. Was wolltest du mir sagen?“
8. KAPITEL
Alexandra wirbelte zu Phillip herum. Sein Gesichtsausdruck wirkte angespannt, seine Züge hart, was ihr Unbehagen bereitete. „Ich habe mir gedacht, dass ich dich hier finde.“ Er griff nach ihrer Hand.
Unwillkürlich zuckte sie zusammen. Wie konnte sie mit ihm zusammen sein wollen, wenn sie gleichzeitig Angst vor ihm hatte? Sie hatte ihn vielleicht getäuscht, ja sogar belogen, aber sie hatte ihn nie verletzen wollen. Außerdem, wenn das Gehörte stimmte, dann hatte er viel mehr Schuld auf sich geladen. Ein Kind und seine Mutter zu verlassen war etwas, das zumindest sie nicht auf die leichte Schulter nehmen konnte.
„Stimmt etwas nicht, Alex?“
Sie starrte ihn an, als sei er ein Fremder. „Das könnte man so sagen.“ Sie konnte ihre Emotionen kaum unter Kontrolle halten. „Du hast eine Affäre mit einer Frau, zeugst ein Kind und versuchst dann, dich deiner Verantwortung als Vater zu entziehen.“ Tränen schossen ihr in die Augen. Ihre Hände zitterten. „Schlimmer geht’s wirklich nicht.“
Er runzelte die Stirn, seine Augen blieben ausdruckslos. „Denkst du das wirklich von mir?“
„Nein, ich meine … ja. Das ist es, was ich eben gehört habe.“
„Alex, ich …“ Er schien mehr sagen zu wollen, entschied sich dann aber dagegen. „Mein Privatleben geht dich nichts an.“
Seine Worte waren wie eine eiskalte Dusche und ließen sie innehalten. Er hatte recht. Sie verband nichts außer ein paar leidenschaftlichen Nächten. Sie kannten sich kaum. Er sie noch
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