Collection Baccara Band 0297
auch.
Phillip stürmte durch die Villa direkt in seine Bibliothek. Hier konnte er sich am besten entspannen. Er knallte die Tür hinter sich zu, warf sich auf das Ledersofa und starrte an die Decke. Warum gab er sich überhaupt noch mit Frauen ab? Warum hegte er immer noch die Hoffnung, dass es eine Frau gab, die anders war als alle, die er bisher kennengelernt hatte?
Dieses Mal war es ernst. Dieses Mal hätte er fast sein Herz verloren. Alexandra hatte einen so frischen und ehrlichen Eindruck gemacht. So selbstlos und liebenswert. Wie sehr hatte er sich getäuscht!
Er versuchte, sie aus seinen Gedanken zu verdrängen und sich einem anderen Problem zuzuwenden. Angelica Terro. Er hätte sich nicht einmal an ihren Nachnamen erinnert, wenn er ihn nicht auf der Vaterschaftsklage gelesen hätte. Selbst an das verhängnisvolle Wochenende erinnerte er sich nur noch vage.
Aber ob er sich an die achtundvierzig Stunden erinnerte oder nicht – falls er tatsächlich ein Kind gezeugt haben sollte, dann würde er zu seiner Verantwortung stehen. Das war für ihn selbstverständlich. Umso mehr schmerzte Alexandras Vorwurf, er sei verantwortungslos.
Aber er hatte Barnaby versprochen, ihm Zeit zu geben, die Lage zu sondieren, und daran würde er sich halten. Anschließend würde er Entscheidungen treffen müssen, die vielleicht nicht einfach waren. Die schwierigste Entscheidung seines Lebens hatte er bereits getroffen. Er würde Alexandra nicht wiedersehen. Er würde ihre Rückkehr in den Palast arrangieren oder in die Staaten oder wohin auch immer sie wollte. In seinem Haus und in seinem Bett war sie jedenfalls nicht länger willkommen.
Mit äußerster Anstrengung erhob er sich von der Couch und schenkte sich einen Brandy ein. Eine halbe Stunde später informierte er Cook und seinen Diener, dass er Altaria für ein paar Tage verlassen würde. Er nahm alles Notwendige mit hinunter zu seinem Privatsteg und lud es auf die kleinere seiner zwei Jachten. Dann setzte er Segel, und ließ sich vom Wind treiben. Bis er zurückkehrte, würde Alexandra hoffentlich verschwunden sein.
Alexandra verbrachte vier lange Tage zwischen der Villa und den Ställen. Sie fragte sich, wann und ob überhaupt Phillip nach Hause kommen würde. Am ersten Tag seiner Abwesenheit hatte sie beschlossen zu bleiben, bis sie ihm die Wahrheit gesagt hatte. Noch schlimmer konnte es nicht werden.
Am zweiten Tag wagte sie sich mit Eros auf den Reitplatz. Am Abend schrieb sie Tagebuch. Dabei ging die Fantasie mit ihr durch, und sie erfand Charaktere und Pferde und brachte eine aufregende Geschichte zu Papier.
Am dritten Tag gab es immer noch keine Nachricht von Phillip. Alexandra blieb in der Villa, obwohl sie spürte, dass sie nicht mehr willkommen war. Wieder ritt sie Eros, diesmal am Strand entlang. Sehnsüchtig blickte sie an den Horizont, in der Hoffnung, Phillips Boot zu entdecken. Am Abend fügte sie ihrer Geschichte eine junge Frau hinzu, die begnadet war im Umgang mit Tieren, aber ihrem eigenen Leben keinen Sinn geben konnte.
Am späten Nachmittag des vierten Tages entdeckte Alexandra vom Strand aus einen winzigen Punkt am Horizont. Der Punkt kam näher, wurde größer und entpuppte sich als Segelboot. Alexandras Herz schlug schneller. Sie fühlte mit Bestimmtheit, dass es Phillip war.
Sie setzte sich auf den Steg und beobachtete, wie Phillip die Segel einholte. Noch hatte er sie offensichtlich nicht bemerkt.
„Hallo, Matrose“, rief sie, als er am Steg anlegte.
Phillip erstarrte sichtlich, blieb mit dem Rücken zu ihr stehen und sagte nichts.
„Ich weiß, du hältst mich für eine schrecklich oberflächliche, geldgierige Frau, aber ich versichere dir, ich bin nicht hinter deinem Vermögen her.“
Er drehte sich zu ihr um. Seine Augen funkelten dunkel. „Nein? Hinter was bist du dann her, Alex?“ Er gab ihr keine Zeit zu antworten. „Egal, ich will es nicht wissen.“
„Es ist nicht fair, dass du mich nicht einmal anhören willst.“
„Und von dir ist es nicht fair, mir vorzuwerfen, verantwortungslos zu sein, wenn du nicht einmal weißt, ob ich wirklich der Vater des Kindes bin und wie ich darüber denke.“
„Du hast recht, das war nicht fair. Ich habe mich von meinen Emotionen mitreißen lassen.“
Die Spannung zwischen ihnen war unerträglich. Alexandra wünschte, sie hätte seine Villa bereits verlassen. „Phillip, ich …“
„Vergiss es, Alex. Ich bin nicht mehr wütend auf dich. Du kannst von mir halten, was du willst. Ich
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