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Collection Baccara Band 0305

Collection Baccara Band 0305

Titel: Collection Baccara Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JULES BENNETT DIANNE CASTELL EILEEN WILKS
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anbaggern. Ich mache mir nichts aus kleinen blonden Mädchen mit großer Klappe.“ Er schüttelte den Kopf. „Obwohl … für jemanden, der in einem so miesen Lokal arbeitet, haben Sie eine ziemlich gewählte Ausdrucksweise.“
    Ihr unerwünschter Begleiter hatte eine angenehme tiefe Stimme mit einer überraschenden Resonanz. „Singen Sie?“, fragte sie unvermittelt.
    Er sah sie verwirrt an. „Warum?“
    Sie seufzte. „Ihre Stimme erinnert mich nur an einen Tenor, den ich ‚Nessun Dorma‘ habe singen hören.“
    „Sie hören sich Opern an, aber arbeiten im Hole-in-the-Wall?“
    „Sie erkennen eine Arie aus Puccinis Oper Turandot, aber piercen Ihren Körper?“
    „Ganz schön schlagfertig“, bemerkte er. „Warum arbeiten Sie in diesem Loch?“
    „Als Buße für meine Sünden.“ Nur zu wahr. Aber ich werde die Dinge bald in Ordnung bringen, versprach sie sich zum wiederholten Mal. Irgendwie.
    Sie erreichten die Stufen, die hinab in die Küche des Lokals führten. Sie dankte ihrem Begleiter so höflich wie möglich, humpelte die Treppe hinunter und stieß die Tür auf.
    Die Küche war ein langer, enger, völlig überfüllter Raum. Der Koch, ein älterer Mann, der wenig von Körperhygiene hielt, sah sie griesgrämig an. „Das wird aber auch Zeit! Sieh zu, dass du in die Gänge kommst. Zeno ist schlecht gelaunt.“
    Charlotte humpelte zu dem Kabuff, in dem die Angestellten ihre Sachen abstellen konnten. Verdammt, sie musste wirklich aufpassen, dass sie ihren Job nicht gefährdete. Das Hole-in-the-Wall hatte – trotz aller unübersehbaren Mankos – drei Vorteile.
    Erstens war es zu Fuß von der Abstellkammer aus zu erreichen, die sie derzeit bewohnte. Zweitens reagierte Zeno allergisch auf Zigarettenrauch, deshalb durfte im Lokal nicht geraucht werden. Und drittens nahm er es mit dem Papierkram und den Bestimmungen nicht so genau – ein absoluter Nachteil, was die Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften betraf, aber ein Vorteil für sie persönlich. Er hatte die erfundenen Referenzen nicht überprüft, die sie bei der Bewerbung angegeben hatte, und er hatte ihre Sozialversicherungskarte nicht angezweifelt – glücklicherweise, denn es war nicht ihre.
    Ein Mann, der in seinem Lokal ein illegales Wettbüro unterhielt, sollte die Bestimmungen in seinem legalen Geschäft gewissenhafter einhalten, dachte sie, während sie ihren Rucksack unter dem Tisch verstaute. Sie zog den Mantel aus und warf einen angewiderten Blick auf das schäbige, unförmige Teil, als sie es aufhängte. Denk nicht an den wunderschönen neuen hellen Wollmantel, der im Garderobenschrank in deinem Apartment hängt, dachte sie. In deinem alten Apartment.
    „Du bist spät dran“, knurrte eine tiefe Stimme an der Tür. „Die Schicht beginnt um fünf, und nicht dann, wenn es dir genehm ist, hier aufzutauchen.“
    Sie wirbelte herum und blickte mürrisch zur Tür. Zeno stand dort und starrte sie finster an. Er war ein Mann mit einem unsympathischen Äußeren. Dank seinem dicken Bauch, den dichten Augenbrauen und dem stoppeligen Kinn führte er die Liste aller ekligen und fiesen Buchmacher an.
    Pass auf, was du sagst, ermahnte sie sich und holte den staubigen Erste-Hilfe-Kasten vom obersten Regal. „Ich wäre an der Ampel fast umgefahren worden.“
    „Zu spät ist zu spät. Beim nächsten Mal wirst du gefeuert.“
    „Es wäre noch später geworden, wenn der Wagen mich voll erwischt hätte.“ Gereizt öffnete sie eine Flasche mit Desinfektionsmittel. „Und nein, mir ist nichts passiert. Danke der Nachfrage.“
    „Wenn nichts passiert ist, dann beweg endlich deinen Hintern und nimm die Bestellungen entgegen.“
    „Sobald ich das Blut abgewischt habe. Ich bin mir sicher, dass es die Hygienevorschriften verletzt, wenn ich einen Gast mit meinem Blut vollschmiere.“ Halt endlich den Mund, schalt sie sich.
    „Vielleicht habe ich bei deiner Einstellung vergessen zu erwähnen, dass ich aufmüpfiges Benehmen hasse. Es heißt ‚Ja, Sir. Nein, Sir. Sofort, Sir.‘ Verstanden, du dämliche … Was zum Teufel willst du?“ Er drehte sich zu der Kellnerin um, die hinter ihn getreten war. Eine junge Frau mit sanften Rehaugen namens Nikki – „mit zwei K und I“ hatte sie zu Charlotte gesagt, als sie miteinander bekannt gemacht worden waren. Wie Charlotte war sie blond. Alle Kellnerinnen, die für Zeno arbeiteten, waren blond. Nikki allerdings gehörte zu der Sorte Blondinen, über die gern Witze gerissen wurden.
    „Mr Jones möchte mit Ihnen

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