Collection Baccara Band 0305
auf den Boden der Ketchupflasche. „Sie bilden sich zu viel ein. Ich war hier in der Gegend, ich war hungrig, also habe ich beschlossen, etwas zu essen. He, könnten Sie mir noch etwas Ketchup bringen? Hier ist nichts mehr drin.“
Automatisch nahm sie die Flasche. „Ich glaube Ihnen nicht.“
„Das ist mir egal. Holen Sie mir jetzt Ketchup oder nicht?“
Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. „Schon gut, Dix. Jetzt übernehme ich.“
Im Traum war manchmal ein Fahrstuhl unkontrolliert mit ihr in die Tiefe gerast. Genauso fühlte Charlotte sich in diesem Moment. Für einen Moment hatte sie ein flaues Gefühl im Magen, dann verwandelte sich ihre Ungläubigkeit in Angst und Schuld. Und – Gott möge ihr beistehen – Begierde.
Sie schloss die Augen. „Rafe“, flüsterte sie.
„Auf Anhieb erkannt.“ Seine Stimme war herzlich und ihr schmerzlich vertraut, der Griff an ihrer Schulter fest. „Das kann nur bedeuten, dass du mich nicht ganz vergessen hast. Auch wenn dir andere Dinge entfallen sind.“
Langsam drehte sie sich um. Er ließ die Hand sinken.
Er trug einen langen schwarzen Ledermantel. Seine Jeans stammten wahrscheinlich von einem Textildiscounter, doch das dunkelblaue Hemd bestand aus feinster ägyptischer Baumwolle. Rafe liebte das luxuriöse Material. Das hatte er ihr einmal anvertraut. Sein welliges braunes Haar war wie üblich zu lang und zerzaust. Es sah aus, als hätte der Wind damit gespielt.
Oder eine Frau. Auch das wäre denkbar.
Er gehört nicht hierher, dachte sie voller Panik. Er sollte nicht hier sein, nicht an einem Ort wie diesem. Er war verdammt noch mal zu perfekt für einen Ort wie diesen.
Sie straffte die Schultern. „Ich nehme an, du willst mit mir sprechen. Aber das muss warten, bis meine Schicht zu Ende ist.“
„Du irrst dich.“ Er nahm ihre Hand und zog Charlotte mit sich in Richtung Tür.
„Rafe.“ Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entreißen. „Hast du den Verstand verloren? Ich kann jetzt nicht mit dir gehen.“
„Natürlich kannst du das.“ Ohne seine Schritte zu verlangsamen, schlängelte er sich durch das enge Lokal.
„Verdammt, du bist schuld, wenn ich gefeuert werde.“
„Meinst du, das interessiert mich?“
„Was zum Teufel ist hier los?“ Zeno baute sich vor Rafe auf und sah ihn finster an.
Charlotte hätte sich nie vorstellen können, dass Zeno einmal zu einer Art Retter werden könnte. „Dieser Idiot zerrt mich zur Tür!“
„Ich will hier keinen Ärger haben.“ Zeno warf ihr einen vernichtenden Blick zu, als sei es allein ihre Schuld, dass dieser verrückt gewordene Mann versuchte, sie zu verschleppen. „Egal, was für ein Problem Sie mit ihr haben, es wird warten müssen, bis sie mit der Arbeit fertig ist.“
„Sie arbeitet nicht länger für Sie“, informierte Rafe den Mann ruhig.
„Natürlich werde ich das.“ Sie versuchte erneut, Rafe ihre Hand zu entreißen. Doch sein Griff war eisenhart.
Rafe sprach weiter, als hätte sie nichts gesagt. „Sie sollte nicht hier arbeiten. Nicht in ihrem Zustand.“
„In welchem Zustand?“, fragte Zeno.
Sag es ihm nicht, flehte Charlotte ihn stumm an. Sag es ihm bitte nicht!
Rafe zog die Augenbrauen hoch. „Sie wissen nicht, dass sie schwanger ist?“
„Sie ist was ?“ Zeno ging um sie herum. „Du verlogenes Biest. Trägst du deshalb diese grässlichen Sweatshirts?“ Er griff nach dem Saum ihres Sweatshirts, zog es hoch und legte die Hand an ihren leicht gewölbten Bauch.
Rafe ließ Charlottes Hand los und versetzte Zeno einen gut platzierten Kinnhaken. Der ältere Mann riss erstaunt die Augen auf, dann brach er zusammen.
Rafe rieb sich die Faust. „Anfassen verboten“, knurrte er. Dann nahm er Charlotte wieder an der Hand und zog sie mit sich.
2. KAPITEL
„Hast du den Verstand verloren?“, schrie sie, als er sie aus der Tür zog. „Du hast gerade meinen Chef niedergeschlagen!“
„Er ist nicht mehr dein Chef.“
Sie versuchte, vernünftig mit Rafe zu reden. „Es ist kalt. Mein Mantel … meine Sachen … ich brauche meine Sachen.“ Vor allem benötigte sie ihren Rucksack. Sie durfte ihn nicht verlieren.
„Mein Wagen steht um die Ecke. Die Heizung funktioniert.“
„Du kannst mich nicht einfach so abschleppen! Das ist … gesetzwidrig.“
„So?“ Er stoppte und drehte sich so abrupt um, dass sie gegen ihn prallte.
Mit der freien Hand klatschte sie gegen seine Brust, was verhinderte, dass ihre Körper aufeinandertrafen. Der Ledermantel fühlte sich kühl
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