Collection Baccara Band 0305
sprechen“, sagte Nikki nervös. „Tisch zwölf.“
„Warum hast du das nicht gleich gesagt? Und du“, er deutete mit dem Zeigefinger auf Charlotte, „du hast noch genau fünf Minuten Zeit. Sonst bist du gefeuert.“
Sie versuchte „Ja, Sir“ zu sagen, doch die Worte wollten nicht über ihre Lippen kommen. Also nickte sie steif. Zeno warf ihr einen letzten finsteren Blick zu, dann stapfte er davon.
„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte Nikki mit großen Augen.
„Ich hatte auf dem Weg hierher einen kleinen Unfall.“ Charlotte schlüpfte aus den Schuhen und griff dann unter ihren Rock, um die ruinierte Strumpfhose auszuziehen. Sie warf sie in den Mülleimer, zog die Schuhe wieder an und nahm ihren Bestellblock.
„Denk an die Schürze“, erinnerte Nikki sie.
„Sie ist pink. Und Pink steht mir nicht.“
„Wir müssen eine Schürze tragen.“
„Ich weiß.“ Nikki war in Ordnung – ein bisschen schwer von Begriff und ohne Rückgrat, aber nett.
„Hast du Angst, dass man dir die Schwangerschaft ansieht, wenn du die Schürze umbindest?“
Charlotte erstarrte. „Ich … wovon sprichst du?“
„Ach, komm schon! Man sieht es noch nicht sehr, aber einen kleinen Bauch hast du schon. Und wenn Serena heimlich eine Zigarette in der Küche raucht, dann wirst du ganz grün im Gesicht. Bei meiner Schwester Adrienne war das genauso, als sie mit meinem Neffen schwanger war.“
Charlotte begann wieder zu atmen, wagte jedoch nicht, sich umzudrehen. „Zeno ist auch allergisch auf Zigarettenrauch, und ich bin mir sicher, er ist nicht schwanger.“
Nikki kicherte. „Wenn doch, wären es Drillinge. Bei dem Bauch! Wie weit bist du?“
Seufzend drehte Charlotte sich um. Wegen einer pinkfarbenen Schürze flog sie auf. „Fünfter Monat. Bitte, wenn Zeno das herausfindet, dann …“
„Als wenn ich Zeno etwas verraten würde. Wofür hältst du mich?“
„Entschuldige. Ich habe einfach Angst. Ich brauche diesen Job.“
„Dann beeilen wir uns jetzt besser.“ Nikki gab ihr einen leichten Schubs in Richtung Treppe.
„Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist, wenn man allein ist“, sagte Nikki. „Hat der Vater des Kindes dich sitzen gelassen?“
War eine Reise auf die andere Seite des Landes dasselbe wie Sitzenlassen? Vielleicht nicht, denn er wusste nichts von dem Kind. Plötzlich war Charlotte todmüde. Alles lief falsch, und sie schien nichts daran ändern zu können.
Nicht alles, dachte sie. Brad befand sich in Sicherheit. „Wir sollten hier nicht darüber sprechen“, sagte sie. „Du verrätst mich vielleicht nicht, aber wenn uns irgendjemand belauscht …“
„Wie diese Serena.“ Nikki nickte so energisch, dass ihre platinblonden Locken hüpften. „Sie würde dich sofort verpetzen.“
Charlotte stieß die Schwingtür auf. „Stimmt. Welchen Bereich habe ich heute Abend?“
„Vier. Serena hat zwei, ich eins und … he, was ist los?“
„Nichts.“ Sie hoffte es zumindest. „Der große Typ mit dem rasierten Kopf und der Chicago-Cubs-Kappe in meinem Bereich. Der gerade telefoniert. Hast du ihn hier schon einmal gesehen?“
Nikki reckte den Hals. „Ich glaube nicht. Warum?“
Verdammt. Warum hatte sie ihm gesagt, wo sie arbeitete? „Er hat gesagt, dass er keine kleinen blonden Mädchen mag“, murmelte sie.
„Wer? Dieser Typ? Er ist eigentlich ganz süß.“ Nikki lächelte. „Vielleicht mag er große blonde Mädchen.“
War es wirklich ein Zufall gewesen, dass er gerade in dem Moment da gewesen war, als sie fast überfahren worden war? Panik stieg in ihr auf. Charlotte wusste nicht, was sie tun sollte. Weglaufen oder bleiben? Sie holte tief Luft.
„Wollen wir tauschen? Dann kannst du herausfinden, ob er große Blondinen lieber mag als kleine.“
Die nächste halbe Stunde lang beschäftigte sie sich irgendwie. Doch ihre Nerven lagen blank. Ihr Bewunderer – falls er einer war – machte keine Anstrengung, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Warum war er hier? Er war kein Stammgast, und er hatte auch nicht mit Zeno gesprochen. Also war er nicht hier, um auf Pferde oder sonst etwas zu wetten.
Schließlich hielt sie es nicht länger aus. Nachdem sie zwei Hamburger, ein Pastrami-Brötchen und ein French-Dip-Sandwich an Tisch drei in ihrem Bereich gebracht hatte, trat sie zu dem Chicago-Cubs-Fan.
„Okay“, sagte sie und versuchte, ihren schnellen Herzschlag zu ignorieren. „Ich will jetzt wissen, warum Sie mir hierher gefolgt sind.“
„Bin ich nicht.“ Er klopfte
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