Collection Baccara Band 0311
ging noch einen Schritt zurück und noch einen, bis er sicher an der Tür angelangt war. „Es gibt eines, was du für mich tun könntest.“ Seine Hand lag bereits an der Türklinke.
„Und das wäre?“
Sein Blick fiel auf die Decke, die sie immer noch wie einen Schutzschild vor ihren Körper hielt. „Seit einer Woche denke ich darüber nach, in was du schläfst. Es bringt mich fast um.“
Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung, und kurz sah er in ihnen Verlangen aufblitzen.
„Ich glaube, das ist keine gute Idee.“
„Wahrscheinlich nicht.“
Sie dachte lange nach, und Zack hatte viel Zeit, sich die wundervollsten Dinge vorzustellen. Dann schüttelte sie den Kopf, und ihre langen schwarzen Haare flogen zurück. „Ich glaube, wir überlassen wir es weiterhin deiner Fantasie … Einverstanden?“
Er wusste nicht, ob er enttäuscht oder erleichtert war. Obwohl er gern einen Blick auf die Frau hinter dem Quilt geworfen hätte, gestand er bereitwillig ein, dass er dann wahrscheinlich noch schlechter schlafen könnte. Als es bereits der Fall war.
„Doc“, versicherte er ihr. „Meine Fantasie ist es, die mich umbringt.“
„Gute Nacht, Zack.“
„Ich fürchte, die werde ich nicht haben.“ Er schüttelte den Kopf, als die Fantasie schon wieder mit ihm durchging und erotische Bilder vor seinem geistigen Auge tanzten. Mit letzter Willenskraft schloss er die Tür.
8. KAPITEL
Die Atmosphäre in Kims Haus als „leicht angespannt“ zu beschreiben wäre, als würde man den Mount Everest als kleinen Hügel bezeichnen.
Drei lange Tage waren vergangen, seit Kim und Zack sich im Mondlicht gegenübergestanden hatten, getrennt nur durch einen Quilt mit altmodischem Blümchenmuster. Und in jeder Minute eines jeden Tages dachte Kim daran, was sie sich hatte entgehen lassen.
Und Zack machte es ihr nicht gerade leichter.
Sie spürte, dass er sie beobachtete. Spürte seinen Blick so intensiv, als würde er sie berühren. Seit jener Nacht hatte er nicht mehr versucht, ihr näherzukommen, und sie wusste nicht, ob sie dankbar dafür war oder nicht. Was so widersprüchlich war, dass sie sich darüber ärgerte.
Sie bewegte sich auf einem sehr schmalen Grat zwischen Begierde und Vernunft. Sie war unruhig und nervös, als wäre jede Zelle in ihrem Körper elektrisch aufgeladen. Ihr Verstand sagte ihr, dass dieser Zustand vergehen würde, ihr Körper aber wollte den Verstand zum Schweigen bringen, damit er aktiv werden konnte.
Fazit: Keiner von ihnen war glücklich.
„Schön, im reifen Alter von achtundzwanzig Jahren zu erkennen, dass man schizophren ist“, murmelte sie und sah aus dem Fenster von Zacks glänzendem schwarzen Geländewagen auf die vorbeiziehende Landschaft, ohne sie wirklich wahrzunehmen.
„Hat du etwas gesagt?“
„Nein.“ Zumindest nichts, was sie wiederholen wollte.
„Warum verhalten wir uns schon wieder so?“
Sie blickte zu Zack und unterdrückte einen Seufzer. Doch selbst ihr disziplinierter Verstand musste ihrem Körper gestatten, auf Zack Sheridans Anblick in seiner weißen Uniform zu reagieren. In dem schummrigen Licht der Armaturenbrettbeleuchtung sah er … viel zu gut aus. Sie hatte sich zu dem Mann schon hingezogen gefühlt, als er Jeans und T-Shirt getragen hatte. In weißer Paradeuniform sah derselbe Mann so verführerisch aus, dass er in ihr den Wunsch weckte, sich auf der Kühlerhaube auszustrecken und zu rufen: „Nimm mich!“
„Es ist die Verlobungsparty meines Bruders Reid und seiner Verlobten Tina.“ Die sie im Hormonrausch der vergangenen Tage fast vergessen hätte. Was war sie eigentlich für eine Schwester?
„Also eine reine Familienangelegenheit?“
Sie sah Zack an und lachte. „Oh nein. So ist das bei den Danforths nicht.“
„Nein? Wie ist es dann bei den Danforths?“
„Eine Party zu feiern bedeutet, die Welt einzuladen.“ Kim erinnerte sich an viel zu viele dieser steifen, förmlichen Angelegenheiten. Selbst als sie noch Kinder gewesen waren, war von ihren Brüdern und ihr erwartet worden, dass sie sich auf den Partys ihrer Eltern zeigten. Fein gemacht waren sie in den Ballsaal marschiert, hatten gelächelt und wie glückliche, typisch amerikanische Kinder ausgesehen, hatten sich kurz bewundern lassen und waren dann mit ihrer Nanny abgezogen, zurück in ihre Zimmer, wo auf einem Tablett schon das Abendessen gewartet hatte.
Sogar Geburtstagsfeiern wurden in ihrer Familie zu geschäftlichen Angelegenheiten. Zusammenschlüsse waren vereinbart worden,
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