Collection Baccara Band 0311
genau so, wie Kim sie schon zuvor beschrieben hatte. Leise Musik klang durch das Haus, eine dezente Untermalung der kultivierten Gespräche. Die Gäste schlenderten durch das Marmorfoyer und versammelten sich am Fuß der Wendeltreppe, die in die oberen Etagen führte. Andere hielten sich in dem eleganten Salon auf, wo ein Feuer im Kamin prasselte. Einige drängten sich im Musikzimmer um den Steinway herum, während ein sehr untalentierter Mann eine Melodie auf dem Flügel klimperte, die im krassen Gegensatz zu den melodischen Stücken des Orchesters stand. Dutzende aufmerksame Kellner bahnten sich mit ihren Tabletts den Weg durch die Menge und boten Champagner und erlesene Häppchen an.
Kim steuerte auf den Ballsaal zu. Auf dem Weg dorthin lächelte sie freundlich die Menschen an, denen sie begegneten. Sie spürte Zacks Hand an ihrem Rücken und konzentrierte sich auf die Wärme seiner Finger, die durch das schwarze Seidenkleid hindurchdrang. Ein aufregendes Prickeln schoss durch ihren Körper.
Heute Abend war sie nicht allein auf der Party.
Heute Abend würde sie sich nicht in einer Ecke herumdrücken.
Heute Abend mussten die Pflanzen an der auf Hochglanz polierten Tanzfläche jemand anderen finden, der mit ihnen sprach.
„Für ein Familienfest sind das ganz schön viele Menschen“, murmelte Zack. Sein warmer Atem streifte ihren Nacken.
Sie erbebte bei dem Gefühl und drehte sich zu ihm um. Er stand so nah, dass sie tief in seine Augen blicken und sich darin verlieren konnte. So nah, dass sie sich küssen könnten. Kim schluckte und riss sich zusammen. „Keine Feier der Danforths ist eine reine Familienangelegenheit.“
Er schlang einen Arm um ihre Taille und legte die Hand an ihre Hüfte. Kim atmete tief ein, hielt für einen Moment den Atem an und stieß ihn dann langsam wieder aus. Sie genoss das Gefühl, seine Hand an ihrem Körper zu spüren. Selbst dann noch, als sie die neidischen Blicke der Frauen spürte, an denen sie vorbeigingen.
Zack Sheridan war groß und schlank und attraktiv. In seiner Paradeuniform war er der Traum einer jeden Frau. Und zumindest heute Abend gehörte er ihr.
Sie blieben auf der Schwelle zum Ballsaal stehen. Zack erstarrte hinter ihr. Sie konnte es verstehen. Obwohl sie selbst hier aufgewachsen war, nahm ihr der Ballsaal immer noch den Atem.
Ein prunkvoller Raum mit blassblauen Wänden, an denen Gemälde hingen, die ihre Familie über Generationen gesammelt hatte. Im Frühling und im Sommer standen die breiten Flügeltüren am anderen Ende des Raumes weit offen, sodass es im ganzen Saal betörend nach Rosen und Jasmin duftete. Doch im Februar war es selbst in Savannah kalt.
Die beeindruckenden Kronleuchter mit ihren vielen schillernden Kristallen tauchten den Saal in strahlendes Licht, das genauso zu funkeln schien wie die Brillanten um die Hälse der wohlhabenden weiblichen Unterstützer von Abraham Danforths Wahlkampf. Die Musik spielte hier lauter, war aber immer noch eine angenehme Untermalung der Gespräche. Einige elegant gekleidete Paare schwebten über die Tanzfläche, die meisten Gäste saßen jedoch an den Tischen, die ringsherum aufgestellt waren.
Kims Nerven waren zum Reißen gespannt, doch sie rief sich zur Ruhe. Sie hatte viele Jahre Zeit gehabt, diese Fähigkeit zu perfektionieren.
„Kennst du all diese Menschen?“, fragte Zack staunend.
„Nein, nur ein paar. Siehst du den großen Mann in dem dunkelblauen Anzug? Der den Arm um die zierliche Frau mit den tollen Haaren gelegt hat? Das sind mein Bruder Reid und seine Verlobte Tina.“
„Aha.“
„Neben ihm“, fuhr sie fort, „stehen Ian, Adam und Marcus, meine anderen Brüder.“
„Große Familie.“
„Auch ohne meine vielen Cousins.“ Sie lächelte. „Einer von ihnen ist gerade auf der Tanzfläche. Jacob.“
Sie deutete auf einen großen schlanken Mann mit kurzen schwarzen Haaren und grauen Schläfen. Lachend wirbelte er eine hübsche Frau über die Tanzfläche.
„Er scheint viel Spaß zu haben“, sagte Zack.
„Jacob hat überall Spaß.“ Kim seufzte mit einem Anflug von Neid.
„Was machen wir zuerst?“ Zack nahm eine ihrer Hände und zog sie durch seine Armbeuge.
„Meinen Vater suchen, denke ich.“ Sie ließ ihren Blick bereits über die Menge schweifen und fand Abraham Danforth auf der anderen Seite des Ballsaals in eine Diskussion mit drei Männern vertieft. Er machte keinen besonders fröhlichen Eindruck. Sofort war Kim besorgt. Wenn Abraham Danforth beim Fundraising nicht
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