Collection Baccara Band 0311
Nathan sie auf einem Silbertablett serviert bekäme, wäre sie erheblich im Nachteil.
Emma meldete sich beim Ausstellungsleiter an und fand mit Nathans Hilfe ihre Nummer auf dem Lageplan, der an der Wand hing. „Ich habe einen tollen Stand auf dem Hauptgang, inmitten des Geschehens.“
Angesteckt von ihrem Enthusiasmus grinste er. „Schauen wir ihn uns einmal an.“
Sie betraten die riesige Ausstellungshalle, in der die meisten Künstler und Designer ihre Stände bereits dekoriert hatten. Dies war Emmas Premiere in der Welt des exklusiven Designs, und ihre Gefühlslage schwankte zwischen Beklemmung und Hochstimmung. Als sie den ihr zugewiesenen Stand erreichten, verlangsamte sie ihre Schritte. Jemand hatte den Stand bereits in Beschlag genommen.
„Ist das nicht dein Platz?“, fragte Nathan irritiert.
„Doch.“ Enttäuschung stieg in ihr auf. Obwohl sie den erstklassigen Standort unbedingt wollte, war es ihr unangenehm, den Künstler zu bitten, das Feld zu räumen.
„Dann muss er umziehen“, erklärte er kategorisch.
„Es ist schon spät. Ich möchte keinen Aufstand machen.“
„Mach dich nicht lächerlich. Das ist dein Stand. Er steht dir zu.“ Nathan betrachtete ihr sorgenvolles Gesicht „Lass mich dir helfen.“
„Du hast schon so viel für mich getan.“
„Das sagst du, als wäre es etwas Schlechtes.“
„Ist es. Ich könnte mich nur zu leicht daran gewöhnen.“
„Dann gewöhn dich daran.“
Emma schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht zulassen. Dann bin ich nicht mehr die Frau, die ich sein möchte.“
Nathan umarmte sie. „Es gibt keinen Grund, warum du nicht gleichzeitig unabhängig sein und mich für dich sorgen lassen kannst.“
Sie versuchte, sich von ihm zu lösen. „Vielleicht könnte ich dich ein bisschen für mich sorgen lassen, wenn du aufhörst, mir zu sagen, was ich tun soll.“ Doch ihre Worte erzielten bei Nathan überhaupt keine Wirkung. Er hielt sie fest, bis sie an seine Brust sank. Insgeheim gefiel es ihr, wenn er ihr Ritter in schimmernder Rüstung war. Es war harte Arbeit, auf ihre Unabhängigkeit zu pochen, nachdem sie ihr Leben lang verhätschelt worden war. Besonders wenn ein entschlossener Mann sie in Versuchung führte, sich von ihm verwöhnen zu lassen. Aber sie würde ihnen beiden einen schlechten Dienst erweisen, wenn sie ihn glauben ließ, dass sie damit zufrieden war.
„Wie wäre es, wenn ich mich ein bisschen zurückhalte?“ Er schob sie auf Armeslänge von sich und sah sie ernst an. „Macht dich das glücklich?“ Als Emma nickte, grinste er selbstgefällig. „Gut. Jetzt lass mich das regeln.“
Er ging auf den jungen Mann hinter dem Stand zu. „Entschuldigung, Sie sind am falschen Platz. Meine Freundin hier hat diesen Stand zugewiesen bekommen.“
Der Künstler zuckte mit den Achseln. „Sie ist zu spät. Ich bin davon ausgegangen, dass sie nicht mehr kommt. Also habe ich meine Arbeiten hier ausgelegt.“ Er zeigte auf einen leeren Stand knapp vier Meter entfernt. „Sie kann meinen Platz haben.“
„Sie will Ihren Platz nicht“, sagte Nathan entschlossen, aber höflich. „Sondern den Stand, der ihr zugewiesen wurde.“
„Aber ich habe mich hier schon eingerichtet.“
„Das spielt keine Rolle. Ihr Stand ist dort drüben. Wir gehen jetzt zum Abendessen, und wenn wir zurückkommen, erwarte ich, dass Sie diesen Stand geräumt haben.“ Er trat noch einen Schritt auf den jungen Mann zu und lächelte bedrohlich. „Sind wir uns einig?“
„Ja. Ja, in Ordnung“, gab dieser klein bei.
Nathan nickte zufrieden, drehte sich um, nahm im Vorbeigehen Emmas Hand in seine und führte sie aus der Halle.
„Warum gehst du davon aus, dass er umzieht?“, fragte sie, tief beeindruckt von der Demonstration seines Selbstvertrauens.
Er verschränkte die Finger mit ihren und lächelte sie amüsiert an. „Er zieht um.“
Sie lachte. „Du kannst sehr einschüchternd sein, wenn du es darauf anlegst.“
Erst als sie den Lieferwagen erreichten und er ihr beim Einsteigen behilflich war, küsste er jeden ihrer Fingerknöchel, bevor er ihre Hand schließlich losließ. Emma ermahnte sich, einen kühlen Kopf zu bewahren. Nach dem zärtlichen Kuss, mit dem er sie aufgeweckt hatte, fühlte sie sich der starken Anziehung zwischen ihnen nun hilflos ausgeliefert.
Am zweiten Morgen der Ausstellung saß Emma mit Nathan beim Frühstück im Hotelrestaurant. Während er Steaks und Eier aß und einen Teil der Zeitung las, nippte sie an ihrem Kaffee und verbarg
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