Collection Baccara Band 0311
sein sollen.“ Cinnamon schüttelte den Kopf. „Ich war wirklich dumm.“
„Wenn du etwas daraus gelernt hast, war es nicht umsonst.“
„Das stimmt.“ Da Fran sie immer noch besorgt ansah, lächelte Cinnamon ihr zu. „Mach dir keine Gedanken. Ich werde schon zurechtkommen. Das ist mir bisher immer gelungen.“ Nur hoffentlich schaffte sie das, bevor ihr das Geld ausging.
„So gefällst du mir. Aber es tut mir so leid für dich, dass dich der Unfall zurückgeworfen hat.“
„Du kannst ja nichts dafür.“
„Immerhin gehören die Stufen, auf denen du ausgerutscht bist, zu meinem Haus. Und ich bin für die Sicherheit meiner Pension verantwortlich. Du könntest mich sogar verklagen.“
Entsetzt sah Cinnamon ihre Freundin an. „Das würde ich niemals tun. Außerdem geht es mir schon besser. In ein paar Tagen werde ich wieder vollkommen fit sein.“
„Das hoffe ich. In der Zwischenzeit wird Nick das Problem mit den rutschigen Stufen lösen.“
Musste Fran ausgerechnet Nick erwähnen? Gerade war sie dabei gewesen, ihn zu vergessen.
Rosy kam mit zwei dampfenden Kaffeebechern an den Tisch. Sie schien ihr Gespräch mitgehört zu haben. „Da ihr gerade von Nick sprecht – wisst ihr, ob Abby den Wettbewerb heute Morgen gewonnen hat?“
Fran schüttelte den Kopf. „Wahrscheinlich werden wir das erst erfahren, wenn sie zurückkehren. Oder sogar erst morgen.“
„Gut. Ruft mich an, wenn ihr etwas von ihnen hört“, bat Rosy.
Fran nickte. „Natürlich. Ich gehe schnell in den Waschraum, bevor die Mädels kommen.“
Geistesabwesend nickte Cinnamon. Ihre Gedanken waren wieder bei Nick und seiner temperamentvollen Nichte. Sie hoffte, dass das Mädchen den Wettbewerb gewonnen hatte. Ihr und ihrer Familie schien sehr viel daran zu liegen.
Aber noch mehr beschäftigte sie, dass sie ständig an Nick denken musste und sogar von ihm träumte. Dabei konnte sie einfach nicht verstehen, dass er so wenig Ehrgeiz zeigte. Ihm schien das Leben zu reichen, das er führte. Sie hingegen suchte einen Mann, dem wie ihr beruflicher Erfolg wichtig war. Trotzdem fühlte sie sich stark zu ihm hingezogen. Dagegen war sie völlig machtlos.
Das war vor allem seit seinem gestrigen Besuch in ihrer Suite so. Nach dem Unfall und der Enttäuschung über ihre Kollegen war sie wütend gewesen und hatte Nick für sein unwirsches Verhalten am Morgen zurechtweisen wollen.
Doch als er sich bei ihr entschuldigt und sie sanft aus seinen schönen Augen angesehen hatte, war ihr nichts anderes übrig geblieben, als ihm zu verzeihen. Beinahe hätte sie ihm sogar von Dwight erzählt. Aber zum Glück hatte sie es gelassen, denn wer wusste, ob Nick nicht auch schlecht von ihr denken würde, wenn er die Geschichte kannte.
„Da bin ich wieder“, meinte Fran und setzte sich. „Ich frage mich, wo …“
Die Tür öffnete sich, und mehrere Frauen betraten das Restaurant.
Lächelnd winkte Fran ihnen zu. „Da sind sie ja.“
„Sind Sie sicher, dass Sie hineingehen möchten?“, fragte Betsy. Sie war eine von Frans Freundinnen und hatte sich bereit erklärt, Cinnamon zum Cranberries-to-Go zu fahren. Bei dem äußerst unterhaltsamen Mittagessen mit ihren Freundinnen hatte Fran die Zeit vergessen und war überstürzt zu einer Stadtratssitzung aufgebrochen.
Das Gespräch mit den Frauen war sehr interessant gewesen. Cinnamon hatte viel über die Stadt und deren Bewohner erfahren – vor allem über Liz, die sich keiner großen Beliebtheit zu erfreuen schien. Ihr Ruf eilte ihr voraus. Und den hatte sie erhalten, weil sie zu gern mit Männern flirtete. Besonders mit Nick.
In der letzten Stunde war Cinnamon mit Betsy durch die Läden der Stadt gebummelt, bis ihr Fuß geschmerzt hatte. Und als sie sich mit ihr in ein Café gesetzt und unterhalten hatte, war es ihr vorgekommen, als kannte sie Betsy schon seit Jahren. Sie fühlte sich in ihrer Gesellschaft genauso wohl wie in Frans.
In Los Angeles war es nie so zwanglos gewesen. Kein Wunder, dass ihre Arbeitskollegen nichts mehr von ihr wissen wollten. Letztendlich waren sie nie richtige Freunde gewesen.
Neugierig sah sie durchs Ladenfenster und betrachtete die Dekoration aus Preiselbeeren. „Ich habe Liz versprochen, dass ich vorbeischaue.“ Und als sie Betsys skeptischen Blick bemerkte, fügte sie hinzu: „Ist etwas?“
„Sie haben beim Essen erzählt, dass Liz Sie und Nick zusammen beim Arzt gesehen hat“, erklärte Betsy ernst. „Bestimmt ist sie eifersüchtig auf Sie.“
Cinnamon
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