Collection Baccara Band 0311
weiter darüber reden.“ Mit ernster Miene griff er nach seinem Kaffeebecher und ging in die Küche zurück.
Cinnamon wusste nicht, was gerade passiert war. Anscheinend hatte sie einen wunden Punkt bei ihm getroffen. Aber wenn er nicht an dem Artikel interessiert gewesen war, weshalb hatte er es nicht einfach gesagt? Seine Reaktion musste einen anderen Grund haben. Seufzend verdrängte sie den Gedanken. Sie hatte genügend eigene Probleme.
Sobald sie den Kaffee ausgetrunken hatte, würde sie in ihre Suite gehen, E-Mails checken und nach einem Job suchen.
Und ganz sicher würde sie das untere Stockwerk nicht mehr betreten, solange Nick sich im Haus befand.
5. KAPITEL
Bis zum Nachmittag hatte Nick alle Fenster von innen geputzt und Farbmuster aus den Tapeten aller Räume geschnitten – außer aus Cinnamons Suite. Da er bald weg musste, würden die Fenster ihrer Suite und der Ventilator warten müssen. Das Farbmuster allerdings brauchte er sofort, denn er wollte gleich Montagmorgen zum Baumarkt fahren.
Doch als er nervös vor ihrer Tür stand und klopfen wollte, verließ ihn plötzlich der Mut. Seit dem Morgen hatte er nicht mehr mit ihr geredet. Sie hatte abgelehnt, als er ihr die Treppe hochhelfen wollte, und sich später ihr eigenes Mittagessen zubereitet – obwohl er angeboten hatte, etwas zu kochen und es ihr nach oben zu bringen.
Seit dem Gespräch heute Morgen bestand eine unangenehme Spannung zwischen ihnen. Er wusste, dass seine Reaktion auf ihre Frage nach dem Artikel dafür verantwortlich war. Er hätte sich gleich am Vormittag bei ihr entschuldigen sollen. Aber das hatte er verpasst.
Ihn plagte ein schlechtes Gewissen deswegen, und er bezweifelte, dass er ihr im Augenblick in die Augen sehen konnte. Vielleicht sollte er das Farbmuster doch erst am Montag aus der Tapete schneiden.
Feigling!
Er atmete einmal tief durch, dann klopfte er an die Tür. „Cinnamon? Geht es Ihnen gut?“
„Ja, danke“, erwiderte sie sofort.
„Ich brauche ein Farbmuster Ihrer Tapete. Kann ich reinkommen?“
„Tun Sie, was Sie nicht lassen können.“
Zögerlich öffnete er die Tür und sah Cinnamon in einem Sessel sitzen, der einen herrlichen Blick aufs Meer bot. Auf dem Schoß hatte sie ihren Laptop, und im Kamin knisterte ein wärmendes Feuer.
Die Atmosphäre im Raum war sehr behaglich – nur Cinnamons angespannte Miene störte die Idylle. Er fragte sich, ob sie Schmerzen hatte oder ihn vielleicht gerade verfluchte.
„Wie geht es Ihrem Fuß?“, erkundigte er sich.
„Solange ich ihn hoch lagere, habe ich keine Schmerzen.“
„Jetzt haben Sie wenigstens viel Zeit für die Jobsuche.“ Er hoffte, sie würde lächeln, aber ihre Miene blieb ernst.
„Ja, und daran bin ich selbst schuld.“
„Hey, jeder hätte auf den nassen Dielen ausrutschen können. Wenn ich am Montag zurückkomme, klebe ich rutschsicheres Band auf die Stufen. Das wird auch Fran beruhigen. Sie hat fast einen Herzanfall erlitten, als ich ihr erzählt habe, was passiert ist.“
„Ich habe ebenfalls mit ihr gesprochen, und erst nach dem zweiten Anruf konnte ich sie davon überzeugen, dass sie nicht nach mir sehen muss.“ Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen. „Das rutschsichere Band ist wirklich eine gute Idee.“
„Wie läuft es mit der Jobsuche?“
„Nicht so gut.“
„Das verstehe ich nicht. Mit Ihrem Abschluss und Ihren Erfahrungen müsste jeder Arbeitgeber Sie mit Kusshand nehmen.“
„Das wäre zu schön.“ Frustriert schüttelte sie den Kopf. „Ich habe viele meiner Freunde angeschrieben, aber sie scheinen mir nicht helfen zu wollen.“
„In meinen Augen sind das keine wahren Freunde.“
„Bis jetzt dachte ich, dass ich mich auf sie verlassen kann. Wie konnte ich mich bloß so täuschen?“
„Tut mir leid für Sie.“
Schnell hob sie den Kopf. Sie schien sein Mitgefühl nicht zu wollen. „Ich komme schon klar. Ein paar interessante Stellenangebote habe ich bereits gefunden. Es wird sich schon etwas ergeben.“
„Da bin ich mir sicher.“
Eine unangenehme Stille folgte, die nur vom Knistern des Feuers unterbrochen wurde. Nick betrat die Suite und kam näher. „Hören Sie, ich hätte Sie heute Morgen nicht so anfahren sollen.“
„Das stimmt. Ich wollte mich nur mit Ihnen unterhalten – keinesfalls hatte ich vor, Ihnen zu nahe zu treten.“
„Das sind Sie nicht.“
Doch die Frage nach dem Artikel in der Zeitschrift hatte ihn an seine Leseschwäche erinnert. Niemand wusste etwas von
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