Collection Baccara Band 0312
spürte die Rinde an ihrem Rücken. Damien stützte sich mit einer Hand neben ihren Kopf ab. Seine Hand lag so dicht neben ihr, dass sie nur den Kopf etwas nach links neigen müsste, um sich an sie zu schmiegen.
„Ich habe dich verletzt, indem ich dich irgendwo neben meinem Job, meinen Freunden und meiner Familie in mein Leben quetschen wollte, nicht wahr?“
Okay, jetzt wurde es ernst.
„Ich werde es überleben“, gab sie zurück.
„Das weiß ich. Genau wie ich. Aber ich denke nicht, dass das reicht. Ich will mehr, und ich weiß, dass es dir genauso geht. Ich denke … ich glaube, wir sind es uns schuldig, unser Problem gemeinsam anzugehen. Was kann ich tun, um dein Vertrauen zurückzugewinnen?“
Sie zuckte mit den Schultern.
„Dein Vater hat dich sehr enttäuscht, oder?“
Sie blinzelte fassungslos. „Wie bitte?“
„Ich bin nicht wie er. Ich bin hier, obwohl du versucht hast, mich abzuschütteln. Und jetzt bist du dran, Chelsea. Erzähl mir von deinem Vater. Was hat er getan, dass du solche Angst davor hast, uns eine Chance zu geben?“
Die altbekannte Angst hatte sie fest im Griff und machte es ihr unmöglich zu antworten. Doch die Vorstellung, dass ihre Ängste sie für immer von ihren Bedürfnissen fernhalten würden, war plötzlich unerträglich. Es war einfach nicht fair.
Chelsea holte so tief Luft, wie sie konnte – und plötzlich kam es ihr so vor, als würde die Klammer um ihr Herz gesprengt. Sie fühlte sich so befreit, dass sie zitternd ausatmete. „Er hat uns bei seinen Tricks benutzt.“
Damien fluchte leise. „Warst du je in Gefahr?“
„Nein, nicht soweit ich mich erinnern kann. Er hatte immer genug Verstand, um mit uns woanders hinzuziehen, sobald es brenzlig wurde.“
Damien schwieg. Vielleicht hatte er herausgefunden, was er wissen wollte und würde sich jetzt für immer von ihr abwenden. Ihr stiegen die Tränen in die Augen. Ihn zu verlieren wäre inzwischen unerträglich.
„Heißt das, du könntest mir einfach so die Brieftasche entwenden?“, fragte er.
Sein veränderter Tonfall ließ sie aufblicken. Seine Augen glitzerten. Anscheinend schien ihn die Vorstellung zu erregen. Hoffnung durchströmte sie.
„Ich hätte sie dir schon ein Dutzend Mal stehlen und sie zurücklegen können, ohne dass du etwas gemerkt hättest.“
Er beugte sich über sie. Wenn er sie jetzt küsste, wäre sie außerstande, ihn davon abzuhalten. Doch im letzten Augenblick zog er sich wieder zurück und sah an ihr vorbei in die Ferne. „Normalerweise laufe ich Frauen nicht hinterher, Chelsea. Möglicherweise deshalb, weil ich das nie nötig hatte. Das klingt vielleicht arrogant, aber es ist so. Noch nie habe ich eine Frau angebettelt, mit mir zusammen zu sein. Aber als ich gestern weggefahren bin und glaubte, dich nie wiederzusehen …“ Seine Augen blitzten. Als er den Blick wieder auf sie richtete, wusste sie nicht, ob er sie bis zur Besinnungslosigkeit küssen oder ihr den Hals umdrehen wollte.
Aber allein diese Tatsache sagte eine Menge aus. Vielleicht würden ihre Hoffnung und ihr Vertrauen ja doch nicht enttäuscht werden.
„Damien …“, sagte sie und legte ihm die Hand auf die Brust. Seine Augen wurden dunkel, und seine Atemzüge beschleunigten sich. Ihr wurde plötzlich bewusst, dass sie sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen konnte. „Du kannst gern bleiben, wenn du willst.“
Er atmete tief durch die Nase ein. Alle Fantasien, ihr den Hals umzudrehen, schienen sich in Luft aufgelöst zu haben, als er den Blick zu ihrem Mund senkte. „Noch nie hat ein Mann hoffnungsvollere Worte vernommen.“
„Ich meinte zum Essen“, fügte sie hinzu.
Er hob den Blick wieder zu ihren Augen. „Bist du sicher?“
Sicher? Sicher, ob sie sich wieder auf ihn einlassen wollte, obwohl er ihr weder gesagt hatte, dass er sie liebte, noch mehr versprechen wollte als ohnehin schon? Sie war sich in ihrem ganzen Leben noch nie so unsicher gewesen. Aber sie war endlich bereit, das Risiko einzugehen. Vielleicht würde er sie eines Tages tatsächlich lieben.
Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter. Es wurde Zeit, ihr von seinen Fesseln befreites Herz zu testen. „Ich habe einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, was meine Familie angeht. Bisher habe ich noch keinen Mann zum Essen mitgenommen.“
Er hob eine Augenbraue. „Und ausgerechnet mich hast du auserwählt? Einen betrügerischen Anzugträger?“
Sie nickte. „Wehe, du benimmst dich nicht. Es gibt hier massenhaft Plätze, wo
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