Collection Baccara Band 0312
Haltung waren unverkennbar. Allerdings befand Neville sich in einem Zustand der Panik. Er könnte jeden Mann vom Typ Bodybuilder für den Killer halten. „Hat er Sie gesehen?“
„Ja, aber er hat sich schnell umgedreht. Er ist mir nicht gefolgt. Er war mit einem anderen Mann zusammen. Die beiden haben sich unterhalten.“
Luke zeigte Neville ein paar Fotos. Der Sicherheitschef identifizierte Rocky Palermo auf Anhieb. Als Luke ihm dann ein Foto von Gregor Paulus hinhielt, betrachtete Neville es eine Weile. „Das könnte der andere Mann sein, der am Pier war. Er war so groß und dünn wieder dieser, doch er trug eine Jacke mit Kapuze und eine dunkle Brille. Ich bin mir also nicht ganz sicher.“
Luke beschloss, seinen Techniker zu beauftragen, die Fotos von Palermo und Paulus zu bearbeiten und Bilder von ihnen zu beschaffen, wie Neville sie beschrieben hatte. „Wir bleiben in Kontakt“, sagte er zu dem Mann. „Das hier ist eine private Ermittlung. Im Moment bin ich der Einzige, mit dem Sie zu tun haben.“
Neville spielte immer noch mit seiner Zigarettenschachtel. „Ich mache mir Sorgen um meine Kinder. Und jetzt, da ich Ihnen gesagt habe, was ich weiß, könnten sie in noch größerer Gefahr sein. Werden Sie mit dem Fürst über den Schutz meiner Familie sprechen?“ Aus der Stimme des Mannes klang ehrliche Sorge.
„Ja“, versprach Luke feierlich. Er wusste, dass Rowan Neville zwei süße kleine Töchter hatte. „Das werde ich.“
Zwei Tage später aßen Maggie und Luke gemeinsam in seiner Suite, ein Mahl, dass ein Dienstmädchen vorbereitet hatte – eine Frau, die seit Jahre eine loyale Angestellte war. Trotzdem hatte Luke alle Hausangestellten sorgfältig überprüft, einschließlich des Mädchens. Sie und die anderen schienen sauber zu sein, trotzdem untersuchte Luke die Suiten regelmäßig auf Wanzen. Niemand war seiner Meinung nach unverdächtig.
Stumm spielte er mit seiner Gabel. Er hatte Gwens späteren Mörder falsch eingeschätzt, und seine Schwester hatte für den Fehler zahlen müssen. Er würde nie wieder jemandem vertrauen, nur weil er harmlos aussah.
„Schmeckt es dir nicht?“, fragte Maggie.
Er blickte auf seinen Teller. Das Gericht, bestehend aus Lachs in Ahornsoße, gedünsteten Pfifferlingen und frischem Brot, war eines Fürstenhauses würdig. Und all das erinnerte ihn irgendwie an Gwen und ihr Schloss aus einem Karton. „Es ist vorzüglich“, erwiderte er.
„Woher willst du das wissen? Du hast kaum etwas probiert.“
Das stimmte. Er hatte in dem Spinatsalat mit Linsen nur herumgepickt, und die Wildreispfannkuchen mit Kaviar und Sauerrahm hatte er ausgelassen. Er zwang sich, sich auf das Essen zu konzentrieren und schnitt in seinen Lachs. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, an seine tote Schwester zu denken.
Der Fisch zerging fast auf der Zunge. Er seufzte genüsslich, und Maggie lächelte.
„Fast besser als Sex, nicht wahr?“
Luke lachte. Maggie schaffte es immer wieder, ihn aufzumuntern. „Fast“, stimmte er zu.
„Ich wette, Essen hat bei dir noch nie ein orgastisches Gefühl ausgelöst“, neckte sie ihn.
„Nein, das hat es nicht.“ Er nahm noch einen Bissen, und plötzlich veränderte sich die Stimmung. Was als harmlose Mahlzeit begonnen hatte, war jetzt mit mehr gewürzt als Honig und Pfeffer.
Ein Feuer brannte im Kamin, und draußen heulte der Wind. Die hohen Wellen des Ozeans brachen sich an der Küste. Über das Licht der Kerze hinweg begegnete Luke Maggies Blick. Ihre Augen schimmerten wie Juwelen. Magisch, dachte er.
Unwillkürlich sah Luke zum Bett. Er wusste, dass Maggie mit ihm schlafen würde, wenn er sie darum bat.
Ein Feuer, so heiß wie das im Kamin, loderte in seinem Körper. Er trank einen Schluck Wasser, doch die Flammen brannten weiter. Wenn er mit Maggie ins Bett ging, würde er sie nie wieder loslassen wollen.
„Ich muss dich über die neuesten Erkenntnisse in unserem Fall informieren“, sagte er.
„Oh, natürlich.“ Sie blinzelte, als wäre sie gerade aus einem Traum erwacht. „Deshalb haben wir uns ja zum Dinner in deiner Suite getroffen.“
Er nickte. Sie mussten ungestört miteinander reden, mussten sicher sein, dass niemand sie belauschte. „Rowan Neville hat Rocky auf dem veränderten Bild identifiziert. Aber er hat Paulus nicht mit Sicherheit erkannt. Er glaubt zwar, eine große Ähnlichkeit zu erkennen, war sich aber nicht hundertprozentig sicher.“
„Es ist die einzige Spur, die wir haben, Luke. Keiner deiner
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