Collection Baccara Band 0312
anderen Verdächtigen könnte mit Paulus verwechselt werden. Du weißt, dass er es war.“
„Ich nehme es sehr stark an.“
„Hast du mit meinem Bruder darüber gesprochen?“
„Du meinst mit dem Fürsten? Ja, das habe ich. Und er stimmt mit mir überein, dass wir ein Auge auf Paulus haben sollten.“ Luke hob die Hand, um Maggies Protest zu stoppen. „Wir haben ihn nicht einwandfrei identifiziert. Neville kann nicht bezeugen, dass er Gregor Paulus zusammen mit Rocky Palermo gesehen hat. Und selbst seine Aussage, Rocky erkannt zu haben, ist nicht hieb- und stichfest. Der Killer war getarnt.“
„Also können wir nur herumsitzen und warten?“
„Nicht ganz.“ Luke aß von den Pfifferlingen. Er war kein Pilzkenner, doch diese waren verdammt gut. „Der Fürst hat eine Art verdeckte Ermittlung vorgeschlagen.“
„Wirklich?“ Maggies Augen begannen zu funkeln. „Wir locken Gregor Paulus in eine Falle?“
„Bildlich gesprochen. Aber nicht du und ich werden es tun, sondern einer meiner Männer.“
Ihre Augen verdunkelten sich. „Wie sieht der Plan aus?“
„Ich habe noch nicht alle Details ausgearbeitet. Ich trage mich mit dem Gedanken, ihn mit einem potenziellen Käufer für die Daten zu locken. Soviel ich weiß, sind die CDs noch nicht auf dem Schwarzmarkt aufgetaucht. Der Hacker versucht offensichtlich noch, die Verschlüsselung zu knacken. Denn codiert sind die Daten längst nicht so viel wert. Aber ich denke, Paulus würde zu diesem Zeitpunkt einen schnellen, schmerzlosen Verkauf willkommen heißen.“
„Bist du sicher, dass er die CDs überhaupt hat?“, fragte sie. „Sie wurden nach Chicago geschmuggelt und dort irgendwo von den Kellys versteckt.“
„Nachdem die Kellys aufgeflogen sind, hat Paulus sicherlich Rocky darauf angesetzt. Sie werden nicht das Risiko eingegangen sein, die CDs dort zu lassen.“ Luke beendete das Mahl mit einem Preiselbeerparfait.
„Wir brauchen keinen verdeckten Ermittler“, sagte Maggie und sah ihn ernst an. „Ich übernehme das.“
Er hätte sich fast an seinem Eis verschluckt. „Wie bitte?“
„Denk doch einmal darüber nach. Ich wäre perfekt für den Job.“
Bevor er etwas entgegnen konnte, fuhr sie fort: „Ich werde Paulus davon überzeugen, dass ich einen potenziellen Käufer habe, doch dass ich am Deal beteiligt werden möchte.“ Sie beugte sich ein wenig vor. „Und jetzt kommt es: Paulus hat Zugang zu einem Teil der CDs. Ich habe Zugang zum Rest. Außerdem kann ich das Verschlüsselungsprogramm besorgen. Zusammen können wir die Daten verkaufen und ein Vermögen verdienen.“
„Und warum sollte er dir glauben?“ Luke schüttelte den Kopf. „Maggie, du lebst praktisch mit mir zusammen. Die ganze Welt glaubt, dass wir Geliebte sind. Und Paulus weiß verdammt gut, dass ich in diesem Fall ermittele. Er ist doch nicht bescheuert. Sie haben deinen Großvater ermordet, deinen Onkel, meinen Partner. Wir stecken knietief in der ganzen Sache drin.“
„Und genau deshalb wird es funktionieren. Ich habe den Ruf, ein wildes Leben zu führen. Wie Prinz Marc“, fügte sie hinzu. „Die Presse hat mich immer mit ihm verglichen. Und er hat bei dem Schmuggel mitgemacht.“
„Er hat der Mafia Geld geschuldet. Du bist eine zweiundzwanzigjährige Künstlerin mit einem Treuhandfonds.“
„Zu deiner Information: Ich bekomme erst mit dreißig Zugang zu meinem Fonds.“ Sie warf die Haare zurück. „Und genau da kann ich ansetzen. Ich werde behaupten, dass ich mehr Geld brauche, als mir meine geizige Familie zugesteht. Paulus kann die Stadt verlassen, sobald wir die CDs los sind, und ich bin finanziell nicht mehr von meinen Eltern abhängig.“
Luke konnte nicht glauben, was er da hörte. „Was ist mit deiner Beziehung zu mir? Wie willst du die erklären?“
Sie sah ihn verführerisch an. „Ich habe dich benutzt, um Zugang zu den CDs zu bekommen. Und natürlich konntest du meinem Charme nicht widerstehen.“
Er nahm sein Wasser und trank einen Schluck. War ihr eigentlich bewusst, in welche Gefahr sie sich begeben wollte? Menschen, die sie geliebt hatte, waren gestorben. Rowan Nevilles unschuldige Kinder waren in Gefahr. Bewaffnete Wachen beschützten den Fürsten. „Vergiss diesen lächerlichen Plan. Ich werde ihn nicht eine Sekunde in Betracht ziehen.“
Sie stand abrupt auf. „Ich weiß, dass es funktionieren kann.“
Luke erhob sich ebenfalls und trat zu ihr. Sie starrte ihn trotzig an. Den Kopf hocherhoben, das Kinn vorgeschoben.
„Es ist
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