Collection Baccara Band 0313
bekommen. Doch als ihm der verführerische Duft in die Nase stieg, den er sofort mit dieser Frau in Verbindung brachte, gab er sich geschlagen.
„Mr Brooks“, sagte sie kurz, bevor sie sich setzte. Sie reichte ihm nicht die Hand, was auch gut war, denn er hätte sie wahrscheinlich sowieso nicht genommen. Sie waren keine Freunde, und sie mussten auch nicht so tun, als seien sie es. Außerdem wollte er sie nicht berühren. Denn eine Berührung könnte zu etwas führen, woran er lieber nicht denken wollte.
„Miss Carmody“, erwiderte er und nahm Platz. Sie war sauer, das konnte er sehen. Offensichtlich war sie daran gewöhnt, die Oberhand zu behalten, doch heute Abend würde das anders sein.
Er betrachtete sie wortlos, während sie mit dem Zeigefinger über die Tischdecke strich und ihm direkt in die Augen sah, wie um ihm zu zeigen, dass sie nicht so leicht einzuschüchtern war. Ihre Augen hatten die Farbe von Schokolade, und es wäre leicht gewesen, sich in ihnen zu verlieren.
Ein Moment verging, ohne dass einer von ihnen die Unterhaltung begann. Schließlich brach sie das Schweigen. „Sie sagten, dass Sie etwas haben, was mir gehört, Mr Brooks.“
Wesley lächelte amüsiert, als er die Ungeduld in ihrer Stimme hörte. Glaubte sie wirklich, er würde ihr das Medaillon zurückgeben, ohne ihr zu sagen, was er davon hielt, dass sie bei ihm herumschnüffelte? Ihm gefiel überhaupt nicht, dass sie die Danforths als Fahrkarte zum Erfolg benutzte. Die Danforths waren ehrenhafte Menschen. Das konnte er bestätigen. Sie waren in den letzten vierzehn Jahren seine Familie gewesen, die einzige richtige Familie, die er je gehabt hatte. Und er konnte Menschen nicht leiden, die versuchten, den guten Ruf der Danforths durch den Dreck zu ziehen.
Er lehnte sich zurück. „Ja, das sagte ich. Aber zuerst möchte ich wissen, warum Sie meinen Müll durchwühlt haben.“
Sie leckte sich nervös die Unterlippe. Vermutlich war ihr nicht bewusst, wie erotisch diese Geste auf ihn wirkte. Ihr verführerischer Duft tat ein Übriges. Das Blut schoss in seine Lenden, und er rutschte unbehaglich auf dem Stuhl herum.
„Wie kommen Sie darauf, dass ich Ihren Müll durchwühlt habe?“
Fragend zog er eine Augenbraue hoch. Wollte sie sich dumm stellen? Nicht mit ihm. „Weil ich Sie gesehen habe, Miss Carmody. Ich sehe die Schlagzeile der Savannah Morning News schon vor mir. ‚Journalistin wegen Belästigung vor Gericht.‘ Ob Ihrem Chef das gefallen würde?“ Ihrem Gesichtsausdruck entnahm er, dass sie sich gar nicht vorstellen wollte, was ihr Chef dazu sagte oder welche Konsequenzen es für sie haben würde, wenn Wesley sie anzeigte.
Sie richtete sich auf. „Ich habe nur meinen Job gemacht.“
„Seit wann gehört es zu Ihrem Job, das Gesetz zu brechen? Wenn das so ist, dann sollte Sie sich vielleicht einen anderen Job suchen.“
Jasmine atmete tief ein und aus. Sie wusste, dass er zurecht verärgert war, und das würde sie auch eingestehen … bis zu einem gewissen Punkt. „Hören Sie, ich gebe zu, dass ich an dem Abend zu weit gegangen bin. Ich habe nie zuvor den Müll von irgendjemandem durchwühlt. Ich war einfach verzweifelt.“
Wesley starrte sie an. Wenn sie glaubte, dass er das als Entschuldigung akzeptierte, dann war sie auf dem Holzweg. Caroline Perry war auch verzweifelt gewesen, und Wesley hatte schmerzlich erfahren müssen, dass man verzweifelten Frauen nicht trauen durfte, vor allem in diesem Metier. Journalistinnen interessierte nicht, wem sie schadeten, Hauptsache, sie bekamen ihre Story.
„Freut mich, dass Sie ihre Verzweiflung so schnell eingestehen, Ms Carmody. Ich für meinen Teil weiß, dass ein verzweifelter Mensch zu allem fähig ist. Doch ich werde nicht zulassen, dass Sie den guten Namen der Danforths ruinieren. Deshalb habe ich beschlossen, Sie so zu behandeln, wie Sie andere behandeln. Sie sollen erfahren, wie es sich anfühlt, jeden Tag verfolgt und ausspioniert zu werden.“
Sie betrachtete ihn einen Moment lang nachdenklich, als versuchte sie herauszufinden, was er damit meinte. „Wovon sprechen Sie?“, fragte sie schließlich.
Er lächelte, doch das Lächeln erreichte nicht seine Augen. „Ich spreche davon, dass Sie die Privatsphäre anderer nicht respektieren. Und wie sich das anfühlt, sollen Sie von jetzt an am eigenen Leib verspüren. Ich werde zu Ihrem Schatten werden.“
Er merkte, dass sie verstand. Sie riss die Augen weit auf, und Verärgerung blitzte in ihnen auf, als sie sagte:
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