Collection Baccara Band 0313
Besseres anzufangen, als eine weitere sexuelle Eroberung für irgendwelche Männer zu sein. Dafür war ihr ihre Ausbildung immer viel zu wichtig gewesen. Auch als Studentin war sie zu sehr mit ihrem Studium beschäftigt gewesen, als dass sie sich ernsthaft für einen Mann hätte interessieren können.
Schließlich war sie erst sechsundzwanzig Jahre alt und der Meinung, sich mit Sex noch Zeit lassen zu können. Erst einmal wollte sie sich auf ihre Karriere konzentrieren.
Sie bog an der nächsten Ampel ab, und natürlich folgte ihr Wesley Brooks silbergrauer Mercedes-Sportwagen. Sie fragte sich, wie viele Autos der Mann eigentlich besaß. Heute zur Mittagszeit war er eine alte Corvette gefahren.
Einen Moment später fuhr sie auf den Parkplatz vor ihrem Haus und war nicht überrascht, als auch er hinter ihr anhielt. Sie parkte und löste den Sicherheitsgurt. Er hatte direkt neben ihr geparkt und stieg schon aus.
„Sie sind eine Temposünderin, Ms Carmody.“
„Und Sie sind eine sagenhafte Nervensäge, Mr Brooks.“
Er zuckte mit den Schultern. „Man hat mich schon Schlimmeres geheißen.“
Sie konnte sich einige Bezeichnungen vorstellen, die man ihm gegeben hatte. Sie erwiderte aber nichts, drehte sich stattdessen um und ging zu ihrem Haus. Als sie die Tür aufschloss, warf sie ihm noch einen letzten Blick über die Schulter zu. Er lehnte an seinem Wagen und starrte sie an. Ohne ein weiteres Wort öffnete sie die Tür und verschwand im Innern des Hauses.
Wesley runzelte die Stirn. Er verspürte einen kurzen Moment des Bedauerns, dass er ihr nicht in die Wohnung gefolgt war. Was war bloß mit ihm los, dass er solche Gedanken hatte? Er seufzte und beschloss, ins Café zurückzukehren und noch einen Kaffee zu trinken, bis es Zeit war, zum Kartenspiel zu Ian zu fahren.
Kaum zehn Minuten später parkte Wesley wieder vor dem Café. Er trat ein und blickte um sich. Die Räumlichkeiten waren sehr gemütlich eingerichtet, doch sein Treffen mit Jasmine Carmody war alles andere als gemütlich verlaufen. Selbst als sie schon mit dem Rücken an der Wand stand, hatte die Frau noch ihre Krallen ausgefahren, was er insgeheim bewunderte. Er runzelte die Stirn. Er wollte nichts, aber auch gar nichts an Jasmine Carmody bewundern. Dazu musste er sich nur kurz in Erinnerung rufen, wie er sie an seinem Müll erwischt und ihr auch noch fünfhundert Dollar seines hart verdienten Geldes angeboten hatte.
Er fand einen Tisch im hinteren Teil des Cafés. Eine Kellnerin nahm seine Bestellung entgegen. Nachdem er bedient worden war, lehnte er sich mit finsterem Gesicht zurück. Die Frau trieb ihn noch in den Wahnsinn.
„Alles okay, Wes?“
Wesley blickte auf und sah seinen guten Freund Reid Danforth mit besorgtem Blick neben dem Tisch stehen. Reid war Abraham Danforths zweitältester Sohn und der Direktor von Danforths Transportunternehmen.
„Ja, alles in Ordnung“, erwiderte er, als Reid sich auf den Stuhl ihm gegenüber setzte. „Wisst ihr schon mehr über die Leiche, die in Crofthaven gefunden wurde?“
Während der Renovierung eines unbenutzten Flügels des Herrenhauses, das Abraham Danforth gehörte, war die Leiche einer jungen Frau auf dem Dachboden gefunden worden. Die sich daraus ergebenden polizeilichen Ermittlungen drohten Abraham Danforths Wahlkampf mit einem Skandal zu belasten, bevor er überhaupt richtig angefangen hatte.
Alle fragten sich, wer die Frau sein könnte. Denn ein Vergleich der Zähne hatte ergeben, dass es sich bei der Leiche nicht um Victoria Danforth handelte – Jakes Schwester, die nach einem Konzert vor fünf Jahren spurlos verschwunden war.
„Nein, ich habe noch nichts gehört“, sagte Reid.
Wesley trank einen Schluck von seinem Kaffee. „Wie geht es Tina?“, fragte er dann. Reid war mit einer bildschönen jungen Frau namens Tina Morgan verlobt, und er freute sich für seinen Freund.
Reid lächelte. „Sehr gut. Ich bin so froh, dass sie in mein Leben getreten ist. Ich kann es gar nicht erwarten, sie endlich zu heiraten.“
Wesley nickte. Mit Tina und Larissa hatten Reid und Jake das große Los gezogen, doch was ihn betraf, war er entschlossen, Single zu bleiben, solange da draußen Frauen wie Jasmine Carmody herumliefen.
Jasmine lag schon im Bett, als ihr Telefon eine Stunde später klingelte. Sie blickte auf die Nummer auf dem Display, dann nahm sie den Anruf entgegen. „Wurde auch Zeit, dass du anrufst und dich vergewisserst, dass ich noch lebe“, sagte sie zu Ronnie. Auf der
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