Collection Baccara Band 0313
blieb stehen, blickte zu ihm auf und sagte: „Es tut mir leid.“
Er sah in ihre Augen. „Wirklich?“
Sie hatte das Gefühl, etwas klarstellen zu müssen. „Nicht, dass ich Ihren Müll durchsucht habe, aber dass Sie geglaubt haben, ich brauche ein Almosen. Das tut mir wirklich leid. Es war sehr nett von Ihnen, mir Geld und eine Mahlzeit anzubieten.“
„Ich bin für gewöhnlich ein netter Mensch.“ Seine tiefe Stimme war nun dicht neben ihrem Ohr.
Sie wollte gerade etwas erwidern, als ihr Handy klingelte. „Ja?“ Sie riss die Augen auf. „Wann?“ Dann seufzte sie tief. „Okay. Danke für die Information.“ Sie steckte das Handy wieder in ihre Tasche und sah Wesley an. „Ich habe gerade etwas gehört, was Sie interessieren könnte, Mr Brooks.“
Er zog die Augenbrauen hoch. „Ja?“
„Das war mein Chef. Die Leiche, die auf dem Dachboden von Crofthaven gefunden wurde, ist eindeutig identifiziert worden.“
Wesley richtete sich auf. „Wer ist es?“, fragte er ruhig.
Jasmine räusperte sich. Sie wusste, wie viel ihm die Information bedeutete. „Bei der Toten handelt es sich um Martha Jones.“
Wesley atmete tief ein. Martha Jones war die kränkliche Tochter von Joyce Jones, der langjährigen Haushälterin der Danforths gewesen. Joyce galt in diesem Augenblick sein ganzes Mitgefühl.
Er begegnete Jasmines Blick. „Und ich wette, Sie wollen jetzt zu Joyce Jones, um einen Exklusivbericht zu bekommen.“
Sie runzelte die Stirn. „Ja, ich würde wirklich gern mit ihr sprechen.“
„Lassen Sie eigentlich nie nach? Das Letzte, was Joyce jetzt braucht, ist eine neugierige Reporterin, die sie mit Fragen löchert. Wahrscheinlich möchte sie jetzt allein sein.“
Jasmine machte ein finsteres Gesicht. „Ich bin nicht so ein gefühlloser Mensch.“
Er starrte sie an. „Tatsächlich? Wer hätte das gedacht? Meiner Meinung nach muss ein Mensch, der Larissa dermaßen belästigt, nur um zu erfahren, wer der Vater ihres Kindes ist, absolut gefühllos sein.“
Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Es ist mein Job, mit brisanten Neuigkeiten aufzuwarten. Und diese Neuigkeit war eine Sondermeldung wert. Alles, was die Familie Danforth betrifft, ist berichtenswert. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden. Ich habe zu arbeiten.“
Wesley seufzte. Die Frau war wirklich ein harter Knochen. Andererseits war sie eine Herausforderung, und Herausforderungen hatte er sich schon früher gestellt.
Er musste nur einen klaren Kopf behalten und daran denken, dass sie nur eine Frau von vielen war, die er kannte. Allerdings hatte sie etwas an sich, was sie von anderen Frauen unterschied. Als er in seinen Wagen stieg, um ihr zu ihrem nächsten Ziel zu folgen – Crofthaven, wie er wusste –, wurde er den Gedanken nicht los, dass eine Frau wie Jasmine einen Mann ganz schön durcheinanderbringen konnte.
Seinen Verstand konnte er kontrollieren. Er hoffte und betete nur, dass er auch den Rest seines Körpers im Griff hatte.
Auch wenn Jasmine äußerlich ruhig und gelassen wirken mochte, war sie innerlich sehr aufgewühlt. Je mehr sie über Wesley Brooks nachdachte, desto gereizter wurde sie. Sie konnte einfach nicht verstehen, wie sie sich zu einem Mann wie ihm hingezogen fühlen konnte. Es war zum Verrücktwerden.
Als sie Crofthaven erreichte, waren schon verschiedene Fernsehteams vor Ort, und eine Pressekonferenz wurde vorbereitet. Crofthaven war ein großes Herrenhaus im georgianischen Stil am Rande Savannahs. Der Park, in dem das über hundert Jahre alte Haus stand, war prachtvoll und äußerst gepflegt. Wahrscheinlich kümmert sich eine ganze Armee Gärtner darum, dachte Jasmine. Mächtige moosbedeckte Eichen säumten die Einfahrt zum Haus. Das Grundstück reichte bis zum Atlantik, und Jasmine nahm den starken Duft des Meeres wahr.
Sie parkte ihren Wagen und stieg schnell aus, entschlossen, so viele Informationen wie möglich zu bekommen. Sie blickte sich um, sah einen Kollegen der Savannah Morning News und winkte. Brad Cabot reagierte auf ihren Gruß mit einem breiten, jungenhaften Grinsen. Er kam frisch vom College und arbeitete erst seit einem Jahr für die Zeitung. Bei gemeinsamen Einsätzen hatte sie ihn als sehr angenehmen Kollegen kennengelernt.
„Was ist los?“, wollte sie wissen, als er auf sie zutrat.
„Nicht viel. Die Familie will in ein paar Minuten ein Statement abgeben. Du bist also gerade noch rechtzeitig hier.“
Jasmine nickte. Im gleichen Moment sah sie Wesleys Wagen
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