Collection Baccara Band 0313
schöne Ehefrau, ein süßer Sohn und eine mütterliche Haushälterin erwarteten ihn.
Das ist meine Familie, dachte er zufrieden. Er hatte an seinem Schreibtisch gesessen, um zu arbeiten, hatte aber bei Gemma und Nathan sein wollen. Obwohl er seine Arbeit liebte, hatte er die beiden tatsächlich sehr vermisst und erst in diesem Moment realisiert, was ihm bis vor Kurzem in seinem Leben gefehlt hatte.
Plötzlich entdeckte Gemma ihn. „Tate! Du bist früh zu Hause.“
Er bemerkte den Anflug von Panik in ihren Augen. Erwartete sie, dass er schlechte Nachrichten überbringen würde? Vermutlich konnte er es ihr nicht verübeln, voreilige Schlüsse zu ziehen. In letzter Zeit schien es für sie nur schlechte Nachrichten gegeben zu haben. „Ich dachte, wir könnten mit Nathan im Park spazieren gehen und ihm ein Eis spendieren.“
Sie entspannte sich sichtlich. „Oh ja, das wäre wunderbar.“
„Es ist ein sehr schöner Tag“, fügte Peggy ermutigend hinzu.
Tate hatte sich sehr auf den Spaziergang gefreut. „Ich ziehe mich vorher nur schnell um.“
Gemma wandte sich an die Haushälterin. „Brauchen Sie meine Hilfe noch?“
„Nein, wir sind fertig“, versicherte sie. „Ich mache nur noch sauber.“
„Danke, Peggy. Es hat mir Spaß gemacht.“
„Mir auch, Gemma.“ Sie warf Tate einen schuldbewussten Blick zu, bevor sie sich schnell zur Spüle umdrehte.
Er geriet in Versuchung, Peggy erneut anzubieten, ihn beim Vornamen zu nennen. Aber er wusste, dass es Zeitverschwendung wäre. Weder sie noch Clive würden in dieser Sache nachgeben.
„Ich komme mit nach oben und wechsele Nathan die Windeln, bevor wir losgehen.“ Gemma nahm ihren Sohn auf den Arm.
„Lass mich ihn tragen. Er ist schwer.“ Tate nahm ihr Nathan ab. „Ich bin immer noch baff, dass du es geschafft hast, Peggy dazu zu bringen, dich Gemma zu nennen“, meinte er, als sie im Kinderzimmer angekommen waren.
Sie lächelte ihn an. „Wir Frauen haben da so unserer Mittel und Wege.“
Er schaute auf ihren Mund. „Die hast du.“ Er fand es entzückend, dass sie leicht errötete. Das Blut pulsierte in seinen Adern. „Du hast Mehl auf deinem Ohr.“ Mit dem Daumen strich er über ihr Ohrläppchen. „Übrigens würde ich dich bitten, gemeinsam mit mir zu duschen, aber …“
Jetzt wurde sie rot. „Sag das nicht vor Nathan.“
„Er versteht mich nicht“, meinte er amüsiert.
„Ich weiß. Trotzdem …“
Tate gab ihr einen schnellen Kuss. „Wechsele seine Windeln.“
Eine halbe Stunde später schlenderten sie entspannt und in guter Stimmung durch den Park. Schließlich setzten sie sich auf eine Bank und aßen Eis.
„Irgendetwas scheint dich abzulenken“, meinte Tate, als er realisierte, dass sie geistesabwesend in die Luft starrte.
Gemma blinzelte. „Entschuldige, ich habe nur gerade an etwas gedacht.“ Sie drehte sich zum nächsten Müllkorb um und entsorgte Nathans leeren Eisbecher.
Er wusste nicht warum. Doch plötzlich fiel ihm Drake ein, und er erstarrte innerlich. Doch er wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen. Also schob er den Gedanken an Drake zur Seite. Er wollte nicht, dass der andere Mann ihm diesen Ausflug mit seiner Familie verdarb.
Gemma versuchte es mit einem Lächeln. „Es tut gut, ein bisschen an die frische Luft zu kommen, findest du nicht?“
„Ja.“
Danach benahm sie sich wie immer. Später aßen sie zu Abend und sahen sich noch einen Film an, bevor sie sich liebten. Dennoch wurde Tate das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmte. Sie tut nur so, als wäre alles in Ordnung, dachte er, als er im Dunkeln im Bett lag. Gemma, die bereits schlief, hielt er im Arm. Vielleicht machte ihr die endgültige Trennung von ihren Eltern zu schaffen. Meine Güte, sie hatten Gemma gegenüber wirklich eine Menge zu verantworten.
Dann traf ihn ein anderer Gedanke wie ein Schlag. Vielleicht hatte er ihr gegenüber auch eine Menge zu verantworten. Schnell tat er diese Überlegung ab. Er mochte die Schuldgefühle nicht, die in ihm aufstiegen. Er hatte das Recht, böse auf Drake zu sein. Und das Recht, verärgert zu sein, weil Gemma ihm nichts von Nathan erzählt hatte. Nur weil er jetzt Mitgefühl für sie empfand, bedeutete dies nicht, dass er schuld war. Auch wenn er sich so fühlte.
7. KAPITEL
In der Woche darauf wünschte sich Gemma so oft, Tate von ihrem Verdacht erzählen zu können, dass Drake die Fotos ins Internet gestellt hatte. Doch obwohl ihr Ehemann sie jeden Abend liebte und regelmäßig früh
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