Collection Baccara Band 0313
verlassen?“ Gemma war perplex.
„Ja. Es sollte für immer sein. Ich sagte mir, dass die Kinder mich nicht brauchen und ohne mich wahrscheinlich besser dran sind. Weißt du, ich wusste, dass Helen in die Bresche springen würde. Natürlich waren das nur Ausflüchte. Eine Woche später war ich zurück.“
„Nur nach einer Woche?“
Darlene nickte. „Jonathan war total erschüttert. Er flehte mich an, nach Hause zurückzukommen. Und mir wurde klar, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Ich bereue, was ich getan habe. Aber Jonathan hat sich dadurch verändert, was unserer Ehe sehr gutgetan hat. Seitdem ist er ein liebender Ehemann und Vater.“
„Wie alt waren Tate und Bree?“
„Tate war zwölf und Bree sieben Jahre alt. Meine Güte, ich fühlte mich immer noch schrecklich deswegen.“ Erneut kämpfte sie mit den Tränen. „Bree war noch zu klein. Aber Tate wusste es. Als ich zurückkehrte, war er kälter zu mir, und seitdem nimmt er mir gegenüber eine reservierte Haltung ein. Ich konnte mich bisher nicht dazu überwinden, es meinem Sohn zu erklären. Manchmal wünschte ich, ich hätte es getan.“
Gemma konnte sich vorstellen, wie sehr Tate als Teenager darunter gelitten hatte, dass seine Mutter seinen Vater betrogen hatte. Das erklärte, warum er so heftig reagiert hatte, als er gedacht hatte, sie würde ihn mit Drake betrügen.
„Leider“, fuhr ihre Schwiegermutter fort, „haben Helen und ihr Mann mir nie verziehen.“
Und das erklärte, warum Helen sich ihrer Schwiegertochter gegenüber so kühl verhielt. Und mir gegenüber, dachte sie, weil sie annimmt, dass ich ihrem Enkelsohn wehgetan habe. Dennoch … „Vielleicht sollte ich den Mund halten … Aber haben Helen und Nathaniel nicht auch einen Teil der Verantwortung dafür, weil sie von Anfang an zu viel Druck auf Jonathan ausgeübt haben?“
„Das habe ich auch immer gedacht“, meinte Darlene dankbar und seufzte. „Jetzt ist es zu spät. Was meine Schwiegermutter angeht, ändert sich nichts mehr. Ich habe ihren Sohn verletzt. Das ist alles, was für sie zählt.“
„Ein Jammer, dass du nie offen mit ihr darüber geredet hast.“
„Oh, das konnte ich nicht.“ Darlene schien sich zu fangen. „Oder?“
Obwohl Gemma sich nicht einmischen wollte, konnte es nicht schaden, ihre Schwiegermutter zu unterstützen. „Du hast doch jetzt nichts zu verlieren, wenn du mit Helen redest, nicht wahr? Deiner Ehe mit Jonathan kann nichts mehr etwas anhaben.“
„Ja, das stimmt. Und es ist höchste Zeit, reinen Tisch zu machen.“ Entschlossen stand Darlene auf. „Danke. Ich gehe sofort zu ihr, um das zu klären.“
Einen Moment lang war sie unsicher, ob es richtig gewesen war, die ältere Frau zu ermutigen. Aber wahrscheinlich war es tatsächlich an der Zeit, dass sich ihre Schwiegermutter gegen Helen behauptete. Sie stand ebenfalls auf. „Wenn ich dir in irgendeiner Weise helfen kann, lass es mich bitte wissen.“
„Das mache ich. Danke.“ Darlene küsste sie auf die Wange und lächelte. „Ich freue mich wirklich, dass du all das nicht mit Tate durchmachen musst. Er ist so fürsorglich und aufmerksam dir gegenüber. So hat sich Jonathan nie verhalten.“
Gemma war froh, dass ihre Schwiegermutter ihre Reaktion nicht bemerkte, weil sie sich wegdrehte, um ihre Handtasche zu holen. Fürsorglich und aufmerksam? Das stimmte. Aber Tate liebte sie nicht. Sie fragte sich, ob ihr und Tate dasselbe passieren könnte wie seinen Eltern. Wenn Tates Fürsorge und Aufmerksamkeit im Laufe der nächsten fünfzehn Jahre nachließe, geriete sie dann in Versuchung, sich einen Liebhaber zu nehmen? Das glaubte sie nicht. Sie konnte sich nicht vorstellen, jemals in den Armen eines anderen Mannes liegen zu wollen. Tate war der einzige Mann, den sie wollte. Der einzige Mann, den sie jemals gewollt hatte.
Am Abend wartete Gemma, bis Nathan im Bett war, bevor sie mit Tate über Darlene redete. Sie hatte den ganzen Nachmittag lang über den Besuch seiner Mutter nachgedacht und entschieden, dass sie es nicht ertragen könnte, wenn in ihrer Ehe dasselbe passierte wie in der Ehe ihrer Schwiegereltern. Die Affäre seiner Mutter anzusprechen, war der einzige Weg, einer solchen Krise vorzubeugen. Natürlich war ihr bewusst, wie vorsichtig sie mit dem Thema umgehen musste.
Als sie und Tate auf der Terrasse saßen, den Sonnenuntergang betrachteten und ein Glas Wein tranken, sagte sie: „Deine Mutter hat mich heute besucht.“
„Ja?“
„Sie wollte sich vergewissern,
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