Collection Baccara Band 0313
Limousine bereits für sie auf. Schnell schlüpften sie auf den Rücksitz. Tate wies den Fahrer an, Nathans Kindersitz aus Gemmas Auto zu holen. Nach dem Gemma ihm ihren Schlüssel gegeben und erklärt hatte, wo ihr Wagen zu finden war, machte er sich auf den Weg. Nachdem er zurückgekehrt war und den Sitz montiert hatte, setzte er sich hinters Steuer. Tate drückte einen Knopf, um die getönte Trennscheibe herunterzulassen. „Direkt nach Hause, Clive. Aber immer mit der Ruhe.“
Offensichtlich dachte er an Nathan, der jetzt zwischen ihnen saß. Nachdem Gemma sich vergewissert hatte, dass ihr Sohn es bequem und seinen Teddybär im Arm hatte, sah sie hoch. „Ich will, dass wir zu mir fahren, Tate.“
„Damit wir die Medien auf direktem Weg zu dir und Nathan führen?“
„Es war nur ein Fotograf, der nichts von der Angelegenheit wissen kann. Du hast vorhin gesagt, du bringst mich nach Hause und veranlasst, dass jemand mein Auto holt. Sicherlich willst du zurück in dein Büro. Du kannst heute Abend vorbeikommen. Dann reden wir.“ Sie brauchte etwas Zeit, um sich über einige Dinge klar zu werden.
Tate schnaubte. „Um dann festzustellen, dass du mit Nathan verschwunden bist?“
„Wohin sollten wir gehen?“
„Fürs Erste zu deinen Eltern.“
„Du würdest mich sofort finden.“ In ihrem Elternhaus wollte und konnte sie keine Zuflucht suchen. Ihre konservativen Eltern hatten sie aus ihrem sogenannten ehrenwerten Leben ausgeschlossen. Aber das konnte sie Tate nicht sagen. Abgesehen davon, dass es zu sehr schmerzte, verliehe sie ihm damit zu viel Macht über sie. Und ihre sonstigen Verwandten wohnten nicht in greifbarer Nähe, sondern im fernen Großbritannien. Ihre Eltern waren damals nach ihrer Hochzeit von England hierher nach Australien ausgewandert, um ein neues Leben anzufangen.
Tate zog ein Handy aus der Tasche seines Anzugs und erteilte einer gewissen Peggy, die offenbar seine Haushälterin war, Anweisungen.
Gemma akzeptierte, dass sie im Augenblick nichts an der Situation ändern konnte, und blendete Tates Gegenwart aus. Sie fühlte sich noch immer überfordert. Heute wie auch in den letzten zwei Jahren war so viel passiert. Sie bereute es keinen Moment, Nathan bekommen zu haben. Aber ihr Leben hatte sich völlig verändert, seitdem sie Tate begegnet war.
Sie hatte nicht gewollt, dass er von ihrem gemeinsamen Kind erfuhr. Daher hatte sie ihren Job bei einem Architektenbüro gekündigt, ihre schicke Wohnung in der Innenstadt gegen ein Einzimmerapartment in einem Vorort eingetauscht und sich dort eine Stelle gesucht. Auf diese Weise entfiel der lange Arbeitsweg von zwei Stunden Fahrzeit, die sie so nun ihrem Kind widmen konnte. Sie hatte ihr Bestes getan, und es war gut genug gewesen. Dennoch war es ihr nicht leichtgefallen, sich nicht an Tate zu wenden. Ihre Angst, dass er ihr Nathan wegnähme, hatte sie davon abgehalten. Er hatte sich schon einmal von ihr abgewendet. Sie bezweifelte nicht, dass er es wieder täte und ihren Sohn behielte, wenn er glaubte, das Richtige zu tun. Mit seinem Geld und seinen Beziehungen wäre das sicherlich kein Problem für ihn.
Dieser ganze Kummer wäre ihr erspart geblieben, wenn er ihr vor anderthalb Jahren geglaubt hätte. Er hatte eine Geburtstagsparty für seinen besten Freund gegeben und sie gebeten, als Gastgeberin zu fungieren. Sie war so aufgeregt gewesen. Später am Abend hatte sie Tate durch einen Kellner eine Notiz zukommen lassen, dass sie ihn für einen Kuss in seinem Arbeitszimmer erwartete.
Im Zimmer war es dunkel gewesen, als er hereingekommen und sie ihm um den Hals gefallen war. Aber es war nicht Tate gewesen, sondern sein bester Freund. Tate dagegen hatte eine Sekunde später die Tür geöffnet und gesehen, wie sie Drake küsste. Anscheinend war sein bester Freund ihr in das Zimmer gefolgt. Und sie hatte sich vor lauter Schreck schuldig gefühlt, obgleich sie nichts in böser Absicht getan hatte.
Sie verdrängte die Erinnerung an diesen fürchterlichen Moment, es tat immer noch zu weh. Eine Weile später bog die Limousine in eine Einfahrt ein. Ein Wachmann öffnete zwei große Tore, und ihr Blick fiel auf ein schönes, herrschaftliches Wohnhaus. „Das ist nicht dein Apartment.“
„Das ist jetzt mein Zuhause.“
Gemma holte tief Luft. Dieses Anwesen war mehr als groß genug für eine Familie. „Hast du vor zu heiraten?“
„Eines Tages.“
„Dann gibt es also einen besonderen Menschen in deinem Leben?“
„Nur meinen Sohn.“
Sie
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