Collection Baccara Band 0313
hätte sie diese Tatsache jetzt noch abstreiten können?
Tate zuckte tief getroffen zusammen. Dann plötzlich änderte sich sein Gesichtsausdruck. „Und er heißt Nathan?“, fragte er argwöhnisch.
Sie nickte.
„Mein Großvater hieß Nathaniel.“
„Das ist ein ziemlich häufiger Name.“ Jetzt ärgerte sie sich darüber, sich die Sentimentalität erlaubt zu haben, dem Kleinen zumindest durch seinen Namen etwas von seinem Vater mitzugeben.
Plötzlich fluchte er, ließ ihren Arm los und ging entschlossen an ihr vorbei.
Mit einem Satz holte Gemma ihn ein, um ihn aufzuhalten. „Er ist erst zehn Monate alt“, log sie.
Er blieb stehen. „Drake ist nicht der Vater, oder?“
„Nein!“ Von Anfang an hatte sie sich in Drake Fultons Nähe unbehaglich gefühlt. Er war jedes Mal unangenehm freundlich zu ihr gewesen, wenn sie zufällig mit ihm allein gewesen war, und er hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass er sie wollte. Am Ende hatte er sie nicht bekommen, aber dafür gesorgt, dass Tate sich von ihr trennte. Denn Tate hatte nie an ihre Unschuld geglaubt, sondern seinem besten Freund vertraut.
„Dann ist also ein anderer Mann der Vater.“
„Ja.“ Du . Sie hoffte inständig, dass Tate sich umdrehen und verschwinden würde. Doch zu ihrer Überraschung ging er weiter auf die Tür des Aufwachraums zu. Fast verrückt vor Angst und Sorge stellte sie sich ihm in den Weg. „Wo… Wohin willst du?“
Er schob sie entschlossen zur Seite. „Du hast mich schon einmal angelogen.“
„Das habe ich nicht. Ich …“ Gemma machte einem entgegenkommenden Paar Platz, bevor sie ihn wieder einholte.
Tate aber ignorierte sie und drückte den Schalter neben dem Aufwachraum, um die Tür elektronisch zu öffnen. Gemma betrat mit ihm den Raum und beobachtete, wie er sich umsah. Deirdre kümmerte sich jetzt um einen anderen Patienten. Schließlich entdeckte er das Kinderbett, das sich ein wenig abseits von den anderen Betten befand.
Einen Augenblick lang schien die Zeit stillzustehen. Dann setzten Gemma und er sich fast gleichzeitig in Bewegung und hielten erst inne, als sie bei dem kleinen blonden Jungen angekommen waren, der mit seinem Teddybär spielte. Nathan sah hoch.
Sie hielt den Atem an. Tate konnte es nicht wissen. Er konnte einfach nicht … Dann wandte er sich zu ihr um. Er war kalkweiß und warf ihr einen vernichtenden Blick zu. Dafür würde sie teuer bezahlen.
In demselben Moment, in dem das Baby Tate ansah, spürte er die tiefe Verbindung zu dem Jungen und schloss ihn für immer ins Herz. Fast wünschte er sich, dass es nicht sein Sohn wäre. Dass er sich umdrehen und verschwinden könnte und Gemma nie mehr sehen müsste. Er wollte nicht, dass sie wieder eine Rolle in seinem Leben spielte. Aber ein Blick genügte ihm, um zu wissen, dass er Nathans Vater war. Also würde er nirgendwo hingehen.
Dann entdeckte der Junge seine Mutter, ließ den Teddybär fallen und streckte mit einem Juchzer die Arme nach ihr aus. Sofort beugte Gemma sich zu ihm und hob ihn hoch. „Alles ist gut, mein Schatz. Mommy ist da“, murmelte sie, nahm ihn in die Arme und beruhigte ihn. Dann lehnte sie sich ein bisschen zurück, um ihn genau zu betrachten.
„Was stimmt nicht mit ihm?“, fragte Tate. Seine Stimme war belegt. Er war nicht sicher, ob er die Wahrheit ertragen konnte.
Gemma blickte ihn an. „Was meinst du? Er ist perfekt.“
Offensichtlich hatte sie seine Frage in den falschen Hals bekommen. „Ich rede davon, warum er hier im Krankenhaus ist.“ Das Kind zeigte äußerlich keinerlei Anzeichen einer Krankheit oder Verletzung.
„Natürlich.“ Sie atmete tief ein. „Er hatte häufiger mit Mittelohrentzündungen zu kämpfen, und daher sind seine Ohren voller Sekret, das nicht von allein abfließt. Deshalb kann er nicht besonders gut hören, was seine Sprachentwicklung gefährdet. Die Ärzte haben ihm Paukenröhrchen gelegt, um die Flüssigkeit zu entfernen.“
So ernst sich das anhörte, entspannte sich Tate doch ein bisschen. Zum Glück war Nathans Zustand nicht kritisch. Doch dann erinnerte er sich an Gemmas Lügen. „Und du hast nicht daran gedacht, mich darüber zu informieren?“, fragte er flüsternd, weil sie nicht allein in dem Aufwachraum waren.
„Warum sollte ich?“
„Weil er mein Sohn ist, verdammt.“
Sie schlang die Arme fester um Nathan. „Nein, das ist er nicht.“
„Lüg mich nicht an. Er hat meine Augen.“
„Nein, er ist blond wie ich.“ Wieder fühlte sie Angst in sich
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