Collection Baccara Band 0314
hörte er keine Sekunde auf, sie zu küssen. Sie ahnte, dass er die Ledercouch am anderen Ende seines Büros im Sinn hatte. Er ließ sie vorsichtig darauf hinunter und legte sich gleich auf sie. Die Wärme seines Körpers drang durch ihre Bluse, ihren BH und ihren Slip.
Die Sorge um ihre Unabhängigkeit schmolz dahin. Vor einem Moment war es für sie aus irgendeinem Grund noch undenkbar gewesen, mit Ian zusammen zu sein, jetzt aber konnte sie sich nicht vorstellen, woanders zu sein als hier, mit ihm auf dem Sofa.
Katie strich durch seine Haare und nahm seinen Kopf in beide Hände. Ihr Kuss wurde ungestümer, wilder. Sie fühlte sich lebendig wie nie, schwindelig vor Lust und Verlangen.
Seine harte Erektion zeigte ihr, wie sehr er sie begehrte. Sie wollte gerade fragen, ob er Kondome dabeihatte, als das Öffnen und Schließen der Vorzimmertür ihre Leidenschaft bremste.
„Ian, bist du in deinem Büro?“
„Wer ist das?“, flüsterte Katie.
„Mein Bruder Reid!“
Ian sprang auf. Mit zwei langen Schritten erreichte er seine Bürotür und verschloss sie. Einen Moment später wurde die Klinke gedrückt.
Katie setzte sich auf und knöpfte hastig ihre Bluse zu. Sie warf Ian einen entsetzten Blick zu, wagte aber nicht, ein Wort zu sagen.
„Einen Moment, Reid“, rief Ian durch die verschlossene Tür. „Ich bin gleich bei dir.“
„Okay“, kam die verwirrte Antwort, gefolgt von einem Lachen. „Warum ist abgeschlossen? Hast du etwa eine heiße Braut bei dir, großer Bruder?“
„Natürlich.“ Ian zwinkerte Katie zu. „Wie immer.“
„Lass das!“, zischte sie und bückte sich, um Rock und Schuhe vom Boden aufzuheben.
Ian grinste und reichte ihr die Strumpfhose. „Hey, ist okay“, flüsterte er. „Ich werde ihn schon los. Warte einen Moment.“ Er schloss die Tür auf und schlüpfte durch einen schmalen Spalt ins Vorzimmer.
Katie schnappte nach Luft, zog ihren Rock an, und versuchte mit zittrigen Händen, den Knopf zu schließen.
War der Mann verrückt?
Oder hatte sie selbst den Verstand verloren? Was dachte sie sich dabei, halb nackt auf der Couch ihres Chefs zu liegen? Rebellion gegen ihre Eltern? Oder hatte sie einfach vergessen, wie man sich benahm?
Hastig zog sie sich an, dann verschwand sie durch die Seitentür, die in den angrenzenden Konferenzraum führte. Sie konnte Ian und seinen Bruder auf der anderen Seite der Trennwand hören. Die beiden lachten. Vermutlich über sie.
Ihr Kopf schmerzte und heiße Tränen brannten in ihren Augen.
Katie lugte durch die Tür, die vom Konferenzraum direkt in den Flur führte. Die Luft war rein. Sie eilte zum hinteren Treppenhaus und lief die fünf Stockwerke hinunter. In null Komma nichts war sie auf der Straße. Erst als sie ihr Apartmenthaus erreicht hatte, hörte sie auf zu rennen. Sie musste bei einem Nachbarn klingeln, damit er ihr die Tür öffnete, denn ihre Tasche mit dem Schlüssel lag noch in ihrer Schreibtischschublade. Doch heute Abend würde sie auf keinen Fall dorthin zurückkehren.
7. KAPITEL
Ian blickte von der Anlagebroschüre auf, die seine Cousine Imogene ihm als Vorinformation für ihr morgendliches Treffen gegeben hatte. Leider war er mit den Gedanken nicht beim Geschäft.
Viertel vor neun. Katie verspätete sich. Nachdem sie gestern so überstürzt auseinandergegangen waren, war er nicht einmal sicher, dass sie überhaupt kommen würde. Er hatte versucht, sie anzurufen, doch sie war nicht ans Telefon gegangen.
Er schloss die Augen und verfluchte sich und Katie … und Frauen im Allgemeinen. Beziehungen waren so verdammt kompliziert! Besonders mit Katie. Sie hatte Geheimnisse, doch was auch immer es sein mochte, sie wollte nicht darüber sprechen.
Er fragte sich, warum sie sich ihm nicht anvertraute. Was konnte so schrecklich sein, dass sie nicht wagte, ihm die Wahrheit zu erzählen? Die Möglichkeiten, die ihm durch den Kopf gingen, machten ihm Angst. Verflixt! Er besaß schließlich die Macht, ihr zu helfen – Geld und Einfluss, um sie zu beschützen, wenn sie in Schwierigkeiten steckte.
Der metallische Klang von Schubladen, die im Aktenschrank des Vorzimmers geöffnet und geschlossen wurden, riss ihn aus seinen dunklen Gedanken.
Ian sprang zur Tür und riss sie auf.
Katie wirbelte herum. „Mensch, hast du mir einen Schreck eingejagt!“
Er blickte sie finster an, und all seine sorgfältig zurechtgelegten Worte waren vergessen. „Wo zum Teufel warst du gestern?“
„Zu Hause“, erwiderte sie und blätterte durch
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