Collection Baccara Band 0314
Worte ziemlich sorgfältig gewählt.
Kayla sah sie mit einem ganz gewissen Blick an, der so viel wie „Ach wirklich?“ bedeutete. „Jetzt sag schon die Wahrheit. Wie war es privat?“
„Ehrlich? Es war manchmal ganz schön anstrengend. Dein Bruder ist so … so …“
„Ich weiß.“ Kayla lächelte. „So ist er schon, seit ihr euch damals getrennt habt. Ihn erschüttert nichts, nichts ist gut genug für ihn, und er will von allem immer nur das Allerfeinste.“
Wieder wählte Tamera ihre Worte sorgfältig. „Hat er dir je den Grund für unsere Trennung erzählt?“
Sie hoffte sehr, dass Kayla nichts wusste.
Kayla schüttelte den Kopf. „Er hat nur gesagt, er habe erkannt, dass er dir nicht geben konnte, was du brauchtest. Wir durften deinen Namen nicht mehr erwähnen und auch nie mehr über eure Trennung sprechen. Er wollte einen völligen Neubeginn. Vielleicht weiß Zach Bescheid, als Zwillinge stehen sie sich ja sehr nahe.“
Wieder spürte sie den Dolch, den Cole ihr damals ins Herz gerammt hatte. Sie sollte wirklich nicht jedes Mal von Neuem leiden, sobald sie nur an ihn dachte oder von ihm sprach.
Mühsam zwang sie ein Lächeln auf ihr Gesicht. „Nun, das alles liegt lange zurück. Ich bin sicher, er hat sich seitdem unzählige Male verliebt.“
Kayla war ganz konzentriert auf ihren Salat. „Hat er nicht. Hin und wieder hat er eine Frau mitgebracht, aber es war nie etwas Ernstes. Er war und ist viel zu sehr damit beschäftigt, unser Unternehmen aufzubauen und ein Projekt nach dem anderen an Land zu ziehen.“
Nun, dann hatte der Schuft wenigstens etwas, womit er sich in seinen einsamen Nächten beschäftigen konnte.
Das Telefon auf Tameras Schreibtisch klingelte schrill und durchbrach ihre Gedanken.
„Entschuldige“, sagte sie, stand auf, ging hinüber zum Schreibtisch und drückte auf die Sprechtaste. „Hallo?“
„Ich habe heute Nachmittag frei. Komm doch gleich in mein Büro, damit wir an den Baumaterialien arbeiten können.“
Tamera schaute zu Kayla und verdrehte dabei lächelnd die Augen. „Oh, natürlich breche ich meine derzeitige Besprechung auf der Stelle ab und eile zu dir ins Büro.“
Kayla lachte.
„Kayla?“, fragte Cole. „Ist meine Schwester etwa bei dir?“
Tamera lächelte. „Ja.“
„Warum?“
Coles Stimme klang plötzlich eiskalt. Tamera griff nach dem Hörer. Kayla musste ja nicht unbedingt im Detail wissen, was zwischen ihnen ablief.
„Weil ich eine zweite Meinung brauchte“, erklärte sie ihm in munterem Ton.
„ Ich bin dein Partner in dieser Sache, Tamera. Meine Geschwister einzubeziehen, ist weder professionell noch akzeptabel.“
Tamera umklammerte den Hörer und drehte Kayla den Rücken zu. „Ich tue, was für das Projekt am besten ist. Solltest du damit Schwierigkeiten haben, dann ist das dein Problem. Wenn das alles ist, kann ich ja wieder zurück zu meiner Besprechung.“
„Ich komme.“
Er legte auf, und Tamera musste ein paar Mal tief durchatmen, ehe sie Kayla wieder ins Gesicht sehen konnte.
„Tut mir leid, er ist manchmal unausstehlich.“
Kayla klang beunruhigt, ihre Brauen waren zusammengezogen.
Auf dem Weg zurück zum Tisch und dem Lunch, auf den sie nun keinen Appetit mehr hatte, zuckte Tamera mit den Schultern. „Es ist nicht deine Schuld, dass er so überheblich ist. Er ist übrigens auf dem Weg hierher.“
„Dass er das tun würde, hätte ich dir gleich sagen können. Etwaige Konkurrenz wittert er meilenweit.“ Kayla räumte die Essensreste in eine Mülltüte. „Er will dieses Projekt von Anfang bis Ende in eigener Regie durchziehen.“
„Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Zach sich das gefallen lässt.“
„Cole und Zach sind beide gut im Austeilen. Zwei Alpha-Typen wie die beiden? Manchmal kann es ganz schön zur Sache gehen. Und sie neigen beide dazu, ihre Differenzen bei Familientreffen und Firmenmeetings auszutragen.“
„Wie angenehm für dich.“
Tamera musste lachen, und Kayla ging es ebenso. Wie einfach es doch war, die freundschaftlichen, ja, fast schwesterlichen Bande zu Kayla wieder aufzunehmen.
„Schade, dass wir uns aus den Augen verloren haben“, sagte Tamera ernsthaft. „Das ist alles meine Schuld. Nachdem Cole und ich uns getrennt hatten, konnte ich einfach nicht …“
„Ich verstehe das.“ Kayla lehnte sich zurück. „Was zwischen euch beiden geschah, geht mich nichts an, aber es war schon irgendwie so, als hätten wir auch miteinander Schluss gemacht.“
„Es tut mir so
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