Collection Baccara Band 0314
leid, Kayla. Ich wollte dich immer wieder anrufen, aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte.“
„Ist schon okay, wirklich. Wie geht es deinem Vater? Cole sagte, er sei krank.“
Tamera nickte. „Es geht ihm gar nicht gut. Er ist im Mercy Hospiz.“
„Das hat uns Cole auch gesagt.“ Kayla neigte den Kopf zur Seite. „Ich wage gar nicht, mir vorzustellen, was du alles durchmachst. Kann ich irgendetwas für dich tun?“
„Nein. Es reicht, wenn du meine Freundin bist.“
„Ist das ein Psychologieseminar, oder wird hier auch gearbeitet?“
Kayla und Tamera wandten beide ihre Köpfe zur Tür, durch die Cole hereinstolziert kam, als sei dies sein Büro.
„Da komme ich ja gerade rechtzeitig. Habt ihr auch noch etwas Sinnvolleres gemacht, als Erinnerungen auszutauschen?“
Kayla stand auf und ging zu ihrem Bruder, um ihn auf die Wange zu küssen. „Sei nicht so grantig. Tamera und ich haben uns schon lange nicht mehr so richtig unterhalten.“
„Wie lief dein Meeting mit Victor?“, fragte er.
„Gut.“ Kayla zuckte lächelnd mit den Schultern. „Er weiß genau, was er will.“
Cole lächelte seiner Schwester liebevoll zu. Tamera fragte sich, warum er sie nie so vertrauensvoll anlächelte. Einverstanden, in letzter Zeit hatten sie die meiste Zeit Meinungsverschiedenheiten gehabt, doch auch, als die Dinge gut liefen, hatte er sie nie so angesehen, als würde sie ihm etwas bedeuten.
„Wir müssen jetzt wirklich sehen, dass wir das hinbekommen.“ Cole zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. „Gut, dass du da bist, Kayla. Da du eben mit Victor gesprochen hast, weißt du am besten, worauf das Ganze hinauslaufen soll.“
Dann war es also eine gute Idee, dass Kayla hier war? Interessant. Natürlich würde sich Cole nicht bei Tamera dafür bedanken oder ihr sagen, dass es ein gelungener Schachzug war. Nein, da Kaylas Anwesenheit nicht seine Idee gewesen war, brauchte man auch nicht groß darüber zu reden.
Na gut, ihr sollte es recht sein. Sie brauchte von Cole nur seinen Geschäftssinn.
Trotzdem hasste sie es, dass es ihr tief in ihrem Innern nicht gelang, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Sie war so verliebt gewesen, sie hätte alles aufgegeben, um bei ihm zu sein.
Warum verbiss sie sich derart in dieses Thema? Warum konnte sie nicht Schadensbegrenzung betreiben und nach vorne sehen? Cole war dies offensichtlich gelungen.
Doch dann fielen ihr Kaylas Worte wieder ein.
Er hat sich nach dir nie wieder verliebt. Er hat Freundinnen gehabt, aber nie etwas Ernstes .
In elf Jahren?
„Bist du noch da, Tam?“
Sie riss sich aus ihren Gedanken und erwiderte Coles fragenden Blick. „Wo sollte ich sonst sein?“
11. Kapitel
Victor Lawsons Party war nicht weniger extravagant als seine Gebäude. Tamera stieg aus der von einem Chauffeur gesteuerten Limousine, einer Leihgabe Mr Lawsons, und lächelte dem jungen Mann zu, der ihr die Hand entgegenstreckte, um ihr beim Aussteigen behilflich zu sein.
Victor lebte natürlich auch auf Star Island. Obwohl das Wort leben nicht ganz passte, denn sicher handelte es sich nur um eines seiner vielen Luxusdomizile.
Sie hatte die Einladung zu Victors Fest vor einer Woche erhalten und sofort zugesagt. Bei ihrem letzten Besuch auf Star Island hatte sie keine Einladung gebraucht, um ohne Probleme an den Wachmännern vorbei auf die Brücke zu kommen. Sie hatte nur einen Mann gebraucht.
Tamera schüttelte die Gedanken an Cole und seinen Betrug ab. Sie wollte jetzt nicht daran denken. Sie würde sich heute nicht schon wieder vom Schmerz übermannen lassen. Der Abend war viel zu schön, um von Erinnerungen überschattet zu werden.
Sie richtete ihre Aufmerksamkeit lieber auf die Schönheit des Hauses, das Coles Haus sehr ähnlich war. Es hatte diesen ganz gewissen mediterranen Charme. Vielleicht hatte Victor ja deshalb so selbstverständlich ihren ersten Entwurf für das Hotel akzeptiert.
Gleich beim Eintreten wurde Tamera von Victor begrüßt.
„Sie sehen umwerfend aus wie immer, Tamera.“
Victor nahm ihre beiden Hände, küsste sie auf die Wange und führte sie ins Innere des prachtvollen Hauses.
„Ein wunderschönes Haus, Victor. Vielen Dank für die Einladung.“
Ihr Blick wanderte über die hohen Decken, die beiden Treppenläufe, die von beiden Seiten der Diele nach oben führten, und den Kristallleuchter, der ein Kaleidoskop von Farben auf den weißen Marmorboden warf.
„Ich kann doch unmöglich ein Fest veranstalten, ohne meine beiden Top-Architekten
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