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Collection Baccara Band 0314

Collection Baccara Band 0314

Titel: Collection Baccara Band 0314 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Bennett Kathryn Jensen Maureen Child
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ihre Trennung damals überlebt, also würde sie jetzt auch die Wahrheit ertragen können.

10. Kapitel
    „Ist das wahr?“
    „Ja.“
    Tameras Herz zersprang in tausend Stücke.
    „Wie konntest du nur?“ Sie ließ sich auf die Bettkante sinken, weil ihre Beine sie nicht weiter trugen. „Wie konntest du absichtlich meine Beziehung zu dem Mann zerstören, mit dem ich mein Leben verbringen wollte?“
    Ihr Vater blickte ihr in die Augen. „Ich hatte nur deine Zukunft im Sinn. Ich wollte nicht, dass du mit jemandem zusammen bist, der dir nicht das Wasser reichen kann.“
    „Mir nicht das Wasser reichen kann?“ Tamera war leichenblass geworden. „Was soll das? Ich habe ihn geliebt, Dad. Du hast dich doch um mich gekümmert, nachdem er mich verlassen hatte. Du konntest zusehen, wie ich mich mehr als ein Jahr lang Nacht für Nacht in den Schlaf geweint habe, und du hast einfach nur dagesessen und nichts unternommen?“
    Seine Augen verdüsterten sich. „Ich sage nicht, dass ich einen Fehler gemacht habe, ich tat, was ich damals für richtig hielt.“
    Tamera umklammerte ihre Handtasche. „Hätte nicht ich entscheiden sollen, was für mein Leben richtig ist?“
    Schweigen. Wenigstens hörte er auf, sich zu verteidigen. Er war ein stolzer, halsstarriger Mann, daher wusste Tamera, dass er sich niemals entschuldigen würde.
    „Ihr beide arbeitet also zusammen?“
    Tamera nickte. „Ich wollte es dir nicht sagen, weil du nicht denken solltest, ich wäre unfähig, allein an einem Projekt zu arbeiten.“
    „Das wäre mir nie in den Sinn gekommen.“ Er sah sie aus seinen tief in den Höhlen liegenden Augen an. „Ich wusste, dass du dich an der Ausschreibung beteiligt hast. Aber das liegt Monate zurück, und ich dachte, du hättest den Zuschlag nicht bekommen.“
    „Cole und ich haben beide den Auftrag erhalten“, erklärte sie ihm. „Victor hat die Entwürfe genehmigt. Die endgültigen Baupläne werden gerade gezeichnet. Bei unserem nächsten Meeting werden wir über die Baumaterialien verhandeln.“
    „Ich bin so stolz auf dich“, murmelte ihr Vater. „Unsere Firma ist bei dir in guten Händen, das weiß ich – solange Cole Marcum sich nicht einmischt.“
    Tamera rieb sich die Stirn, hinter der die Gedanken wild durcheinanderwirbelten.
    „Warum hast du mich so betrogen?“
    „Ich war immer auf deiner Seite“, konterte er. „Wolltest du wirklich dein Leben mit einem Mann verbringen, der noch nicht einmal seine eigene Familie ernähren konnte?“
    „Er war zwanzig Jahre alt, Dad“, rief Tamera aus. „Er stand da ohne Eltern und nur mit einer Großmutter weit in den Siebzigern.“
    „Meine Tochter sollte einen Mann bekommen, der für sie sorgen kann“, argumentierte Walter.
    „Niemand braucht für mich zu sorgen“, erwiderte sie wütend. „Ich brauchte Liebe, und die hat er mir gegeben.“
    Und das war es, was wirklich schmerzte. Cole hatte sie geliebt, und jetzt … wie dachte er jetzt über sie? War das überhaupt noch von Bedeutung? Er hatte sie genauso betrogen wie ihr Vater. Er hätte doch zu ihr kommen und mit ihr reden können. Doch das hatte er nicht.
    Tamera blickte zu ihrem Vater. Sie wusste, ihre gemeinsame Zeit neigte sich dem Ende zu. Sein Körper verfiel zusehends, und die Schwestern hatten ihr gesagt, was das Gelbe um seine Augen und die Färbung seiner Haut bedeuteten. Seine Leber begann zu versagen.
    Sie konnte diesen Raum nicht verlassen, ohne ihren Frieden mit dem Mann gemacht zu haben, der sie großgezogen und für sie gesorgt hatte, auch wenn seine Vorgehensweise nicht immer die beste gewesen war. Er war ein Mensch, und Menschen machten Fehler. Und es war keine Zeit mehr, mit ihm zu streiten oder ihn zu beschuldigen.
    „Ich verzeihe dir.“ Schweren Herzens durchquerte sie den Raum und küsste ihn auf die Stirn. „Ich liebe dich, Dad.“
    Mit seiner runzeligen Hand tätschelte er den Arm, den sie um seine Schultern gelegt hatte. „Ich wollte nicht, dass du leidest. Aber ich wusste, dass es auf lange Sicht das Beste war.“
    Vielleicht hatte er ja recht. Denn wenn Cole sie vor all den Jahren wirklich geliebt hätte, dann hätte er einen Weg gefunden. Er hätte um sie gekämpft.
    Doch das hatte er nicht getan.
    Cole ging davon aus, dass Tamera ihn zur Rede stellen würde. Er hatte sich seine Verteidigungsrede schon zurechtgelegt, doch entschuldigen würde er sich nicht.
    Als sie aus ihrem Sportwagen ausstieg, hielt er ihr bereits die Tür zu seinem Anwesen auf. Ihre hochhackigen

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