Collection Baccara Band 0314
ebenso wachsam wie abwartend an.
Als sie gerade beginnen wollte, von den Zwillingen zu berichten, näherte sich ein Kellner mit einer Flasche Champagner in einem silbernen Eiskübel. Jenna biss sich auf die Lippen und beobachtete, wie er etwas von der perlenden Flüssigkeit in eine Sektflöte goss, die er Nick zum Probieren reichte. Nick nahm einen kleinen Schluck und bedeutete ihm, dass er einschenken konnte. Nachdem erst ihr und dann sein Glas gefüllt worden war, entfernte sich der Kellner wieder. Nick hob ihr sein Glas entgegen. Sie erwiderte die Geste, nippte an ihrem Champagner und hoffte, die kühle Flüssigkeit würde ihre plötzlich sehr trockene Kehle befeuchten.
„Also?“, sagte Nick auffordernd. „Erzähl mir von den Kindern.“
„Was möchtest du denn wissen?“
„Alles.“
Jenna nickte und holte tief Atem. Sonst war sie immer glücklich, wenn sie über ihre Babys sprechen konnte. Es kam sogar vor, dass sie völlig fremde Menschen im Supermarkt mit Geschichten über ihre kleinen Lieblinge erfreute. Oder auch langweilte, dessen konnte man sich oft nicht sicher sein. An diesem Abend aber war es etwas völlig anderes. Dies war der Vater ihrer Kinder. Sie musste dafür sorgen, dass er ihr glaubte und verstand, welche Konsequenzen seine Vaterschaft hatte. Also wählte sie ihre Worte sorgfältig.
„Sie heißen Jacob und Cooper“, begann sie mit dem Einfachsten.
Nick runzelte die Stirn. „Sind diese Namen in deiner Familie gebräuchlich?“
„Ja“, antwortete sie. „So hießen meine beiden Großväter.“
„Das ist ein hübscher Einfall. Erzähl weiter“, bat er und beugte sich interessiert vor.
Sein Interesse und auch seine Nähe machten Jenna befangen. Sie räusperte sich. „Jacob ist ein sehr sonniges Kind. Er scheint immer glücklich zu sein. Er lacht fast ununterbrochen. Von dem Zeitpunkt, an dem er aufwacht, bis ich ihn abends wieder in sein Bettchen lege. Er lächelt sogar, während er schläft.“ Sie hielt inne und musste bei dem Gedanken an ihren kleinen Sonnenschein selbst lächeln. „Cooper ist anders. Er ist schon jetzt eher nachdenklich. Er lächelt seltener, deshalb ist das immer etwas ganz Besonderes. Er beobachtet seine Umgebung sehr aufmerksam und scheint sich so seine Gedanken zu machen. Ich wüsste zu gern, was in seinem Köpfchen vorgeht. Er hat schon jetzt etwas von einem Philosophen.“
Nicks Blick hing unverwandt an ihren Lippen. Sie erkannte die Gesichter ihrer Kinder in seinen Zügen. Sie sahen ihm so ähnlich, dass sie sich nur wundern konnte, wieso er auch nur den geringsten Zweifel an seiner Vaterschaft hatte.
„Wo sind die beiden jetzt?“, wollte er wissen.
„Meine Schwester Maxie passt auf sie auf.“ Und ist vermutlich schon völlig erschöpft, fügte Jenna in Gedanken hinzu. Es war keine leichte Aufgabe, vier Monate alte Zwillinge zu hüten. Sie hatte plötzlich so große Sehnsucht nach ihren Kindern, dass sie die aufsteigenden Tränen mühsam wegblinzeln musste. „Die Babys sind ganz verrückt nach ihr, und Maxie liebt die beiden abgöttisch. Sie sind in guten Händen.“
„Und warum bist du dann kurz davor, in Tränen auszubrechen?“, erkundigte Nick sich befremdet.
Jenna stieß den angehaltenen Atem aus. „Es ist nur … Ich war noch nie so lange von den beiden getrennt. Das fühlt sich völlig verkehrt an. Sie fehlen mir sehr.“
Ein Anflug von Wärme flackerte in seinem Blick auf. „Es ist sicher nicht einfach, eine alleinerziehende Mutter zu sein.“
„Nein, das ist es nicht“, stimmte sie zu und dachte daran, wie erschöpft sie abends immer war. Sie ging für gewöhnlich ins Bett, sobald sie die Jungen schlafen gelegt hatte. Es war eine Weile her, dass sie abends um neun noch wach war, und noch länger, dass sie in einem Restaurant unter lauter Erwachsenen gesessen hatte. Das erinnerte sie an ihr altes Leben, als sie sich nur um sich selbst kümmern musste. Nun gab es da zwei kleine Jungen, die vollständig von ihr abhängig waren.
Wie hatte sie früher die Stille in ihrem winzigen Haus nur ertragen können? Die Leere in den Zimmern? Sie konnte sich gar nicht mehr vorstellen, ohne ihre Kinder zu sein.
„Es hat auch seine Vorteile“, fügte sie hinzu, weil Nick sie abwartend anblickte. „Ich muss zwar die ganze Arbeit allein machen, aber ich habe auch alle Höhepunkte für mich allein. Ich muss die besonderen Momente mit niemandem teilen. Das erste Lächeln, die ersten Schritte, das erste Wort.“
„Du bist also nicht
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