Collection Baccara Band 0314
unerschütterlich weiter, als würde der Gegenstand ihres Gesprächs ihn nicht im Mindesten berühren.
„Das Schiff macht morgen früh im Hafen von Cabo San Lucas fest. Wir beide werden an Land gehen und ein Labor ausfindig machen, das meine Blutprobe auswertet. Das Ergebnis kann ja per Fax in das Labor in San Pedro weitergeleitet werden.“
„Ach, tatsächlich? Wir beide?“, fragte sie erstaunt. Sie hatte eigentlich nicht vorgehabt, mehr Zeit als unbedingt notwendig mit Nick zu verbringen. Sie war an Bord gegangen, um ihn über die Existenz seiner Kinder zu informieren. Das war nun geschehen. Sie hatte nicht erwartet, dass er danach noch etwas mit ihr zu tun haben wollte. Stattdessen hatte er sie in seiner Suite untergebracht und plante nun auch noch einen gemeinsamen Landausflug mit ihr.
„Bis diese Angelegenheit nicht zu meiner Zufriedenheit geklärt ist, lasse ich dich nicht aus den Augen“, erwiderte er. „Es wird sein, als ob wir an der Hüfte zusammengewachsen wären. Besser, du gewöhnst dich schon mal daran.“
5. KAPITEL
Kaum dass die Falcon’s Pride im Hafen von Cabo San Lucas festgemacht hatte, war Nick auch schon zum Aufbruch bereit. Teresa hatte bereits einige Anrufe für ihn getätigt und im Labor eines örtlichen Krankenhauses einen Termin vereinbart. Die meisten Passagiere waren schon von Bord gegangen, um den Tag mit einem Einkaufsbummel oder einer Stadtbesichtigung zu verbringen. Strahlender Sonnenschein und der salzige Geruch der See begrüßten sie, als Jenna zu ihm auf das Hauptdeck trat.
Nick riss seinen Blick vom Getümmel im Hafen der mexikanischen Stadt los. Normalerweise mochte er diesen Teil an Kreuzfahrten besonders gern. Es war spannend und aufregend, einen Hafen anzulaufen, von Bord zu gehen, eine Stadt zu erkunden, vertraute Lieblingsplätze wiederzusehen oder neue zu entdecken.
An diesem Aufenthalt war alles anders. Diesmal hatte er etwas zu erledigen. Er würde die entspannte Urlaubsatmosphäre von Cabo ignorieren. Was er allerdings nicht so einfach ignorieren konnte, war die Art, wie sich Jennas hellgrünes Sommerkleid um ihre atemberaubende Figur schmiegte. Auch ihre langen Beine, die in den hochhackigen Sandalen endlos erschienen, waren schwer zu übersehen. Die Sonne entlockte ihrem honigblonden Haar goldene Funken, und ihr frischer blumiger Duft setzte sich hartnäckig in seiner Nase fest.
Nach ihrem Gespräch war es ihm wie eine gute Idee vorgekommen, Jenna in seiner Suite einzuquartieren, aber das Wissen, dass sie so nah bei ihm war und doch so unerreichbar, hatte ihn die ganze Nacht wach gehalten. Dementsprechend müde und zerschlagen fühlte er sich nun.
Gut gemacht, alter Junge, beglückwünschte er sich in Gedanken und verzog die Mundwinkel zu einem ironischen Grinsen. Wenigstens kannst du noch über dich selbst lachen.
„Wohin gehen wir eigentlich?“, fragte Jenna, als er ihr eine Hand auf den Rücken legte und sie sanft in Richtung Landungssteg schob.
Verdammt, nur diese harmlose Berührung weckte bei ihm schon den Wunsch, die Pläne für den Tag sausen zu lassen und Jenna stattdessen in seine Suite zu bringen, um sie dort nach allen Regeln der Kunst zu verführen. Er biss die Zähne zusammen und vertrieb diese Vorstellung aus seinen Gedanken.
„Teresa hat ein wenig herumtelefoniert und einen Termin in einem Krankenhauslabor gemacht“, antwortete er. „Sie nehmen dort eine Probe von mir, werten sie aus und faxen das Ergebnis an das Labor in San Pedro. Wir sollten das Ergebnis der Vergleichstests in einem oder vielleicht in zwei Tagen haben.“
Jenna stolperte fast vor Überraschung. Instinktiv ergriff er ihren Arm, um sie zu stützen.
„So schnell?“, fragte sie.
„Geld macht fast alles möglich“, erklärte er achselzuckend. Er hatte schon früh die Erfahrung gemacht, dass man mit genügend Geld in der Brieftasche sehr viel erreichen konnte. In dieser Situation war er besonders froh darüber, so viel Geld zu besitzen, sodass er nicht lange auf das Testergebnis warten musste. Er wollte so schnell wie möglich Gewissheit haben, ob er tatsächlich der Vater der Zwillinge war.
Er konnte nicht aufhören, an die beiden Babys zu denken. Immer wieder holte er das Foto von ihnen hervor, um es zu betrachten. Dabei fragte er sich ständig, ob die Existenz dieser beiden Kinder sein Leben verändern würde. Mit den sinnlosen Grübeleien war hoffentlich Schluss, wenn er sich endlich sicher war, wenn er wusste, ob er Vater war oder ob er Jenna Baker
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