Collection Baccara Band 0315
der Mann sein kann, der er wirklich ist. Mit einer Frau und Kindern, um die er sich sorgt und die zu Hause auf ihn warten, kann er das nicht.“
„Bei vielen Paaren funktioniert es.“
„Weil sie einander lieben und sich bemühen, eine glückliche Ehe zu führen. Ihre Liebe ist das Entscheidende. Flynn fühlt sich verpflichtet, wegen der Kinder bei mir zu bleiben. Ich will keine Verpflichtung sein. Das habe ich nicht nötig. Ich kann sehr gut für mich und die Kinder sorgen.“
Sie deutete auf ihr Sprechzimmer. „Das ist mein Traumjob. Ich wäre unglücklich, wenn ich ihn aufgeben müsste. Und Flynn liebt das Leben in der Army. Wie kann ich zulassen, dass er in Whistlers Bend in einer Arztpraxis hockt? Er würde immer das Gefühl haben, dass es nicht seine eigene Entscheidung war, sondern vielmehr die Umstände, die ihn dazu gezwungen haben.“ Sie nickte bekräftigend. „Ich fliege nach Fort Carson. Mein Plan wird funktionieren.“
Flo legte die Stirn in Falten. „Das Dumme ist, ich fürchte du hast recht.“
Flynn stutzte, als er das leere Wartezimmer sah. Er machte kehrt und ging zur Rezeption. „Flo? Ich dachte, heute wäre Sprechstunde.“
„Die hat BJ abgesagt. Ich musste all ihre Termine verschieben.“
Er bekam einen Schreck. „Fühlt sie sich so schlecht?“
„Äh …“ Flo trommelte mit den Fingern auf dem Tisch. „Nein. Ich soll dir sagen, sie ist im Krankenhaus wegen eines Patienten. Was auch stimmt, aber sie ist nicht in Billings, sondern in Fort Carson, und der Patient bist du.“
Jetzt verstand er gar nichts mehr. „Kannst du mir das erklären?“
„Sie ist auf einer Mission, Colonel. Sie will sich mit deinen Ärzten unterhalten, um dafür zu sorgen, dass man dich für dienstfähig erklärt. Sie meint, wenn du begreifst, wie sehr du die Army liebst, würdest du in die Scheidung einwilligen, um nicht länger an Frau und Kinder gebunden zu sein.“
„Das hat sie dir gesagt?“
„Yeap. Natürlich ist sie nicht davon ausgegangen, dass ich es dir erzähle, aber du hast ein Recht, es zu erfahren.“ Flo sah ihn aufmerksam an. „Die Frage ist … möchtest du, dass sie ihren Kopf durchsetzt? Ich schätze, es hängt davon, ob du sie liebst oder nicht.“
„Ob ich sie liebe? Ach, verdammt.“
Flo setzte sich aufrecht hin, bereit, wieder an die Arbeit zu gehen. „Schätze, das heißt, sie hat recht und ihr lasst euch scheiden.“
„Das hab ich nicht gesagt.“
„Na ja, verdammt klingt nicht gerade nach unvergänglicher Liebe.“
„Ich meinte verdammt, dass ich nicht schon früher kapiert habe, dass ich sie liebe. Ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht und den ganzen Rückweg vom Flughafen. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, ohne BJ zu leben. Sie ist meine Partnerin, meine Freundin, meine …“
„Frau?“ Flo grinste ihn frech an.
„Yeah, meine Frau.“ Er grinste ebenfalls. „Ich will sie nicht verlieren.“ Er deutete um sich. „Ich will das alles hier nicht verlieren. Die Kinder, das Chaos, die gemeinsamen Mahlzeiten, eben alles.“
„Klingt für mich nach wahrer Liebe. Das Problem ist, Colonel MacIntire, du erzählst das der falschen Frau.“
Flynn nahm sein Handy und wählte eine Nummer.
„Willst du sie anrufen?“
„Nein, das Krankenhaus in Fort Carson. Damit sie BJ warten lassen, bis ich da bin. Ich will die Schlacht und den Krieg gewinnen, aber ich weiß noch nicht, wie ich das anstellen soll.“
„Du wirst es schon rausfinden.“
Flynn sprach mit einem Arzt, dann lief er die Treppe hinauf und packte seine Sportkleidung ein. Er fuhr zu Grandma Mac, um seine Uniform zu holen, und weiter zum Flughafen. In Fort Carson würde er diverse Untersuchungen und Belastungstests bestehen müssen. Da erwartete er keine Probleme. Ob man ihm jedoch seine Wünsche erfüllen würde, blieb die Frage.
BJ starrte auf die Fachzeitschrift, die sie inzwischen auswendig kannte. Wieso ließ dieser – sie blickte zum Namensschild auf dem Schreibtisch – Dr. Bradford sie so lange warten? Seit drei Stunden saß sie nun schon herum. Er sollte sein Büro mal neu dekorieren. Kein Wunder, dass sie Depressionen hatte. Alles war grau oder braun. Sogar das Bild vom Pentagon an der Wand war grau. Sie stand auf, um es sich anzusehen.
In dem Moment klopfte es, eine junge Frau in Uniform kam herein. „Es tut mir leid, Ma’am. Dr. Bradford hat …“
„… einen Notfall. Verstehe. Vielleicht könnte ich einen anderen Arzt sprechen?“
„Ich fürchte, nein, Ma’am.
Weitere Kostenlose Bücher