Collection Baccara Band 0315
„Ehrlich gesagt nicht. Ich hoffe, das ist kein Problem, zumal es auf dem Schild am Tor heißt ‚Besucher willkommen‘.“
„Das hängt davon ab, was Sie von ihm wollen.“
„Ich brauche einen guten Araber“, platzte sie heraus, bevor sie merkte, wie zweideutig das klang. Wo war ihr Verstand geblieben? Hatte sie ihn in ihrem Auto vergessen?
Ein süffisantes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er sie von Kopf bis Fuß betrachtete. Bei ihren Beinen und Brüsten verweilte er etwas länger als notwendig. „Ich bin Araber, und ich kann sehr gut sein.“
Du lieber Himmel, er flirtete mit ihr und zog sie dabei praktisch mit seinen Blicken aus! Am liebsten wäre sie auf den Flirt eingegangen. Aber das konnte, das durfte sie nicht tun. „Vielen Dank für Ihr Angebot, aber ich spreche von einem Pferd .“
Er verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das andere. Imogene tat dasselbe. Ihre Absätze gruben sich in den Kunstrasen im Mittelgang – der Stall war so groß wie ein Fußballfeld.
„Sind Sie an der Zucht interessiert?“, fragte er.
Fortpflanzung. Ein interessanter Gedanke, stand aber leider auch nicht auf ihrer Agenda. „Wie bitte?“
„Suchen Sie einen Zuchthengst?“
„Genau genommen brauche ich jemanden zum Reiten.“ Jemanden? Oh, verdammt. „Ich meine, ich brauche ein Reitpferd.“
Sein Grinsen wurde breiter. Er schien sich köstlich zu amüsieren und sprühte dabei nur so vor sexy Charme. „Wie viel Erfahrung haben Sie?“
Imogene ging davon aus, dass er ihre Reiterfahrung meinte, doch bei dem Funkeln in seinen Augen könnte man auch auf andere Gedanken kommen. „Ich habe einige Erfahrung.“ Was leicht übertrieben war. Sowohl in Bezug auf Pferde als auch auf Männer.
Der Typ lehnte die Schaufel gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wollen Sie ein sanftes Pferd? Oder lieber ein temperamentvolles?“
Imogene schoss das Bild von einem wilden Ritt auf diesem ganz speziellen Hengst durch den Kopf. Ein langer, wilder Ritt. Sie neigte den Kopf und lächelte ihn verführerisch an. Sie genoss diesen kleinen Flirt. Welchen Schaden konnte er schon anrichten? Sie würde diesen Mann wahrscheinlich nie wiedersehen. Auf jeden Fall war es eine erfrischende Abwechslung zu den Gesprächen, die sie üblicherweise mit Männern führte – über Geldanlagen und Finanzgeschäfte. „Egal. Hauptsache, ich bleibe etwas länger als ein paar Minuten im Sattel.“
„Das erreicht man mit etwas Übung.“
„Ich vermute, Sie haben viel Übung?“
„Zweifellos.“
Was für ein arroganter Kerl. Ein unglaublich toller, arroganter Kerl.
Oje, sie war scharf auf einen Stallburschen. Ihre Eltern wären sicherlich begeistert. Doch so gern Imogene diesen heißen Flirt fortgesetzt hätte, sie hatte keine Zeit. Sie musste ein Pferd finden und ihrem Faulpelz von Chef Bericht erstatten. Sid Carver hatte ihr diese Sache eingebrockt, indem er potenziellen Kunden erzählt hatte, sie sei eine ausgezeichnete Reiterin. Nächsten Monat sollte sie einen dieser Kunden und dessen Frau auf ihrer Farm besuchen. Sie sollte ihr eigenes Rassepferd mitbringen und vorgeben, eine genauso erstklassige Reiterin zu sein, wie sie eine erstklassige Investmentbankerin war. Hätte ihr Chef ihr nicht eine Beförderung in Aussicht gestellt, hätte sie nie einen Fuß in einen Stall gesetzt und riskiert, in etwas zu treten, was alles andere als angenehm war.
Doch sie musste zugeben, dass der Mann, der vor ihr stand, der Sache einen gewissen Reiz verlieh. Nichtsdestotrotz, sie war wegen Scheich Shakir und einer geschäftlichen Angelegenheit hergekommen und sollte endlich aufhören, von den großen Händen und dem umwerfenden Lächeln dieses Pferdepflegers zu träumen. Was nicht einfach war, zumal er die Daumen in die Taschen seiner Jeans gehakt hatte, was ihren Blick auf eine Stelle lenkte, die für ihre Augen tabu sein sollte.
Imogene straffte die Schultern, zupfte an ihrem Revers und zwang sich, ihm ins Gesicht zu schauen. „Ich muss den Scheich sprechen, weil ich ein Pferd von ihm mieten möchte.“
Der Gesichtsausdruck des Mannes wurde ernst. „Ich versichere Ihnen, Scheich Shakir vermietet keins seiner erstklassigen Tiere an einen Fremden. Er wird mehr über Sie wissen wollen.“
So viel zu Spaß und Spiel. „Das verstehe ich. Wenn Sie ihn dann jetzt bitte holen würden, dann könnten wir mit den Verhandlungen beginnen.“
Der Mann nahm sein Jeanshemd, das er über den Griff der Schubkarre
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