Collection Baccara Band 0315
für ein paar Minuten.
Rein äußerlich wirkte sie trotz der kinnlangen goldblonden Haare und des schönen Gesichts wie eine taffe Geschäftsfrau. Doch als sie sich mit der Zunge über die Unterlippe fuhr und mit der Hand leicht den Oberschenkel unter dem Saum ihres schwarzen Rockes berührte, war er davon überzeugt, dass hinter dem geschäftsmäßigen Auftritt ein sehr sinnliches Wesen steckte.
Mit geschlossenen Augen öffnete sie den Knopf ihres maßgeschneiderten Blazers, und eine weiße Seidenbluse kam zum Vorschein. Ein leiser Seufzer entwich ihrer Kehle, und ihre Atmung beschleunigte sich, als sie die Hand an ihr Dekolleté legte und mit den Fingerspitzen über den Brustansatz strich. Raf stellte sich vor, es wäre seine Hand, die ihre Brüste und ihren Körper streichelte. Bei diesem Gedanken wurde ihm heiß, das Blut schoss ihm in die Lenden, und er musste gegen die Versuchung ankämpfen, die Frau zu berühren.
Er vermutete, dass er in ihrer Fantasie die Hauptrolle spielte. Vielleicht ein arroganter Gedanke, doch er hatte ein gutes Gespür für das andere Geschlecht und konnte sich auf seine Instinkte verlassen, wenn es um die Chemie zwischen Mann und Frau ging. Und dass die Chemie zwischen ihnen stimmte, war ihm schon im Stall klar gewesen.
Wenn er sich weniger gut im Griff gehabt hätte, wäre er vor ihr auf die Knie gegangen, hätte die Hände unter ihren Rock geschoben und herausgefunden, wie ihr Körper auf ihre Träume reagierte. Er würde seine Hose öffnen, ihre Schenkel spreizen und sie dort nehmen, wo sie jetzt saß.
So verführerisch der Gedanke war, seine Erziehung gebot ihm, sich bemerkbar zu machen, obwohl er sie lieber weiter beobachten würde. Wie weit würde sie gehen? Wie lange würden es ihm seine eigenen vernachlässigten Bedürfnisse erlauben, ihr nur zuzusehen? Nicht allzu lange, dachte er, als sie die Beine leicht öffnete und mit den Fingerspitzen über die Innenseite ihrer Knie fuhr.
Er räusperte sich, und sie schlug die Augen auf.
Sie begegnete seinem Blick, der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Ich habe Sie nicht kommen hören“, sagte sie mit belegter Stimme.
Er trat einen Schritt vor und gab sich ganz locker, obwohl das, was er gerade miterlebt hatte, ein starkes Verlangen in ihm geweckt hatte. „Ich wollte Sie nicht stören, denn Sie haben Ihr Nickerchen offensichtlich genossen.“
Es war eindeutig, dass ihr die Situation höchst peinlich war. „Ich muss weggedöst sein.“ Sie rutschte auf dem Sitz herum. „Der Sessel ist äußerst bequem.“
Raf setzte sich auf ein kleines Sofa und schlug die Beine übereinander, um seine Erregung zu verbergen. „Warum sind Sie hier?“
Sie zupfte ihren Rock zurecht. „Das habe ich Ihnen bereits gesagt. Ich brauche ein Pferd. Und jetzt möchte ich mit dem Besitzer sprechen.“
„Ich bin der Besitzer.“
„Das ist nicht Ihr Ernst.“ Imogene riss die Augen auf. „Sie sind Scheich Shakir?“
„Scheich Rafi ibn Shakir.“
Ihr Erstaunen wich Verärgerung. „Tatsächlich? Wie soll ich Sie denn anreden? Scheich? Eure Hoheit? Ich möchte Ihnen nicht auf die königlichen Füße treten.“
Ihr Sarkasmus amüsierte ihn. „Nennen Sie mich Raf.“
„Mit e am Ende?“
„Ohne e . Warum fragen Sie?“
Sie verschränkte die Arme und hob das Kinn. „Ich versuche nur, alles klarzustellen.“
Raf ignorierte die Schärfe in ihrer Stimme. „Und Sie sind?“
„Verwirrt darüber, dass Sie sich als Arbeiter ausgeben“, sagte sie. „Es sei denn, Sie lügen mich jetzt an. Also, wie sieht es aus? Scheich oder Stallbursche?“
„Ich versichere Ihnen, ich bin der Besitzer von SaHráa Stable und nicht der Stallbursche – ein Bursche sowieso nicht.“
„Das ist offensichtlich.“ Sie errötete.
„Sie haben mir immer noch nicht Ihren Namen verraten.“
„Danforth.“
Raf lehnte sich zurück und rieb sich über das Kinn. „Sind Sie zufällig mit dem Kandidaten für das Amt des Senators verwandt, Abraham Danforth?“
„Er ist mein Onkel. Der Bruder meines Vaters.“
„Beide gehören zur Danforth-Kaffeedynastie?“
„Ja, aber mein Vater befindet sich jetzt im Ruhestand.“
Miss Danforth war also eine reiche Erbin, und sie war ganz anders als die Frauen, die Raf seit seiner Ankunft in Georgia kennengelernt hatte. Es gefiel ihm, dass sie offenbar nicht wegen seines Geldes oder seiner gesellschaftlichen Stellung hier war. Vielleicht war sie daran interessiert, was er in puncto Spaß zu bieten hatte, aber es
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