Collection Baccara Band 0315
geworfen hatte, und zog es an, ohne es jedoch zuzuknöpfen. „Wenn Sie mir bitte folgen würden. Ich bringe Sie zu seinem Büro. Dort können Sie auf ihn warten.“
„Danke.“
Er ging an ihr vorbei und hinterließ einen Geruch nach Sägespänen und Schweiß, kombiniert mit einem Hauch Sandelholz – ein Duft, der Imogenes inaktive Libido schlagartig zum Leben erweckte.
Sie folgte ihm eine Treppe hinauf, ohne den Blick von seinen schmalen Hüften zu wenden. Beim Gehen klaffte der Riss unter seiner Gesäßtasche weiter auf, aber nicht so weit, dass sie seinen nackten Hintern sehen konnte. Wenn der Riss doch nur ein kleines bisschen größer würde …
Offensichtlich raubten ihr ihre verrücktspielenden Hormone den Verstand. Ich bin rein beruflich hier, wiederholte sie gebetsmühlenartig bei jedem Schritt. Rein beruflich.
Oben angekommen, öffnete er die Tür zu einem kleinen, vollständig eingerichteten Apartment mit Kochnische und Arbeitszimmer, das teilweise hinter einer Glastür verborgen lag. Vom Flur gingen noch zwei weitere Zimmer ab. Vermutlich Schlafzimmer. Imogene überlegte, ob dort ein Zwischenstopp auf der Besichtigungstour geplant war.
Offensichtlich nicht, denn er brachte sie direkt ins Wohnzimmer und deutete auf einen Sessel gegenüber der Tür. „Machen Sie es sich bequem. Im Kühlschrank stehen Getränke. Bedienen Sie sich bitte, während Sie warten.“
„Danke.“ Sie blickte sich in dem Raum um. „Hübsches Apartment. Hält sich der Scheich oft hier auf?“
„Ja.“
„Leben Sie auch auf diesem Anwesen?“
„Ja.“
Seine knappen Antworten zeigten ihr, dass er weder an einem Gespräch interessiert war noch an sonst etwas. Auch gut, denn Imogene hatte dringlichere – wenngleich weniger aufregende – Dinge zu erledigen. „Okay, danke, Mr …“ Sie runzelte die Stirn. „Entschuldigen Sie, aber ich habe Ihren Namen nicht verstanden.“
„Ich Ihren auch nicht. Aber vielleicht ist es das Beste, wir belassen es dabei.“
Er ging zur Tür hinaus und ließ Imogene mit der Vermutung zurück, dass der Scheich ihm befohlen hatte, die Hände von den Kundinnen zu lassen. Schade, sie selbst würde zu gern bei ihm Hand anlegen.
Seufzend sank sie auf den Sessel. Was war nur in sie gefahren? Sicher, sie hatte mit keinem Mann mehr geschlafen, seit ihre Beziehung mit Wayne vor über einem Jahr in die Brüche gegangen war.
Der gute Wayne liebte Frauen, die ihre Weiblichkeit betonten, und war der Meinung gewesen, dass es Imogene in dieser Hinsicht an etwas fehlte. Sie hatte Businesskostüme immer Abendkleidern vorgezogen, erstklassige Geldanlagen rauschenden Ballnächten. Und sie hatte nicht die Absicht, sich wieder auf einen Mann einzulassen, der Erwartungen an sie stellte, die sie nicht erfüllen konnte. Sie liebte ihren Job und wollte ihn behalten. Sie wollte Karriere machen, auch wenn ihr Privatleben zunächst eine untergeordnete Rolle spielen musste.
Trotzdem, ihr Singledasein entschuldigte nicht ihre heftige Reaktion auf den Stallburschen. Wieder seufzte sie. Der Mann war mindestens einen Meter neunzig groß und schien auch sonst mit Größe gesegnet zu sein …
Um Gottes willen. Sie verdrehte die Augen. Es war einfach lächerlich, über die Männlichkeit eines Fremden zu fantasieren.
Imogene schloss die Augen, um sich mental auf das Gespräch mit dem Scheich vorzubereiten. Doch sie sah nur Mr Stable Man vor ihrem geistigen Auge. Nachdem sie mindestens zehn Minuten lang vergeblich versucht hatte, ihre Gedanken zu sortieren, ließ sie sie schweifen. Es musste ja niemand erfahren, dass sie von einem heißen Liebesspiel mit einem sehr großen, sehr gut gebauten Mann träumte.
Auch wenn ihr klar war, dass dies weder der richtige Ort noch die richtige Zeit war, in erotische Fantasien einzutauchen, spielte Imogene die Szene in ihrem Kopf weiter.
Gab es eine schönere Art, sich die Wartezeit zu verkürzen?
Scheich Rafi ibn Shakir kannte sich mit Frauen aus. Er wusste, was sie seufzen und erbeben ließ und was sie zum Weinen brachte. Er wusste, wie er ihnen höchste Lust schenken konnte, und war bestens mit ihren erogenen Zonen vertraut. Er hatte den seligen Blick einer befriedigten Frau gesehen, und er hatte das Vergnügen gehabt, sie im Schlaf zu betrachten. Deshalb erkannte er sofort, dass die Frau, die er jetzt von der Tür aus beobachtete, definitiv nicht schlief, auch wenn sie die Augen geschlossen hatte. Sie hatte sein Kommen nicht bemerkt. Und so sollte es auch bleiben, zumindest
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