Collection Baccara Band 0315
Augen abspielte. Sie blieb unentdeckt, bis Raf um den Platz herumgeritten war und wieder in ihre Richtung sah. Als er sie erreichte, brachte er den Hengst zum Stehen und blickte Imogene aus seinen unglaublich grauen Augen an. Sein nackter, mit einem dünnen Schweißfilm bedeckter Oberkörper glitzerte im Sonnenlicht und hob und senkte sich mit jedem tiefen Atemzug. Das Fell und die Atmung des Pferdes zeugten ebenfalls davon, dass das Training sehr anstrengend gewesen war. Offensichtlich hatten Reiter und Pferd ein beachtliches Programm absolviert.
„Sie sind ein fantastischer Reiter“, sagte Imogene, obwohl sein anhaltender, durchdringender Blick und sein Schweigen sie nervös machten. Ebenso wie sein nackter Oberkörper. Sie bemühte sich, nicht auf all die Körperteile zu starren, die ihn so männlich machten – eine breite Brust, starke Schultern, ein flacher Bauch und darunter die auffällige Ausbuchtung, die alle möglichen Zweifel an seinem Geschlecht aufhob. Als könnte es überhaupt Zweifel geben! Der Mann könnte für eine Testosteron-Werbung Modell stehen.
Ohne den Blick von Imogenes Gesicht zu wenden, nahm Raf die Füße aus den Steigbügeln und ließ seine langen Beine baumeln. Er beugte sich vor und klopfte den Hals des Pferdes. „Dies ist Layl BáHar, was so viel bedeutet wie ‚schwarzes Meer‘. Ich nenne ihn BáHar. Außer mir darf ihn niemand anfassen.“
Wie besitzergreifend sich das anhörte. Imogene lief ein Schauer über den Rücken. Aber nicht aus Angst, sondern weil sie sich vorstellte, Raf würde dasselbe auch für sie beanspruchen. Wie lächerlich altmodisch war das denn?
„Wunderschön“, sagte sie und meinte Mann und Pferd.
„Sind Sie bereit?“
„Bereit wozu?“
„Zu reiten.“
„Ich bin bereit, wenn Sie es sind.“
„Ich bin schon eine Weile bereit.“
Imogene auch, aber nicht für den Reitunterricht. Sie war bereit zu vergessen, warum sie eigentlich hier war. Nein, unmöglich. Zu viel stand auf dem Spiel. Sie könnte zu viel verlieren.
Raf stieg vom Pferd und gab ein Kommando, das Imogene nicht verstand. Der Hengst blieb gehorsam stehen und rührte sich nicht, abgesehen von dem gelegentlichen Wedeln des Schweifs, während Raf Maurice holte.
„Ich halte ihn, während Sie aufsteigen.“
„Wo ist der Sattel?“
„Heute Nachmittag reiten Sie ohne Sattel.“
Auf keinen Fall. „Dann kann ich mich nirgends festhalten, wenn ich das Gleichgewicht verliere.“
„So lernen Sie, das Gleichgewicht besser zu halten.“
„Ich halte das für keine gute Idee.“
Er ging um Maurice herum und stellte sich neben das Pferd. „Ich reite neben Ihnen und passe auf, dass Sie nicht hinunterfallen.“
„ Das ist nun auch wieder nicht nötig.“
„Wir waren uns einig, dass Sie meine Anweisungen befolgen.“ Raf hörte sich reichlich ungeduldig an.
Imogene streichelte abwesend über Maurices Nase, während sie ihren despotischen Reitlehrer anstarrte. „Ich bin gern bereit, Ihren Anweisungen zu folgen, es sei denn, ich habe das Gefühl, sie könnten mich umbringen.“
Er bedachte sie mit einem stechenden Blick, der fast beängstigend war. „Ihnen passiert nichts, wenn Sie tun, was ich sage. Und Sie tun, was ich sage. Verstanden?“
Imogene salutierte mit der freien Hand und schlug die Hacken zusammen. „Jawohl, Sir. Ich entschuldige mich für meine Impertinenz, Sir.“
Raf schien ihre Geste zu ignorieren und rieb die Hände über seine muskulösen Schenkel. Ein Anblick, der sofort Imogenes Aufmerksamkeit erregte. Um nicht noch nervöser zu werden, zwang sie sich, Raf von der Taille aufwärts zu betrachten, während er BáHar an Maurices Seite führte.
„Kommen Sie hierher“, befahl Raf. Er trat ganz dicht hinter sie und sagte mit seiner tiefen, berauschenden Stimme: „Nehmen Sie die Zügel, und ich helfe Ihnen hoch.“
Kaum war sie seiner Aufforderung nachgekommen, legte er die Hand unter ihren Po und hievte sie auf Maurices gewölbten Rücken. Wie hoch das war, regelrecht beängstigend – nur Pferd und Zügel und sonst nichts! Imogene fühlte sich ziemlich hilflos ohne Steigbügel und nur mit Maurices knochigem Rücken unter ihrem Hintern. Sie fühlte sich noch hilfloser, als sie auf Raf hinabblickte und merkte, dass er auf ihre Brüste starrte. Sofort richteten sich die Spitzen auf und drückten gegen ihren Sport-BH. Das Material war dummerweise zu dünn, um die Reaktion ihres Körpers auf seinen Blick zu verstecken. Und sie konnte nicht einmal das Wetter
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