Collection Baccara Band 0315
aus“, bat er sie. Auch die waren in der Boutique zu bekommen.
Warum nicht? Angie deutete auf ein Gebinde aus gelben Rosen und weißen Lilien. „Wie wäre es damit?“
Marian nahm den Strauß und reichte ihn Angie mit einer schwungvollen Geste. „Eine ausgezeichnete Wahl. Eine perfekte Wahl.“
„Wir brauchen auch einen Ring“, sagte Brett.
Marian verkaufte ihnen nur zu gern einen. Angie wählte einen schlichten Goldring und bestand darauf, dass Brett den dazu passenden für sich nahm.
„Jetzt die Kapelle“, sagte Marian strahlend. „Wir haben zwei. Die Pink Chapel und die White Chapel. Ich zeige Ihnen zuerst die Pink Chapel.“
„Weiß ist besser“, entschied Angie spontan. Sie war noch nie ein Fan der Farbe Pink gewesen.
„Sind Sie sicher, dass Sie nicht zumindest einen Blick in die Kapelle werfen wollen, bevor Sie die Entscheidung treffen?“
Angie und Brett tauschten einen Blick. Als ob es eine Rolle spielte. Sie wollten einfach ohne großen Aufwand heiraten. Sie brauchten all das Brimborium um eine große Hochzeit nicht. Sie wünschten sich ein glückliches gemeinsames Leben, und das würden sie bekommen – heute Abend machten sie den Anfang.
„Wir haben uns entschieden“, sagte Angie. „Wir wollen die weiße.“
„Wie Sie wünschen.“ Marian strahlte noch breiter. „Hier entlang, bitte.“
Die White Chapel wirkte fast steril. Weiße Wände, weiße Decke, weißer Fußboden, ein schlichter weißer Altar, der eher wie ein Podium wirkte. Auf beiden Seiten des Altars standen künstliche weiße Hortensien in hohen weißen Vasen. Ein schmaler weißer Teppich diente als Gang zwischen den Reihen weißer Klappstühle.
„Und hier ist Pastor Bob“, verkündete Marian stolz, als ein großer grauhaariger Mann den ganz in Weiß gehaltenen Raum betrat.
„Grüß Gott.“ Pastor Bob trug ein schwarzes Chorhemd und ein königsblaue Stola. Er sah eher wie ein Student im vorgerückten Alter aus als wie ein Priester.
Priester …
Das Wort hallte in Angies Kopf wider. Wahrscheinlich, weil sie eine Dellazola war und Katholikin. Und die Frauen aus der Familie Dellazola heirateten immer in der Kirche. Selbst ihre Schwester Clarice, die keine richtige Brautmesse feiern konnte, weil Mike nicht katholisch war, hatte ein weißes Brautkleid getragen und war in der New Bethlehem Flat Catholic Church vor den Altar getreten, um von Father Delahunty getraut zu werden und von ihm den Segen für die Ehe zu empfangen.
Brett nahm ihre Hand und fragte leise: „Geht es dir gut?“
„Natürlich. Warum?“
Er drückte ihre Hand. „Du wirkst plötzlich etwas … zweifelnd.“
„Nein, ich habe keine Zweifel.“
„Sicher?“
„Ich war mir noch nie in meinem Leben einer Sache so sicher.“ Und das entsprach der Wahrheit. Die kirchliche Trauung gehörte zu den Dingen, deren Bedeutung ihre Mutter ihr von Geburt an eingebläut hatte. Denn wenn man katholisch war, gehörte der Segen Gottes einfach zu einer Eheschließung dazu. Man lief nicht einfach davon und heiratete. Es wurde erwartet, dass man sich neun Monate oder noch länger zusammen mit einem Priester auf dieses heilige Unterfangen vorbereitete.
Und in der Dellazola-Familie folgte der Zeremonie in der Kirche immer eine große Feier. Angies Eltern hatten bisher ein kleines Vermögen für drei Hochzeiten ausgegeben: Tristas, Clarices und Danis. Angies Mutter, die normalerweise jeden Cent zweimal umdrehte, kannte kein Maß mehr, wenn es um die Hochzeiten ihrer Töchter ging. Dann scheute sie keine Kosten.
Aber dies war nicht die Hochzeit ihrer Mom, es war Angies Hochzeit. Und Bretts. Sie wussten, was sie taten, und sie brauchten kein Jahr spiritueller Vorbereitung – oder eine Feier mit einem Essen für hundert Gäste. Nein. Sie würden heute Abend von einem Mann, der sich Pastor Bob nannte, getraut werden, und das war’s.
Pastor Bob sagte: „Wenn sich der Bräutigam bitte hierhin stellen würde …“ Er deutete auf eine Stelle vor dem Altar. Brett drückte noch einmal Angies Hand, dann ließ er sie los und ging an den Platz, den der Pastor ihm zugewiesen hatte.
„Und wenn die Braut mir bitte folgen würde …“ Marian führte Angie über den weißen Teppich in das kleine Foyer vor der Kapelle. Kaum hatten sie die Kapelle verlassen, beugte Marian sich vor und sagte leise, als würde sie wichtige und ganz geheime Informationen weitergeben: „Ich starte jetzt den Hochzeitsmarsch. Warten Sie ein paar Takte und schreiten Sie dann den Gang entlang zu
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