Collection Baccara Band 0315
auf den anderen verlassen konnten. Sie waren schon als Kinder befreundet gewesen, und hatten diese Freundschaft in der letzten Woche erneuert.
Sie waren sogar mehr als nur Freunde. Sie waren beste Freunde. Sie arbeiteten zusammen, und sie arbeiteten gern zusammen. Und nach der Arbeit saßen sie sich in ihrem Lieblingslokal gegenüber und unterhielten sich stundenlang.
Das Beste aber war, dass das, was sie füreinander empfanden, weder wild noch verrückt oder leidenschaftlich war. Es war warm und schön und voller Vertrauen.
Brett fragte leise: „Was meinst du? Wir könnten nach Reno fahren. Uns eine Lizenz besorgen, eine Kapelle suchen …“
Angie musste nicht zweimal überlegen. „Ich sage Ja.“
Er fragte noch einmal nach. „Bist du sicher? Ist dir wirklich klar, worum ich dich bitte?“
„Ja.“
„Ich spreche von sofort. Heute Abend.“
„Ja“, wiederholte sie. Eine merkwürdige Ruhe und Sicherheit erfüllte sie. „Wir tun es. Heute Abend.“
Gleichzeitig standen sie auf.
„Wartet einen Moment.“ Nadine hatte noch nie so erstaunt geklungen. „Ist das euer Ernst?“
„Ja“, erwiderte Angie.
„Es könnte nicht ernster sein.“ Brett nahm sein Portemonnaie und legte zwanzig Dollar auf den Tisch.“
„Hey. Danke.“ Nadine nahm den Schein und steckte ihn in ihre Schürzentasche. „Lasst mich die Erste sein, die euch … gratuliert.“
„Danke.“ Brett ergriff Angies Hand. Sie verflocht ihre Finger mit seinen. Hand in Hand gingen sie zur Tür.
3. KAPITEL
Das Büro für Heiratsgenehmigungen in Reno, das sich im Amtsgericht des Washoe County befand, war täglich bis Mitternacht geöffnet. Angie und Brett kamen kurz vor acht dort an. Sie legten ihre Führerscheine vor, beantworteten einige grundsätzliche Fragen, bezahlten die Gebühr von fünfunddreißig Dollar und erhielten zwei Kopien der Heiratsgenehmigung – eine für sich, und eine für den, der sie trauen würde. Diese musste dann innerhalb von zehn Tagen nach der Zeremonie ans Amtsgericht zurückgeschickt werden.
Unsere Heiratsgenehmigung, dachte Angie. Meine und Bretts. Ich kann es nicht glauben …
Sie verließen das Gebäude und betraten die Hochzeitskapelle, die praktischerweise nur ein paar Schritte entfernt lag. Eine mollige Frau um die fünfzig mit roter Vogelnestfrisur begrüßte sie an der Tür.
„Ich bin Marian.“ Sie strahlte, wobei sie ihre großen weißen Zähne zeigte, und legte eine weiche, fleischige Hand an die Brust. „Willkommen in der Sweetheart of Reno Wedding Chapel. Wir haben alles, was Sie brauchen, damit dieser gesegnete Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.“
Sie hielt einen Zeigefinger hoch. „Zuerst, wenn ich das vorschlagen darf, kümmern wir uns um das Hochzeitskleid. Und für den Bräutigam auch etwas … Festlicheres? Ich zeige Ihnen gern, was wir in unserer Sweetheart Boutique anzubieten haben.“
Angie hatte keine Lust, einen Haufen Geld für ein Hochzeitskleid auszugeben. „Das ist wirklich nicht nötig.“
Aber Marian hörte sie entweder nicht, oder sie tat nur so. Sie hatte sich bereits umgewandt. „Hier entlang, bitte.“
Angie blickte zu Brett. Er zuckte mit den Schultern.
„Okay“, sagte Angie. „Wir können ja mal schauen …“
In der Boutique fanden sich haufenweise weiße Brautkleider, romantische aus Tüll und Spitze, andere eher schlicht und aus Seide. Es gab aber auch andere Möglichkeiten: schmale Röcke und Seidenblazer mit Perlenstickerei; Cocktailkleider. Und für Brett hatte Marian eine Auswahl an Smokings, die man sich leihen konnte, im Angebot. Außerdem bot sie alle wichtigen Accessoires an: Schuhe, Schleier, Strumpfbänder. Das ganze Programm.
Angie kam in Versuchung – schließlich hatten sie sich Hals über Kopf auf den Weg nach Reno gemacht, ohne über angemessene Kleidung nachzudenken. Brett trug wie gewöhnlich seine Kakis und eine Strickjacke, Angie weiße Jeans, eine unauffällige Bluse und flache Schuhe.
Sie betrachtete einen Traum aus Spitze näher und entdeckte das Preisschild: $ 2.569,99.
„Es ist deine Hochzeit“, sagte Brett. „Du solltest ein weißes Kleid tragen.“ Sie zeigte auf das Preisschild. Er verzog keine Miene. „Möchtest du es haben? Es gehört dir.“
Er ist wirklich ein großzügiger Mann, dachte sie. Doch sie waren nicht nach Reno gekommen, um ein Vermögen für ein Hochzeitskleid auszugeben. Sie schüttelte den Kopf. „Nicht nötig. Lass uns einfach nur heiraten.“
„Such dir zumindest einen Strauß
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