Collection Baccara Band 0315
bei.“
„Daran habe ich keine Zweifel“, sagte Darin. „Könnte es sein, dass wir sie irgendwann kennenlernen?“
Raf räusperte sich. „Sie ist nur für drei Wochen bei mir. Es ist ein geschäftliches Arrangement.“
Darin schien enttäuscht. „Ich hatte gehofft, dass du vielleicht auch die richtige Frau kennengelernt hast.“
„Du erfährst es als Erster, wenn das passiert. Falls es überhaupt jemals passiert.“
„Man weiß nicht, was die Zukunft für einen bereithält, Bruderherz. Hauptsache man ist offen für alle Möglichkeiten.“
Raf hatte über seine Zukunft nachgedacht – eine Zukunft, in der es nur das Gestüt gab. Plötzlich aber schien diese Zukunft düster und trostlos ohne jemanden, mit dem er sie teilen konnte.
Und zum ersten Mal begehrte Raf etwas, was Darin hatte – eine Frau, die er liebte, und ein Kind, das einmal sein Erbe antrat.
Imogene starrte auf das Telefon und verfluchte ihre Feigheit. Es wäre doch nur ein freundschaftlicher Anruf. Sie würde keinesfalls erwähnen, dass sie ihn vermisste. Sie würde ihm einfach eine gute Nacht wünschen und ihm gehörig die Meinung sagen, weil er sie nicht geweckt hatte, bevor er das Haus verließ.
Imogene nahm das Telefon und tippte schnell die Nummer des Hotels ein, bevor sie es sich wieder anders überlegte. Sie musste nicht lange warten, bis die Rezeption sie mit Rafs Zimmer verbunden hatte. Sie ließ es dreimal klingeln und wollte gerade wieder auflegen, als sie seine unglaublich erotische Stimme hörte. „Hallo.“
„Hallo. Hattest du einen schönen Tag?“
„Auf jeden Fall einen erfolgreichen.“
„Gut. Du fehlst mir.“ Oh, verdammt. Hatte sie das wirklich gesagt? „Hat dich dein Bruder eigentlich erreicht? Ich hatte ein sehr nettes Gespräch mit ihm“, lenkte sie schnell ab.
„Ja. Ich habe ihn und seine Frau vorhin getroffen. Ich kannte Fiona noch gar nicht.“
„Wie ist sie?“
„Sie ist sehr sympathisch. Und sie bekommen ein Baby.“
Die Wehmut in Rafs Stimme überraschte Imogene. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Raf Shakir sich nach einer Familie sehnte. Allerdings hatte er sie schon einige Male überrascht. „Das ist großartig. Du freust dich sicher, Onkel zu werden.“
„Wo bist du jetzt?“ Seine Stimme klang plötzlich noch tiefer.
„In meinem Schlafzimmer. Ich sitze auf dem Bett.“
„Hast du etwas Rotes an?“
„Nein, einen blauen Pyjama. Und was hast du an?“
„Nichts.“
Sofort hatte Imogene seinen herrlichen Körper vor Augen. Nur ein einziges wichtiges Detail kannte sie noch nicht. Sie sah es trotzdem vor sich − eine sehr erregende Fantasie. „Schläfst du immer nackt?“
„Meistens. Was macht dein Sonnenbrand?“
„Viel besser.“
„Hast du heute Abend in den Spiegel gesehen?“
Ihr Blick fiel auf besagten Spiegel. „Da er eine ganze Wand einnimmt, ist es schwer, nicht hineinzusehen.“
„Hast du uns zusammen gesehen? Was wir gestern Abend gemacht haben?“
„Ich glaube, das werde ich nie vergessen.“
„Denk immer daran, dass das nur der Anfang war. Wir sehen uns übermorgen Abend, wenn alles wie geplant läuft. Gute Nacht, Genie.“
Als sie SaHráa erreichten, wies Raf seinen Fahrer an, ihn an den Ställen hinauszulassen. Normalerweise würde er erst ins Haus gehen und sich umziehen, doch er wollte keine Minute länger warten. Nicht, nachdem er Genie auf Maurice erspäht hatte.
Er band seine Krawatte ab und ließ sie zusammen mit seinem Mantel und der Kufiya, seiner Kopfbedeckung, im Wagen. Auf dem Weg zum Reitplatz öffnete er den obersten Hemdknopf.
Am Gatter blieb er stehen und stellte den Fuß auf die unterste Latte. Genie gab ein tolles Bild ab auf dem Pferd. Goldene Haarpracht, perfekte Körperhaltung, das Kinn stolz erhoben.
„Jetzt traben“, rief Ali von der Mitte des Reitplatzes aus.
Genie trieb das Pferd vom Schritt in den Trab. Raf erschrak und machte sich sofort Sorgen, dass Imogene stürzen könnte. Er riss das Gatter auf und stürmte auf den Platz. „Ich übernehme jetzt“, rief er Ali eisig zu. Verdutzt blickte dieser ihn an.
„Wie Sie meinen, Exzellenz.“ Ali verließ in dem Moment den Platz, als Genie um die Kurve geritten kam. Sie blickte in Alis Richtung und schien verwirrt, dass er ging − bis sie Raf entdeckte.
Ihre Blicke trafen sich, und sie brachte Maurice zum Stehen. „Du bist zurück!“, rief sie begeistert. „Sieh mal, was ich gelernt habe.“
Genie trieb den Hengst wieder an. Dabei zeigte sie eine
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