Collection Baccara Band 0315
musste er nur noch einen Schritt auf sie zumachen, sie küssen und ihren herrlichen Körper an sich ziehen.
Es gab keinen Ort, an dem sie sich nicht liebten. Kein Möbelstück war zu klein oder zu unbequem. Die Sofas, die Stühle, der Küchentresen, das Badezimmer, die Waschmaschine in der Waschküche, der Trockner.
Als sie sich am Sonntagabend ins Bett legten, kam ein Notruf. Angie bot an, Brett zu begleiten. Doch er nahm ihr hübsches Gesicht zwischen die Hände und küsste sie. „Bleib hier. Es ist nicht nötig, dass wir beide gehen.“
„Sicher?“
„Sicher. Sorg dafür, dass das Bett warm bleibt. Ich bin bald wieder da.“
Ganz so schnell kam er nicht zurück. Es war schon nach drei Uhr, als er sich neben seine schlafende Frau legte. Sie seufzte, als er sich an sie schmiegte. Er küsste sie sanft auf die Haare, blickte aus dem Fenster auf den Mond und dachte, dass er der glücklichste Mann auf Erden war.
Am Montagmorgen rief Angie im Haus ihrer Mutter an, um mit Glory zu sprechen. Ihr Urgroßvater meldete sich.
„Angie!“, krähte der alte Mann. „Wie geht es dir in dem schönen, neuen Haus?“
„Es ist wunderbar hier, Grandpa.“
„Und wie bekommt dir die Ehe?“
„Hervorragend. Ist Glory da?“
Der alte Mann seufzte missbilligend. „Wo sollte sie sonst sein, da sie sich weigert, den Vater ihres Kindes zu heiraten? Ich sage dir, Angie, es ist nicht richtig. Der kleine Junge verdient …“
„Grandpa?“
„Was?“
„Könntest du mir bitte Glory geben?“
„Diese jungen Leute. Immer in Eile.“ Dem Knall nach zu urteilen, der folgte, hatte Old Tony das Telefon fallen lassen. „Glory!“, hörte Angie ihn rufen. „Glory! Telefon!“
Einen Moment später hörte sie ein Klicken. Offensichtlich hatte Glory das Gespräch an einem anderen Apparat entgegengenommen. „Hallo?“
„Glory, ich bin es. Angie. Wollen wir heute zusammen lunchen? Halb zwölf im Diner?“
„Ich komme. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich freue. Aber du bezahlst.“
„Klar.“
Jemand schnaubte. „Angie, sprich mit ihr.“ Old Tony war wieder in der Leitung. „Bring sie zur Vernunft.“
Glory knurrte. „Und da wundern sie sich, dass ich es nicht abwarten kann, von hier zu verschwinden.“
Dixie’s Diner befand sich seit eh und je in der Main Street. In der Stadt wurde erzählt, dass es wirklich einmal eine Dixie gegeben hatte, vor dem Zweiten Weltkrieg. Doch sie war schon lange tot.
Angie kam pünktlich zum Lunch mit Glory. Obwohl die Uhr erst halb zwölf anzeigte, waren die Barhocker an der langen Theke schon besetzt. So auch die Tische in der Mitte des Raumes und die Hälfte der Nischen. Glücklicherweise war Glory frühzeitig hier gewesen und hatte einen ruhigen Platz ergattert. Angie eilte zu ihr.
Das Diner gehörte Charlene Cooper, die in der Schule eine Klasse unter Angie gewesen war und das Lokal von ihren Eltern geerbt hatte. Charlene war erst achtzehn gewesen, als ihre Eltern bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben gekommen waren.
Angie hatte sich gerade gesetzt, als Charlene schon mit der Speisekarte zu ihnen trat. Sie gratulierte Angie zu ihrer Hochzeit mit Brett und fragte: „Eistee?“
„Klingt gut“, sagte Angie.
„Für mich auch bitte.“
Angie wickelte das Besteck aus der Serviette. „Wo ist Johnny?“
„Zu Hause. Mamma passt auf ihn auf. Hast du eigentlich schon gehört, dass Sissy zurück ist?“ Sissy Cooper war Charlenes kleine Schwester. Sie hatte nach dem Tod der Eltern bei Verwandten gelebt. „Gehört der schwarzen Szene an. Sicherheitsnadel in der Nase, schwarzer Lippenstift, Irokesenschnitt. Und jetzt kommt’s …“ Glory machte eine Kunstpause, bevor sie die Bombe platzen ließ. „Brand hat ihr einen Job gegeben. Sie ist jetzt seine Empfangsdame und Sekretärin. Kannst du dir das vorstellen? Sissy in einer Anwaltskanzlei? Sie hat heute Morgen angefangen.“
„Und die ganze Stadt weiß es schon und redet darüber.“
Glory lachte. „Genau. Und soll ich dir was sagen? Ich genieße es, dass die Leute zur Abwechslung über jemand anderes reden als über mich.“
Charlene kam mit den Getränken. „Was möchtet ihr essen? Das Übliche?“
„Ja.“
Charlene entfernte sich wieder. „Sissys Rückkehr ist nicht alles, worüber die Leute reden. Du bist auch Gesprächsthema.“ Glory prostete ihrer Schwester zu.
„Was soll das heißen?“
„Nun, du und der wundervolle, einzigartige Dr. Brett. Ihr seid das Thema überhaupt. Aber im
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