Collection Baccara Band 0315
gesagt, dass er einen Neuanfang braucht. Ich kann es nachvollziehen, aber …“
Angie nahm die Hand ihrer Schwester. „Du vermisst ihn bereits.“
Glory wischte sich mit der Serviette über die Augen. „Ja. Ich glaube, ja. Aber weißt du was? Ich denke, es ist das Richtige für ihn. In gewisser Weise ähnelt er Buck.“
„Ja. Bowie muss an einem fremden Ort neu anfangen, wo ihm nicht sein Ruf als der verrückteste der Bravo-Jungs ständig im Weg steht.“
Glory biss sich auf die Unterlippe. „Angie, da ist noch etwas.“
Angie schluckte. „Was? Sag es mir.“
„Ich denke, auch für mich wäre ein Neuanfang gut.“ Sie beugte sich vor. „Ich habe mit B. J. gesprochen. Wusstest du, dass sie ihr Baby hat? Einen kleinen Jungen. Joseph James. B. J. hat beruflich eine große Karriere vor sich. Deshalb braucht sie eine Nanny, die ihren kleinen Joey wie ihr eigenes Kind liebt …“
Angies Kehle wurde immer trockener. „New York? Du willst mit Johnny nach New York ziehen?“
„Angie, versuch bitte, mich zu verstehen.“
„Natürlich verstehe ich dich.“
„Das sieht aber nicht so aus. Du machst eher den Eindruck, als wolltest du gleich losheulen.“
Angie schluckte wieder. „Nein, keine Angst.“
„Du musst mich verstehen. Es ist das Beste für mich. Ich bekomme ein gutes Gehalt und habe nur wenig Ausgaben, da ich bei B. J. und Buck wohnen werde. Außerdem wollen sie das Fernstudium finanziell unterstützen, das ich beginnen will. Sobald Johnny dann alt genug ist für den Kindergarten, kann ich meine eigene berufliche Karriere starten.“
Das hörte sich wirklich gut an. „Du hast recht.“ Angie rang sich ein Lächeln ab. „Es klingt fantastisch. Und ich weiß, dass du dich mit B. J. sehr gut verstehst. Du hast also jemanden zum Reden …“
„Ich bin bei der Familie. Ich meine, Joey und Johnny sind Cousins.“
„Stimmt. Ich muss zugeben, dass ich zuerst überrascht war. Aber je mehr ich mich an den Gedanken gewöhne, desto klarer wird mir, was für eine großartige Chance das für dich ist.“
„Mamma und Aunt Stella werden einen Anfall bekommen. Alle werden das. Ich höre schon, wie Old Tony mich anschreit, dass ich vollkommen spinne …“
„Davon lässt du dich aber nicht abhalten, oder?“
„Nein, natürlich nicht. Ich werde meine Chance ergreifen.“
„Richtig.“
Glory drückte Angies Arm. „Nur eins tut mir leid. Dass ich dich verlassen muss. Mir ist klar, wie sehr du mich im Moment brauchst bei all der Verunsicherung in deinem Kopf und Herzen. Ich weiß, dass ich die Einzige in der Familie bin, der du dich anvertraust.“
Angie wollte widersprechen, wollte sagen, dass sie überhaupt nicht durcheinander war. Doch sie schloss den Mund, bevor die Lüge über ihre Lippen kam. „Du hast recht“, gab sie zu. „Du bist die Einzige, mit der ich reden kann.“ Seit Brett und ich kaum noch ein vernünftiges Wort miteinander wechseln .
Glory wischte sich wieder über die Augen. „Ich werde dich so sehr vermissen.“
„Wann reist du ab?“
„Donnerstag.“
„So schnell …“
„Mein Entschluss steht fest, und so hat es keinen Sinn, den Abschied hinauszuzögern.“
„Bevor du gehst …“
„Ja?“
Sie steckten die Köpfe zusammen. Angie flüsterte: „Ich muss einfach mit jemandem darüber sprechen. Es geht um Brett.“
„Das habe ich mir gedacht.“
„Glory, ich liebe ihn. Ich liebe ihn so sehr. Ich bin total verschossen in meinen Mann.“
Glory war nicht besonders beeindruckt. „Natürlich bist du das. Und jetzt erzähl mir etwas, was ich noch nicht weiß.“
Angie stöhnte. „Du verstehst mich nicht. Mich leidenschaftlich in Brett zu verlieben, gehörte nicht zu dem Plan. Wir haben geheiratet, eben weil wir nicht ineinander verliebt waren.“
„Sag das noch einmal.“
Wie sollte sie es erklären? „Du weißt, dass wir gut zueinanderpassen. Es war eine Entscheidung aus dem Kopf heraus, diese Ehe einzugehen. Mit Liebe hatte das nichts zu tun.“
„Jetzt komm aber. Du hast montags angefangen, bei ihm zu arbeiten – und vier Abende später bist du mit ihm durchgebrannt.“
„Hatten wir das nicht schon? Es ist nicht so, dass wir Fremde gewesen wären. Ich kenne Brett schon mein ganzes Leben.“
„Aber du hast ihn zehn Jahre lang nicht gesehen. Angie, Honey. Brett ist ein toller Mann, und diese Blitzhochzeit hatte nichts mit Logik und Vernunft zu tun. Du würdest niemals so etwas Verrücktes tun und heiraten, wenn nicht Liebe im Spiel wäre. Ihr
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