Collection Baccara Band 0315
beide seid bis über beide Ohren ineinander verliebt.“
„Nein, es ging nicht um Liebe. Zumindest nicht um diese Art von Liebe.“
„Welche Art?“
„Diese leidenschaftliche, gefährliche Liebe.“
„Okay. Wenn du ihn nicht aus Liebe geheiratet hast, warum dann?“
„Wir … haben uns gut verstanden und uns in der Gegenwart des anderen wohlgefühlt. Wir konnten stundenlang reden, uns alles sagen. Wir waren beste Freunde, mochten uns sehr …“
„Und dann?“
„Dann hatten wir Sex.“
„Aber ich dachte … ich meine, du hast mir gleich nach der Hochzeit gesagt, dass Sex mit ihm …“
„Unglaublich ist“, beendete Angie den Satz. „Fantastisch. Es ist der beste Sex, den ich je hatte.“
„Warte.“
„Ja?“
„Willst du damit sagen, dass Sex mit Brett noch besser ist als mit deinem Harley fahrenden, untreuen, Konto plündernden Exfreund?“
„Ja. Dabei hätte ich nicht geglaubt, dass es besseren Sex als den mit Jody geben könnte.“
„Das ist gut. Selbst wenn Brett diese Angst vor Nähe hat, von der wir gesprochen haben, könnte es schlimmer sein.“
„Das glaube ich kaum.“
„Sieh es doch einmal so. Ihr habt beide einen guten Job. Brett hat kein Alkoholproblem. Er redet vielleicht nicht mehr die ganze Zeit mit dir, aber zumindest behandelt er dich gut – und ihr könnt es nicht erwarten, abends nach Hause zu kommen und ins Bett zu springen.“
„Nicht ganz.“
„Was soll das nun wieder heißen?“
„Erstens hasse ich das Gefühl, meinen besten Freund verloren zu haben.“
„Okay, das ist einleuchtend. Aber ihr habt immer noch …“
„Falsch.“
„Nein. Keinen heißen Sex mehr?“
„Nein. Aus und vorbei.“
„Aber warum?“
„Wenn ich das wüsste, Glory.“
„Es wird Zeit, dass du mal ein langes Gespräch mit deinem Mann führst.“
„Glaube mir, Glory, ich habe es versucht.“
„Dann versuch es noch mal. Hast du ihm eigentlich trotz dieses Blödsinns von Vernunft und Logik gesagt, dass du ihn liebst?“
Angie blickte auf ihren Teller.
„Sieh mich an.“
Angie hob den Kopf. „Was?“
„Oh nein, du hast es ihm nicht gesagt.“
„Ich wollte es. Wirklich.“
„Dann tu es endlich.“
„Bei dir klingt das so einfach.“
„Das ist es auch. Fang an mit ‚Ich liebe dich, Brett‘. Alles andere kommt dann von ganz allein.“
10. KAPITEL
Am Nachmittag um halb fünf setzten bei Marla Pinkley, der Eigentümerin des Schönheitssalons in der Main Street, die Wehen ein. Brett schickte sie ins Krankenhaus nach Grass Valley und fuhr etwas später selbst hin.
Erst nach Mitternacht kam er nach Hause. Angie, die wach im Bett lag, hörte, wie die Haustür hinter ihm ins Schloss fiel.
„Du bist noch wach“, flüsterte er, als er zu ihr ins Bett stieg.
Wie könnte es anders sein? Sie hatte stundenlang auf ihn gewartet – um mit ihm zu sprechen. „Ja, ich bin wach.“
„Marla hat ein Mädchen. Sechs Pfund schwer. Es heißt Jessica Louise.“
„Hübscher Name.“ Fang an mit ‚Ich liebe dich, Brett‘. Glory hatte leicht reden …
„Marla hat mir erzählt, dass Bowie seinen Job im St. Thomas aufgegeben und die Stadt verlassen hat. Einfach so. Ist das zu glauben? Was für ein Idiot. Ich war vorhin noch kurz bei Ma. Sie hat es bestätigt. Bowie ist tatsächlich weggelaufen.“
Urteilte er nicht etwas hart über seinen Bruder? „Hat deine Mutter wirklich gesagt, er sei weggelaufen ?“
„Nein, sie hat es etwas anders ausgedrückt. Aber es macht keinen Unterschied.“
„Finde ich nicht. Er hat die Stadt verlassen, ja. Weil er einen Neuanfang will.“
Brett stützte sich auf einem Ellenbogen ab und blickte sie an. Selbst in der Dunkelheit konnte sie seine finstere Miene erkennen. „Woher weißt du das?“
„Glory hat es mir heute beim Lunch erzählt.“
Fluchend ließ Brett sich in die Kissen zurücksinken. „Du weißt es seit heute Mittag? Und hast mir nichts gesagt?“
Als wäre es in letzter Zeit so einfach, mit ihm zu sprechen. Müde erklärte sie: „Es hat sich nicht ergeben. Wir hatten in der Praxis viel zu tun. Und dann kam der Anruf von Marla.“
„Du hättest es mir sagen müssen.“
Warum streiten? „Ja. Hätte ich. Tut mir leid.“
„Schon okay.“ Er sagte es, als wäre es ein größeres Zugeständnis.
Sie verkniff sich eine spitze Bemerkung. „Glory verlässt auch die Stadt“, sagte sie, bevor er ihr vorwerfen konnte, dass sie ihm auch das nicht gesagt hatte.
Er drehte sich von ihr weg und zog die Decke über die
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