Collection Baccara Band 0315
lassen.“
„Oh ja, das verstehe ich. Voll und ganz.“
„Und ich sage dir …“
„Nie wieder.“
„Genau.“
Nadine kam und schenkte ihnen Kaffee nach. Sie warteten, bis sie wieder gegangen war.
Als sie allein waren, sagte Angie: „Du kannst mir glauben, Brett, ich weiß genau, was du meinst.“ Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe und schluckte. „Mir ist das auch passiert.“
„Du machst Witze.“ Nicht Angie, dachte er. Sie würde sich nie in einen schrägen Typen verlieben.
„Leider nicht. Aber ich sollte es dir gar nicht erzählen.“ Ihre Wangen waren knallrot geworden. Sie warf einen Blick zur Decke. „Toll gemacht, Angela. Erster Arbeitstag, und du erzählst deinem neuen Chef, was für ein Trottel du bist.“
„Hey.“
Sie krauste ihre Nase. „Was?“
„Ich bin vielleicht dein Chef, aber ich bin auch dein Freund. Außerdem habe ich dir auch gerade anvertraut, was für ein Idiot ich gewesen bin.“
„Stimmt.“ Sie verkniff sich ein Lächeln.
„Also …“
Sie musterte ihn eindringlich. „Und du versprichst mir, es niemandem zu erzählen? Niemals?“
„Du hast mein Wort.“
„Außer Glory kennt niemand die Geschichte. Meine Mutter ahnt etwas … ich meine, dass irgendetwas Schlimmes geschehen ist. Doch ich will nicht, dass die ganze Stadt darüber spricht.“
Er hob die Hand wie ein Zeuge beim Schwur. „Was an diesem Tisch geredet wird, bleibt an diesem Tisch.“ Trotzdem zögerte sie noch. „Angie, erzähl schon.“
„Meine Geschichte ist noch schlimmer als deine …“
„Unmöglich.“
„Du wirst mich wahrscheinlich feuern, wenn du sie kennst. Du wirst nicht wollen, dass jemand, der so blöd ist, für dich arbeitet. Ich bin der Inbegriff für Dummheit. Die Königin aller Dummen. Die Kaiserin .“
„Ich werde dich nicht feuern. Erzähl.“
„Oje …“
„Rede.“
„Vor sechs Monaten, in San Francisco …“
„Ja?“
„Ich habe mich in einen richtig schlimmen Typen verliebt. Weißt du, wir reden davon, wie unmöglich Bucks Verhalten war. Wir schütteln den Kopf wegen Bowie. Aber es gab nie einen Zweifel daran, dass die beiden im Grunde ihres Herzens gute Menschen sind. Verstehst du, was ich meine?“
„Ja, ich verstehe dich.“
„Oh Brett. Es war erbärmlich. Ich war erbärmlich. Er hieß Jody Sykes. Er war ein Muskelprotz und fuhr so eine schwarze Harley, und als ich das Brummen dieser großen, alten Maschine vor meinem Apartment hörte …“
Brett nickte. „Da warst du heiß auf ihn.“
„Ja. Total. Ich ging in Flammen auf, sobald er in meine Nähe kam. Meine Freundinnen haben mich gewarnt. Sie hatten ihn durchschaut. Sie haben mich immer wieder geduldig darauf hingewiesen, dass er mich nur ausnutzt. Er ist in mein Apartment eingezogen, ich habe alle Rechnungen bezahlt, Lebensmittel gekauft. Er hatte keinen Job, und es sah auch nicht so aus, als würde er so schnell einen bekommen. Einige meiner Freundinnen behaupteten sogar, er hätte sie angemacht.“
„Du hast ihnen nicht geglaubt.“
Sie presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. „Ich dachte, sie wären nur eifersüchtig – weil Jody so ein toller Typ war. Ich habe ihnen gesagt, dass sie sich in ihm täuschen. Und was meinst du, was passiert ist?“ Sie beantwortete ihre Frage selbst. „Du kannst es dir sicher denken. Vor drei Monaten kam ich von einer anstrengenden Doppelschicht nach Hause und fand Jody in meinem Bett – mit einer nackten Blondine.“
„Du hast ihn hoffentlich sofort rausgeworfen.“
„Ich habe es versucht. Zumindest hat die Blondine so viel Anstand besessen zu gehen. Sie hat sich ihre Sachen geschnappt, und weg war sie. Aber Jody rührte sich nicht vom Fleck. Er saß splitterfasernackt in meinem Bett, hat mich beschimpft und gesagt, dass er selbst entscheiden würde, wann er gehen wollte. Die Situation spitzte sich zu. Ich schwöre, bis dahin hatte er mich nie geschlagen. Ich bin vielleicht ein wenig blauäugig, aber von einem Mann lasse ich mich nicht schlagen. Aber bei Jody habe ich gelernt, dass es immer ein erstes Mal gibt.“
Sie hielt kurz inne. „Du weißt, dass ich nicht gern schreie. Ich bin in einer sehr lauten Familie aufgewachsen und habe mir geschworen, so nicht zu werden. An dem Tag aber habe ich geschrien. Ich habe diesen Mistkerl angeschrien, dass er endlich aus meiner Wohnung und aus meinem Leben verschwinden soll. Ich habe gebrüllt – und er hat mich geschlagen.“
Brett gehörte nicht zu den Menschen,
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