Collection Baccara Band 0316
vergeblich. Im Prinzip war das gut, denn es bedeutete, dass Gracie auf Nick hörte und dafür sorgte, dass Glen nicht wieder hereinspazieren konnte.
Sie lief die Außentreppe zum Souterrain hinunter, wo eine rosa gestrichene Tür in den neuen Friseursalon führte. In einem Blumentopf fand sie den Schlüssel für den Laden und ging hinein.
Sie machte Licht und sah im hellen Schein der Deckenleuchten die Waschbecken, die rosa Stühle aus dem „Curly Cactus“, Trockenhauben – und Glen.
Dixie schnappte nach Luft. „Was willst du … mit dem Benzinkanister? Oh, verflucht!“
„Ja.“ Grinsend zog er eine Pistole aus dem Hosenbund. „Verflucht seid ihr.“
„Besitzt neuerdings jeder eine Waffe? Ich hasse Waffen.“
„Du hättest heute Nacht bei deinem Freund schlafen sollen. Ich werde das Haus abfackeln und die Versicherungssumme kassieren. Die Kinder übernachten bei Mrs Fairmont, Gracie ist oben, aber sie interessiert mich einen Dreck.“
Toll. Und jetzt? „Dein Name steht nicht in der Versicherungspolice, Glen. Du bist nicht der Begünstigte, also vergiss es. Verschwinde und lass Gracie in Ruhe.“
Er grinste. „Du kommst dir wohl sehr clever vor. Die Versicherung wird an die Kinder zahlen, und ich erhalte das Sorgerecht für sie, weil ich ihr Vater bin. Wie ich Gracie kenne, hat sie auch noch eine nette Lebensversicherung abgeschlossen, und wo ich jetzt drüber nachdenke, ist es super, dass du hier aufgetaucht bist.“
„Damit du mich auch umbringen kannst?“
„Genau. Wahrscheinlich hat Gracie verfügt, dass die Kinder bei dir bleiben, falls ihr was passiert. Wenn du auch tot bist, gehören die Kinder und das schöne Geld mir, ohne dass mir das Jugendamt in die Quere kommt.“
„Warum willst du zum Mörder werden?“
„Rate mal. Ich brauche Geld. Meine Quelle ist versiegt. Ich schätze, dein Freund und dieser Wes haben die Schmuggler in die Mangel genommen. Jedenfalls zahlen die Typen nicht mehr.“
Aus den Augenwinkeln sah Dixie, wie Gracie die Treppe herunterschlich. Am besten, sie lenkte Glens Aufmerksamkeit auf sich, damit ihre Schwester Zeit hatte, sich etwas einfallen zu lassen.
„Die Kinder schlafen oben in ihren Zimmern“, schwindelte Dixie. „Katie ist übel geworden vom Eis und der vielen Limonade.“
Gracie trat vorsichtig auf die nächste Stufe.
„Und Gracie ist nicht allein“, fügte Dixie hinzu. „Wes ist bei ihr.“
„Nein. Sie lässt keinen Mann in ihr Bett, weil sie zwei kleine Kinder hat. Die Frau ist so was von konservativ. Hat immer Angst, man könnte schlecht über sie reden.“
„Glaub mir. Wes ist oben bei Gracie, und Nick wird auch jedem Moment hier sein.“
Glen lachte nur zynisch.
Gracie wagte sich auf die nächste Stufe, aber diesmal knackte das Holz laut. Sie war immer die brave Tochter gewesen, hatte nie gelernt, dass man an der Seite gehen musste.
Glen wirbelte herum – da schnappte Gracie sich eine Haarspraydose und sprühte ihm das beißende Gas in die Augen. Er jaulte vor Schmerz auf, ließ die Pistole fallen und schlug sich die Hände vors Gesicht.
Dixie stürzte sich mit so einer Wucht auf ihn, dass sie gemeinsam zu Boden gingen – Glen mit dem Gesicht nach unten. Sie setzte sich auf seinen Rücken und drehte ihm den rechten Arm nach hinten, während Gracie den linken packte.
„Ihr bringt mich um“, jammerte er. „Ihr bringt mich um.“
„Wir müssen ihn fesseln.“ Dixie griff nach einem Haarföhn, wickelte die Schnur um seine Handgelenke und zurrte sie fest.
„Ich krieg keine Luft.“
„Ist mir doch egal.“ Gracie kicherte.
Dixie grinste sie an. „Nette Idee mit dem Haarspray. Habt ihr das im Unterricht gelernt?“
„Deine fünfhundert Dollar sind gut investiert. Wir sollten Jack rufen.“
„Oder Nick und Wes. Glen ist Teil der Schmugglerbande. Er wird Informationen haben, die das FBI gern aus ihm rausquetscht.“ Dixie boxte ihm in die Rippen. „Er hat uns seit Jahren Kummer bereitet, und heute Nacht wollte er uns auch noch rösten. Dafür kommt er ins Gefängnis. Aber keine Angst, Glen – Gracie und ich sorgen dafür, dass dich deine Zellengenossen freundlich empfangen.“
„Was habt ihr vor?“, jammerte er.
„Du bist wirklich ein Waschlappen. Zeig ihm, was für eine gute Friseurin du bist“, sagte sie zu Gracie. „Blondier ihm die Haare. Damit ihn seine neuen Freunde ganz entzückend finden.“
Glen wand sich. „Das könnt ihr mir nicht antun. Alle werden mich für schwul halten. Du weißt, was mir im
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