Collection Baccara Band 0316
„Das möchte ich dir auch geraten haben.“
„Und du schreibst uns jeden Tag eine E-Mail?“, fragte Barbara Jean.
„Natürlich.“
Die Ärztin zeigte auf den Camaro, der vor dem Diner parkte. „Wie hast du nur all deine Sachen ins Auto bekommen?“
„War kein Problem.“ Dixie fühlte sich ebenso traurig, wie ihre Freundinnen klangen. „Vorgestern habe ich mich von Nick verabschiedet.“
„Weißt du denn von der Versteigerung?“ Maggie zog einen gelben Zettel aus ihrer Handtasche, den sie ihr reichte.
Dixie starrte auf den Flyer. „Nick … verkauft sein Restaurant? Warum tut er so etwas Verrücktes?“
„Wir haben keine Ahnung“, erwiderte Barbara Jean. „Falls du meinen Rat möchtest: Geh zu ihm und frag ihn.“
Sie blickte zur Uhr. „Die Versteigerung beginnt in einer Viertelstunde. Wieso macht er das? Was fällt dem Mann bloß ein? Das Restaurant ist sein Traum. Dafür hat er das FBI aufgegeben. Und es ist so gut wie fertig. Er könnte bald eröffnen. Es fehlen nur noch die weißen Rattantische, die er bestellt hat.“
Maggie rührte in ihrem Kaffee. „Ich schätze, das Restaurant ist ihm nicht mehr so wichtig. Vielleicht, weil er einen anderen Traum hat?“ Sie legte den Löffel ab und sagte zu Barbara Jean: „Ich geh jetzt zur Versteigerung. Was ist mit dir?“
„Ich komm mit.“ Sie blickte Dixie an. „Und du?“
„Wenn das ein Trick von euch ist, damit ich in Whistlers Bend bleibe …“
„Nein.“ Maggie erhob sich. „Was immer Nick plant, ist allein seine Sache. Ich wusste nichts von der Versteigerung, bis ich heute Morgen den Zettel im Briefkasten fand. Stirbst du nicht vor Neugierde? Ich ja. Ich muss da jetzt hin. Komm doch mit. Nur fünf Minuten. Du könntest Nick fragen, was er vorhat, dann machst du dich auf den Weg nach Boston.“
Barbara Jean grinste. „Wir könnten es dir auch schreiben.“
„Und ich grüble stundenlang? Nein, das ertrage ich nicht“, gab Dixie zu.
Die drei Freundinnen verließen das „Purple Sage“ und gingen zu „Nick’s Place“, wo sich vor dem Eingang eine Menschentraube gebildet hatte.
Dixie ließ sich davon nicht abschrecken, sie drängte sich durch die Menge, bis sie im Restaurant stand. Hier blockierten die vielen Leute den Weg, doch an der Wand lehnte eine Leiter. Sie stieg ein paar Stufen hinauf und blickte über die Köpfe hinweg zu einem langen Tisch, auf dem Pastateller aufgestapelt waren, Espressotassen und Gläser, Töpfe und so weiter.
Sie winkte Nick zu – er lächelte strahlend, als er sie sah. Seine Augen leuchteten. Er schien verdammt glücklich über ihr Erscheinen zu sein und sie wollte diesen Mann verlassen. Unmöglich! Dixie wünschte sich nur noch, bei ihm zu bleiben.
Nick drängte sich durch die Menge zu ihr und stieg auf die Leiter.
„Was hast du vor?“
„Ich verkaufe alles, Dixie.“ Er küsste sie – obwohl halb Whistlers Bend zuschaute. „Ich gehe mit dir nach Boston.“
„Wie bitte? Dieses Restaurant ist dein Traum, und du wolltest in Montana bleiben. Das hast du mir erzählt.“
Wieder küsste Nick sie. „Du bist alles, was ich will, Sweetheart.“
Etliche Frauen seufzten.
„Ich versteigere das Inventar, und das Haus übernimmt Wes für sein Fotostudio.“
Dixie schüttelte den Kopf. „Nein. Du magst nicht mehr in der Großstadt wohnen.“
„Es wird mir gefallen, wenn du da bist. Ich suche mir einen Job als Koch. Boston hat unzählige Restaurants. Ich möchte mit dir zusammen sein, Dixie. Und das ist unmöglich, wenn ich hierbleibe und du nach Boston fährst. Ich bin nicht bereit, auf dich zu verzichten. Wenn’s sein muss, folge ich dir bis ans Ende der Welt.“
Wieder seufzten die Frauen, eine meinte, so etwas Romantisches habe sie noch nie erlebt.
Nick stieg von der Leiter und ging zurück zum Auktionstisch. „Als Erstes möchte ich Ihre Angebote für die Pastateller hören.“
Dixie erinnerte sich, wie begeistert er von seinen Einrichtungsplänen erzählt hatte, von dem Geschirr, den Gläsern. Die durften nicht bei fremden Leuten auf dem Tisch landen. „Ich nehme sie alle.“
Nick sah sie verblüfft an. „Was willst du mit so vielen Tellern? In Boston?“
„Brauche ich.“ Sie schrieb einen Scheck aus, den sie von den Leuten nach vorn reichen ließ.
Er blickte darauf, schüttelte den Kopf, dann hielt er ein Weinglas hoch.
„Ich nehme sie“, rief Dixie. „Alle Gläser.“ Wieder sah er sie ungläubig an, und sie schrieb einen weiteren Scheck aus, den sie
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