Collection Baccara Band 0319
denken, dass ich eines Tages meine Schafe verkaufen muss. Bisher habe ich es nur geschafft, einen Mann damit zu beauftragen, sie im Frühjahr zu scheren.“
„Mein Vater … dachte über vieles anders als der Durchschnittsmann.“ Sie schwieg einen Moment, dann wechselte sie abrupt das Thema: „Für Sie sind Schafe also Haustiere?“
„Ich bemühe mich, sie als Ware zu sehen, aber das fällt mir manchmal schwer.“
Sie erreichten das Gatter zwischen Weide und Pferch. Marc öffnete das Tor und pfiff nach Laddie, damit er die kleine Herde Schafe in den Pferch trieb.
„Kommen Sie“, sagte er. „Ich zeige Ihnen, wie sie gefüttert werden. Danach können Sie lernen, wie man einen Hühnerstall reinigt. Das wird lustig.“
Sie warf ihm einen so ungläubigen Blick zu, dass er lachen musste. Wo auch immer sie aufgewachsen sein mochte, auf einer Farm ganz sicher nicht.
Zu seiner Überraschung hatte sie kein Problem damit, sich die Hände schmutzig zu machen. Er hatte noch nie jemanden wie sie kennengelernt. Dana war so anders als die letzte Frau in seinem Leben, dass es fast zum Lachen war. An der Affäre war nichts, aber auch rein gar nichts lustig gewesen.
Dana nahm ihm den Teller aus der Hand, trocknete ihn ab und stellte ihn in den Schrank. Sie beobachtete, wie Marc die Arbeitsfläche abwischte. Da er ein unglaublich maskuliner Typ war, mutete diese Szene etwas seltsam an.
Während er unter der Dusche stand, hatte sie sich rasch im Haus umgesehen. Außer ihnen beiden war niemand da. Sie hatte auch nirgends Dinge entdeckt, die auf Mitbewohner hinwiesen, deshalb ging sie davon aus, dass er allein lebte. Um sein Arbeitszimmer zu durchwühlen, hatte die Zeit nicht gereicht, doch ihr war aufgefallen, dass das Licht am Anrufbeantworter blinkte.
„Warum haben Sie sich für ein Leben auf einer Farm entschieden?“, fragte sie.
Als er sich verlegen lächelnd umdrehte, hatte sie plötzlich einen Kloß im Hals. Sie konnte nicht verstehen, wieso es sie berührte, dass der attraktive und extrovertierte Mann plötzlich errötete.
Er sah unglaublich gut aus. Zum Anbeißen. Sein Haar war noch feucht vom Duschen und wirkte deshalb dunkler als gewöhnlich. Er trug Jeans, kein Hemd, keine Schuhe. Nur eine abgewetzte Hose.
Sein Oberkörper war muskulös, und sie hätte ihn gern berührt, um jeden Zentimeter davon kennenzulernen. Es war das erste Mal, dass sie beim Anblick einer nackten Männerbrust erschauerte.
Vergiss diesen tollen Körper, schalt sie sich. Der Typ ist ein Verdächtiger und ein potenzieller Informant.
„Ich weiß gar nicht, wie ich auf die Frage antworten soll“, erwiderte er. „In meinem Beruf muss ich hart arbeiten, und ich habe nicht viele Hobbys … nicht mehr. Ich habe dieses Haus vor ein paar Jahren gekauft, weil ich dachte, es ist der ideale Ort für eine Familie.“
Er hängte das Geschirrtuch weg und setzte sich auf einen Hocker an die Küchentheke. „Vor etwa einem Jahr habe ich meine Meinung geändert, was die Gründung einer Familie betrifft, meine ich. Ohne Kinder ist es hier einsam, deshalb habe ich ein paar Lämmer gekauft. Nach und nach ist fast eine richtige Farm entstanden.“
„Sie haben kein Problem mit der Arbeit hier?“
„Überhaupt nicht, es ist entspannend. Ich habe festgestellt, dass ich es liebe, mich draußen um die Tiere zu kümmern und sie zu versorgen. Es ist so elementar und irgendwie idyllisch. Eine so kleine Farm wie diese beansprucht nicht viel Zeit.“
„Ich mag harte körperliche Arbeit ebenfalls. Das hält fit. Wenn ich mich auf mein Training konzentriere, vergesse ich die Welt um mich herum.“
„Genau.“ Marc versuchte, nicht auf ihre Worte zu reagieren, doch das Bild, wie sie beim Sex mit ihm ihren Körper ertüchtigte, wollte einfach nicht verschwinden.
Zwischen ihnen herrschte einen Moment lang angespanntes Schweigen. Schließlich brach Dana das Eis.
„Ich habe das Alarmsystem geprüft, während Sie unter der Dusche waren. Es ist ziemlich gut. Sie sollten eigentlich sicher sein.“
Er musste lachen. „Das Problem ist, dass ich immer vergesse, die Anlage einzuschalten.“
„Nicht, solange ich dabei bin.“
„Wollen Sie hier bei mir wohnen?“ Es war ihm noch gar nicht in den Sinn gekommen, dass es sich um einen Vierundzwanzigstundenjob handelte.
„Natürlich. Kidnapper und Mörder operieren nicht im hellen Tageslicht und auch nicht wenn es Ihnen gerade zeitlich passt.“
„Aber ich … ich werde nach Beweisen für meine Unschuld
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